Mario Kart Wii Pull Back Racers: Peach Bike (Tomy / Gacha)
Gashapons erfreuen sich seit jeher, natürlich vor allem in Japan größter Beliebtheit. Dabei handelt es sich um eine Art Überraschungsei aus dem Automaten, hierzulande oftmals aber auch nur aus einem großen Paket, in dem man zufällig Sticker, Figuren, Handyanhänger oder was auch immer bekommen kann. Diese Teile kosten zwischen 1€ und 3€ und tragen manchmal auch den Namen Capsules oder einfach nur Kapseln. Der Sammelreiz ist natürlich mal wieder recht hoch und es bringt ja auch immer Spaß sich Gashapons aus dem Automaten zu ziehen. Marktführer dieser Spielzeuge ist in Europa Gacha, die vor allem in Zusammenarbeit mit Tomy eine große Lizenz nach der anderen an Land ziehen. So gibt es von ihnen unzählige Hello Kitty, Disney, aber auch DC und Marvel Kapseln. Bisher konnte man sich auch immer auf tolle Qualität verlassen, zumindest wenn man die mülligen Serien mit den Stickern und Süßigkeiten und anderen Tinnef links liegen gelassen hat. Jetzt sind mir aber doch ein paar ganz grausige Exemplare unter die Augen gekommen die einfach besprochen werden müssen.
Bisher war ich mit den Capsules der beiden großen Herstellern immer sehr zufrieden. Die Mario Kart DS Aufziehautos zum Beispiel sehen toll aus, sind super verarbeitet und sind somit nicht nur ein tolles Spielzeug, sondern auch für Nintendosammler was schönes zum hinstellen. Sogar noch besser waren die Zelda Capsules zu den DS Spielen. Dabei handelte es sich um kleine Bausets, die zusammengebaut klasse aussehen. Leider durfte man die Dinger nicht zu doll anschauen, da sie sonst auseinander fallen. Also eher was für Sammler als Kinder und somit bisher die deutschen Gashapons, die der Qualität der japanischen Vorbilder am nächsten kamen.
Zu Ostern und zum Geburtstag habe ich nun jeweils zwei Kapseln der neuen “Sonic the Hedgehog Pullbacks” und der “Mario Kart Wii Pull Back Racers” bekommen, die ich nach meiner Enttäuschung nun mal besprechen wollte. Den Anfang macht dabei, wie ihr schon an der Überschrift erkennen konntet, Peach aus Mario Kart Wii und zwar in der Bike Variante. Die Serie umfasst insgesamt 9 Aufziehautos, beziehungsweise Motorräder aus dem Spiel, wobei Peach in der Kart und der Bike Version zu bekommen ist. Die Fahrzeuge sind 1,5 Inch groß.
Zuerst einmal, was gut an der Figur ist, nämlich die Aufziehfunktion. Die Funktioniert nämlich äußerst gut und die Dame geht nach dem Aufziehen auch recht flott ab. Technisch also durchaus in Ordnung. Aber selbst da gibt es schon was zu meckern. Denn es werden nicht wirklich die Räder des Bikes aufgezogen, sondern kleine versteckt angebrachte Räder. Schon mal schade. Noch doofer ist aber, dass sich das Hinterrad überhaupt nicht bewegen kann. Der andere halbwegs vertretbare Teil von Peach ist ihr Kopf, der ist nämlich ganz gut modelliert, ist dafür aber zu groß und irgendwie erinnert sie stark an Dolly Buster. Dies tut der Rest ihres Körpers zwar nicht, der ist dafür aber vollkommen uninteressant gestaltet, genauso wie ihr Motorrad. Es fehlt überall an Details und die Bemalung ist mehr als schludrig ausgefallen. Schraubenlöcher sind äußerst ungeschickt angebracht und lassen alles noch billiger und unfertiger wirken. Wenigstens kann man die Figur auch vom Bike nehmen und sie auch wieder gut darauf platzieren, ohne dass sie immer wieder runterfallt. Wenigstens etwas.
Die größte Katastrophe kommt zum Schluss: Die Aufkleber. Die vorherige Mario Kart Serie ist vollkommen ohne Aufkleber ausgekommen und hatte Trotzdem ein paar nette Details wie Logo und Muster zu bieten. Hier gibt es nichts davon und alles muss aufgeklebt werden. Auf dem Stickerblatt findet ihr insgesamt 7 Aufkleber und keiner davon passt irgendwohin. Da es keine Anleitung gibt wo man damit hin soll, muss man zum Teil raten, was extrem schwer ist, da es nirgends Flächen gibt die genauso groß sind wie die Kleber. Ein paar der Sticker kann man wie auf dem Beilegzettel verkleben, ist aber auch egal. Denn wie gesagt hier passt nichts, die Aufkleber haben immer die falsche Größe und sogar identische Sticker haben unterschiedliche Größen. Zudem muss man manche sogar über Schraubenlöcher Kleben, was natürlich bei durchsichtigen Stickern extrem schlecht ausschaut. Zum Abschluss dieses nervigen Themas sei dann noch gesagt, dass die Sticker nur ein paar Minuten wirklich halten und dann schon anfangen sich abzulösen. Der totale Reinfall!
2 von 10 Prinzessinnen auf dem Schleifstein