Dragonball - Die TV-Serie Box 2/6 (1986-1987) [Kazé]
Der kleine Son Goku (Corinna Dorenkamp) hätte beinahe als jüngster Teilnehmer aller Zeiten das große Turnier gewonnen, wurde aber doch im Finale von seinem Lehrmeister Muten-Roshi (Heinz Ostermann) besiegt, der verkleidet als Jacky Chun am Wettbewerb teilnahm. Egal, dann gewinnt er eben beim nächsten Mal. Da jetzt endlich das Jahr vergangen ist, seitdem Shenlong zum letzten Mal erschienen ist, erlangen die Dragonballs wieder neue Kraft und können erneut gesammelt werden. So macht sich Goku mit Hilfe von Bulmas (Katja Liebing) Bällchenradar wieder auf die Suche nachdem Kristallball seines Großvaters. Er geht ganz allein auf die Suche, da der Herr der Schildkröten gemeinsam mit Kuririn (Norman Matt) zurück zur Schildkröten Insel kehrt, wo Lunch auf sie wartet. Die anderen gehen zurück zur westlichen Hauptstadt. Auf seiner Reise trifft er sogleich auf Namu, den Mann der am Turnier teilnahm um seinem Dorf Wasser kaufen zu können. Er hilft dem Mann dabei die Wüste wieder lebendig zu machen. Dazu muss aber erst die Ursache fürs Austrocknen gefunden werden. Dran schuld ist ein Staudamm, der vom schon mehrmals negativ aufgefallenen Flugsaurier und seinen Kumpanen erbaut wurde, damit sie baden können. Klar das Goku dieses Problem schnell löst.
Von dort aus geht es weiter und schon bald bekommt er wieder seinen ersten magischen Ball in die Hände. Sogleich gibt es wieder Ärger. Prinz Pilaw und seine HandlangerInnen versuchen erneut die Bälle in die Hände zu bekommen. Ernstzunehmende Feinde sind sie aber immer noch nicht. Kurz darauf lernt unser Held aber einen neuen Feind kennen, nämlich die Red Ribbon Armee. Eine riesige und brutale Armee voller finsterer Gesellen die wirklich alles tun würden um einen Wunsch von Shenlong erfüllt zu bekommen. So leicht lässt Goku sich aber nicht abspeisen. Er erklimmt den Muskelturm der Armee und lernt dabei das liebevolle Monster Nummer 8 kennen, das eigentlich gar nicht so monströs ist. Dabei kann er einige Söldner und hochrangigere Soldaten besiegen, aber was er auch tut, General Blue ist einfach nicht zu besiegen. So entsteht ein ständiges Kopf an Kopf Rennen zwischen der Armee und Son Goku.
Mit dem Finale war der erste Zyklus von Dragonball, nämlich die Pilaw Saga, eigentlich abgeschlossen. In der TV Serie ging es im Gegensatz zum Manga noch ein wenig mit dem kleinen blauen Prinzen weiter. Somit gibt es hier die ersten vier Filler Episoden. Und auch die erste Episode der Red Ribbon Saga ist nur Füllmaterial, also Handlung die extra für die Animeserie produziert wurde und nichts mit dem Manga zu tun hatte. Dies diente dazu um Mangaka Akira Toriyama etwas mehr Zeit zu verschaffen um sich in den Dragonball Manga den notwendigen Vorsprung erarbeiten zu können. Viele Fans haben sehr starke Probleme mit diesen Episoden, mich haben sie allerdings nie gestört. Denn zumindest in Dragonball führen die Füllepisoden nicht beendete Storyzweige zu ende oder greifen vergessene Nebenplots auf und lassen somit das Universum der Serie etwas schlüssiger erscheinen. Allerdings muss man auch sagen, dass dadurch ein wenig vom Tempo verloren geht und der Spannungsaufbau dadurch nicht mehr immer stimmt. Es nimmt hier aber nie das Ausmaß wie bei Dragonball Z an. Die Serie leidet teilweise nämlich extrem unter dem Filler Material. Insgesamt handelt es sich hier bei 9 der 29 Folgen um Geschichten, die nicht auf Kapiteln der Manga basieren. Ohne diese Folgen würden aber ein paar der sympathischen Charaktermomente fehlen. Zum Beispiel die Vorbereitungen für die Hochzeit zwischen Chi-Chi (Ilya Welter) und Son Goku oder die Rettung von Namus Dorf.
Dich wichtigsten Etappen dieser fünf Discs umfassenden Box ist die Erklimmung des Muskelturms, in dem Goku gegen Oberst Silver, Seargent Metallic und den Tarnungsmeister und Fünfling Ninja Lila kämpft. Andere wichtige Ereignisse sind Gokus Abenteuer in der Piratenhöhle und sein Gastbesuch in Pinguinhausen wo er Dr. Slump, dessen Familie und besonders die starke Arale kennenlernt. Übrigens ist Dr. Slump ebenfalls eine Anime und Mangaserie von Akira Toriyama. Fans dürfen sich also über ein sehr lustiges Crossover freuen.
Die Handlung ist generell auch weiterhin sehr amüsant. Die Gags sind super und zahlreich und an Action fehlt es ebenfalls nicht. Besonders drollig ist hier mal wieder die Schildkröte, aber auch die Beziehung zwischen Bulma und Yamchu (Andreas Meese) sorgt für so manchen Lacher. Auch Popkulturelle Aspielungen, wie der auf Arnold Schwarzenegger basierende Seargent Metallic und Monster Nummer 8 - eine süße Parodie auf Frankensteinsmonster sind nicht schlecht. Am komischsten finde ich allerdings Ninja Lila, der so unheimlich inkompetent ist, besonders wenn er versucht sich als Baum zu tarnen.
Ein paar zu langwierige Actionsequenzen kommen einem aber schon mal unter. Gerade bei den Animationen beginnt die Serie aber kleinere Probleme zu bekommen. Zum Teil werden hier nämlich schon sehr viele Animationen auf ziemlich auffällige Art und Weise immer wieder recycled. Ansonsten ist hier eigentlich alles super. Besonders gefallen finde ich an der deutschen Synchro die schön liebevoll geworden ist. Highlight dabei: Frank Glaubrecht (John Sinclair) als grantiger Tintenfisch.
Woran man dann aber doch wieder dolle rummeckern muss ist die Veröffentlichung an sich. Es handelt sich wieder um die zensierte französische Schnittfassung, bei der in jeder Folge ein paar amüsante Szenen fehlen. Zudem gibt es auch keinen O-Ton weshalb man mit dem minderwertigen deutschen Soundtrack, sowie In- und Outro klarkommen muss. Auch die Bildqualität schwankt wieder sehr und erreicht nie DVD Niveau. So schlimme Makel wie in der ersten Box bleiben allerdings aus. Der Wunsch nach einer unzensierten und wirklich hübschen Veröffentlichung wird aber wohl nie erfüllt werden. Die 5 DVDs kommen im Digipack in einem sehr stabilen und hübsch aufgemachten Schuber. Bonusmaterial gibt es keines.
7 von 10 Babyschildkröten