Bei uns ist noch nicht mal richtig Frühling, da wird es in Kirrin bereits wieder Herbst und auch in der neusten Folge haben die Fünf Freunde wieder einmal ihre verdienten Ferien. Diese verbringen sie natürlich in ihrer Lieblings-Umgebung im Süden Englands. Das feuchte Wetter verregnet ihnen zwar die Stimmung doch die Freunde lassen sich natürlich nicht entmutigen.
Der viele Regen tat besonders den zahlreichen, unterschiedlichen Sorten von einheimischen Pilzen gut. Diese bevölkern nun die örtlichen Wälder und sobald sich das Wetter gebessert hat zieht es die Kinder hinaus in die Natur, um ein paar schön Exemplare einzusammeln (Mario wäre stolz auf sie). Bei ihrer kleinen Exkursion in die Landschaft, fällt den Fünf das Ehepaar Brewster auf, welches sich zwar als Pilzsammler ausgibt jedoch keineswegs einen ehrlichen Eindruck hinterlässt. Irgendetwas stimmt mit ihnen nicht. Auf diesen Verdacht hin durchsuchen Sie das Zimmer des Ehepaares in der kleinen Pension von Frau Whittacker. Dort finden die Freunde einen sonderbaren Brief, der eigentlich an die Hauswirtin adressiert ist. Er enthält die letzten Gedanken einer jüngst verstorbenen Freundin, deren Bruder vor vielen Jahren wertvollen Schmuck gestohlen und sie diesen anschließend in der Gegend um Kirrin, für ihn versteckt hat. Unter diesem vergessenen Schatz sind die Eheleute also her, aber natürlich sind ihnen die Fünf Freunde dicht auf den Versen.
Die herbstliche Thematik ist gut gewählt und erzeugt eine angenehme Atmosphäre, für die vielen Ausflüge in der freien Natur. Die Vertonung ist auf gutem Europa-Standard, an dem die meiste Zeit nichts auszusetzen ist. Die Geschichte selbst, bricht man sie auf das wesentliche herunter, basiert auf dem ziemlich alt bewährten Gauner-Plan-Schatz-Prinzip. Grade bei den "Fünf Freunde"-Hörspielen findet sich dieses Schema recht häufig wieder, was nicht automatisch zu schlechter Unterhaltung führt nur möchte dieses Mal keine Spannung oder übermäßiges Interesse auf mich als Hörer überspringen. Die Thematik mit den Waldpilzen ist mehr Mittel zum Zweck, die Ganoven wirken recht tumbe und der Rest der Erzählung dümpelt bis zu ihrem Finale vor sich hin.
Vor meinem Fazit möchte ich noch eine kleine Anekdote erzählen, ich bespreche jetzt schon seit einiger Zeit für TNP die Fünf Freunde Hörspiele und erst in dieser Folge ist mir bewusste auf gefallen, dass Onkel Quentin seit Folge 100 von Gordon Piedesack (früher Andreas von der Meden) gesprochen wird. Falls jemandem der Herr nichts sagt, ist das kein Problem, mir hat er sich jedoch als sarkastischer Erzähler in der Little Big Planet Reihe ins Gehirn gebrannt und daran muss ich nun jedes Mal denken, wenn Quentin in einer Folge vorkommt.
Der Folge 101 vergessener Schatz konnte ich nicht besonders viel Unterhaltungswert abgewinnen. Die Qualität liegt für eine Premium-Produktion auf gewohntem Level, die Sprecher sind motiviert und das Szenario lebhaft dargestellt (natürlich auch wegen Lutz Mackensy). Im Ganzen ist allerdings zu wenig Handlung auf zu viel Spielzeit verteilt und auch die Ermittlungs- und Erkundungseinsätze der Fünfen können an der trägen Erzählung nicht viel ändern.