Das Raubtier (1958) [Savoy Film]
Der Berühmtberüchtigte Ganove George Kelly (Charles Bronson), wegen seiner Liebe zu seiner Thompson Machine Gun auch Machine Gun Kelly genannt. Sein letzter Coup endete allerdings blutig. Nach einigen ausgeraubten Banken lief es beim letzten mal nicht rund und durch einen Fehler, den Kelly selbst verursacht hat, hat seine ganze Bande erwischt. Nur er und seine kaltblütige Freundin Florence (Susan Cabot) konnten entkommen. Jetzt will Kelly endlich das große Geld machen und sich nicht mehr mit kleinen Banken begnügen. Kurzerhand wird die Tochter einer reichen Familie samt Kindermädchen entführt. Bald hängt der Segen zwischen Kelly und seiner kaltschnäuzigen Freundin schief und sie begehen einen Fehler nach dem anderen. Lange kann das nicht gut gehen und Kelly hat seinen ungeduldigen Finger schon wieder am Abzug.
Während der Prohibition in den Vereinigten Staaten zwischen 1919-1933 war George Celino Barnes zum gesuchten Gangster, der für seinen schießwütigen Zeigefinger bekannt wurde. Sehr lose auf dessen Verbrechen basiert dieser Crime Exploiter von Roger Corman. Die angestaubte erzählweise der letzten Jahre lässt Kultproduzent Corman hinter sich und präsentiert uns einen modern anmutenden Gangsterfilm. Bronson füllt seine Rolle verdammt gut aus. Es ist wirklich sehr spaßig dem fiesen Gangster bei seiner Arbeit zu zusehen. Auch die Chemie zwischen ihm und Susan Cabot (Die Wespenfrau) ist richtig toll. Die beiden halten den Film stellenweise ganz allein am Leben, wenn der Rest mal etwas ins stocken kommt.
Schlecht sind die Sets und die Leistung des Regisseurs allerdings nie. Man könnte wohl sogar von einer der besten Corman Regiearbeiten sprechen. Aber nicht nur die beiden Hauptdarsteller können überzeugen. Auch die weiteren Figuren sind interessant. Zum Beispiel wäre da Flos Mutter, gespielt von Connie Gilchrist, die es sogar schafft Bronson einige male die Butter vom Brot zu nehmen. Eine weitere interessante Figur ist Fandango aus Kellys Gangstertruppe. Bei ihm handelt es sich nämlich um einen homosexuellen Mobster. Auch etwas das nur Corman im Jahre 1958 so offen zeigen würde. Eine mutige Rolle von Morey Amsterdam, die er frei von albernen Klischees umgesetzt hat.
“Das Raubtier” ist ein gut gealtertet Gangsterstreifen, der damals seiner Zeit einige Jahre voraus war und auch heute noch gut unterhalten kann. Corman erweist sich mal wieder als mutiger Vorreiter und zudem ist der Film auch noch äußerst gut besetzt.
Die Bildqualität ist ziemlich gut und sehr sauber und die deutsche Synchro ist richtig fein geworden. Voll mit tollen Schnacks und flotten Sprüchen. Machine Gun Kelly ist mit den anderen Bronson Streifen “Der Einsame Cowboy”, “Der Amerikaner”, “Das Raubtier 2”, “Wenn die Hölle losbricht”, “Hölle der Tausend Martern”, “Und den Weihnachtsmann gibt es doch” und “Sperrfeuer auf Quadrant 7” in der “Charles Bronson Ultimate Edition” wiederzufinden.
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