Der siebte Antiheld in DCs Before Watchman Reihe ist ein ehemaliger Doktor der Physik und Sohn eines Uhrmachers, Dr. Jonathan "Jon" Osterman. Dieser Name wich jedoch einer neuen Identität als Jon bei einem Unfall im Forschungstrakt für hochenergetische Teilchen in seine Moleküle zulegt wurde. Er kehrte als vollkommen neues Wesen zurück, welches die übernatürlichen Kräfte der Transmutation, der Telekinese und der Teleportation beherrscht, die sich aus seiner augenscheinlich völligen Kontrolle von Materie und Energie ergeben. Folge 4 – Changes in perspektive
Alle Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten wurden zu einer einzigen geraden Linie komprimiert. Es ist der 30. August 1959 und Dr. Manhattan wohnt seiner eigenen Beerdigung bei, in der Hoffnung, dass es ihm gelungen ist, den Verlauf der Zeit zu sichern. Er wirft einen Blick auf die Realität, welche er sich durch das Opfern seiner eigenen Entscheidungsfreiheit erschaffen hatte. Alles sieht so aus, als wäre es korrekt gelaufen, doch da ist etwas in der Zukunft, was er nicht sehen kann. Der Doktor wendet sich zur Lösung dieser ihm unklaren Zukunft an den einzigen Menschen, der in der Lage ist, seine Gedanken nachzuvollziehen. Der klügste Mensch der Erde, Adrian Veidt. Adrian versteht die Lage, in der sich der Doktor befindet, nutzt jedoch seinen Verstand, um die Dinge in eine andere Bahn zu lenken. Die Störung in der Zukunft könnte durch die Vernichtung der Erde mittels eines Atomschlags erzeugt worden sein, doch Adrian unterbreitet die Idee, dass es auch die Energie von Manhattan selbst sein könnte, welche zur Erzeugung unendlicher Energie eingesetzt, einen Krieg obsolet machen würde. Manhattan akzeptiert das Angebot und es werden die aus Watchmen bekannten Ereignisse angestoßen, die nach Adians Plan das Opfer von Millionen Menschen zum wohl des Planeten vorsehen.
Nach dem gelungenen Aufbau in den vorherigen Bänden fädelt der finale Akt noch einmal alles zusammen und verknüpft die Ereignisse mit der Watchmen Zeitlinie. Die Konsultation von Adrian durch Manhattan als Anstoß für dessen zukünftige Pläne wirkt glaubhaft und erklärt zudem die gemeinsame Arbeit an einer „sauberen“-Energiequelle. Besonders gelungen ist der im Mittelteil stattfindende Perspektiven-Wechsel. Da Dr. Manhattan selbst keine Entscheidungen mehr treffen möchte, um das feine Gefüge der Raum-Zeit nicht erneut zu stören, wechselt die Ansicht von ihm zu Adrian als Erzähler, dieser Punkt wird durch einen netten visuellen Trick noch etwas verdeutlicht. Im Moment des Wechsels, werden alle folgenden Panels auf den Kopf gestellt, so dass der Leser sein Comic-Heft um 180 Grad drehen muss, und somit selbst eine neue Perspektive auf die Ereignisse einnimmt.
Das Finale von Dr. Manhattan hat mich durch die Anknüpfung an die Hauptgeschichte und das einbeziehen des Lesers in den Perspektivenwechsel, welcher ohnehin leitendes Motiv gewesen ist, sehr gut unterhalten und bildet einen guten Abschluss dieser lesenswerten Reihe.