Peking Action Blues (1986) [M.I.G.]
1913, zwei Jahre nach der Xinhai Revolution in China. Woche für Woche kommen und gehen neue Militär Führer die das Land kontrollieren wollen und patriotische Rebellen versuchen die wiederkehrende Monarchie aufzuhalten. Das junge uns ziemlich kecke Mädchen Tsao Wan (Brigitte Lin Ching-hsia) schließt sich diesen Rebellen an, obwohl sie die Tochter des kontrarevolutionären Generals Tsao (Kenneth Tsang Kong) ist. Dieser ist seit kurzem Machthaber über Peking, seitdem die Soldaten seines Vorgängers gemeutert haben nachdem sie über drei Monate lang keinen Gehalt erhalten haben. Der General muss aber selbst dringend an Geld kommen um seine Macht aufrecht zu erhalten. Um ihn und das Militär zu Fall zu bringen wollen die Rebellen, denen auch Ling Pak-Hoi (Mark Cheng Ho-Nam) und nicht ganz freiwillig auch die gaunerische Sängerin Sheung Hung (Cherie Chung) angehören seinen Plan stehlen. Das neueste Mitglied der Rebellen ist Pat Neil (Sally Yeh Sin-Man), die Tochter des Opernhausbesitzers Wong (Wu Ma). Sie wünscht sich nichts mehr als selbst einmal im Opernhaus aufzutreten was Frauen aber leider untersagt ist. Allerdings hat der alte schmierige General ein Äuglein auf das hübsche junge Mädchen geworfen. Diesen Faktor wollen die Rebellen sich zu nutze machen…
Historienfilm, Action, Drama, Romanze, Komödie und Abenteuerfilm, bei “Peking Action Blues” gibt es einen wilden Genremix der immer in einem abgefahrenem Tempo präsentiert wird. Regisseur Hark Tsui (Mad Mission 3 - Unser Mann von Bond Street) lässt seinen Film, der von vielen als Meisterwerk angesehen wird, nicht eine Sekunde lang ausruhen. Immer passiert irgendwas, die schnitte sind sehr schnell und nicht nur die Action, sondern auch die Slapstick Momente sind sehr schön choreographiert. Zudem sind in den Hauptrollen die damals sehr gern gesehenen leading Ladies Cherie Chung (Winners & Sinners), Brigitte Lin (Police Story) und Sally Yeh (Mad Mission 4) als furioses Trio zu sehen. Dabei muss Brigitte Lin mal wieder die sehr jungenhafte Dame spielen. Das Zusammenspiel der drei ist sehr dynamisch und sorgt für so manches Schmunzeln.
Insgesamt gefällt mir der Film sehr gut. Die Mischung aus politischem Kommentar, Historienfilm und temporeicher und sehr alberner Komödie funktioniert einfach sehr gut. Ganz so makellos wie andere sehe ich “Do ma daan” dann aber doch nicht. Das Tempo ist zwar immer sehr hoch aber trotzdem passiert in Wirklichkeit nicht so viel. Denn eigentlich geht es die ganze Zeit nur darum ein Stück Papier zu bekommen. Der Weg dahin ist nur sehr, sehr kurvenreich. Ich habe mich nie gelangweilt aber am Ende geht doch weniger in diesem Film vor als man annehmen würde. Auch der Action wird nicht genug Zeit eingeräumt, so wirkt die eine oder andere Actionsequenz nicht nur rasant, sondern auch übereilt. So bleibt der Film aber trotzdem eine klare Empfehlung, aber eben nicht ganz so perfekt wie andere meinen. Gerade der Humor und die dramatischen Szenen funktionieren klasse. Auch die Übergänge zwischen beidem sind feinfühlig und wirken nie störend. Mag ich!
Außer “Peking Action Blues” gibt es in der “Asian Finest Collection” noch die drei weiteren Filme “Tampopo”, “Ein Hauch von Zen” und “Das Bankett des Kaisers” zu sehen. Da jeweils zwei Filme auf einer DVD zu sehen sind, ist die Bildqualität natürlich nicht die beste. Außer der deutschen Synchro gibt es keinen anderen Ton, aber dafür ist die deutsche Synchro sehr lebendig und gut geworden.
8,1 von 10 Schlafpülverchen