Dienstag, 16. April 2013

Detektiv Conan - 2. Film: Das 14. Ziel (1998) [Kazé]

Detektiv Conan - 2. Film: Das 14. Ziel (1998) [Kazé]

Ran (Wakana Yamazaki) ereilt im Traum eine schreckliche Vorahnung. Das jugendliche Mädchen träumt das ihre Mutter getötet wird. Und wirklich wird es bald für sie und ihr Umfeld gefährlich. Nicht viel später wird Inspektor Megäre (Fûrin Cha) beim Joggen von einem Unbekannten mit einer Armbrust angeschossen. Kurz darauf geht es auch schon weiter. Rans Mutter Eri Kisaki (Gara Takashima) bekommt eine Schachtel Pralinen geschickt, die sie für ein Friedensangebot von ihrem Exmann, dem unerfolgreichen Privatdetektiv Kogoro Mori (Akira Kamiya) gehalten hat. In Wirklichkeit hat der Killer wieder zugeschlagen, der die Pralinen vergiftet hat. Natürlich ist es der unfreiwillig wieder junge Conan (Minami Takayama), der das Muster hinter den Anschlägen erkennt. Scheinbar attackiert der Unbekannte seine Opfer in der Reihenfolge von Spielkarten die auf die eine oder andere Art mit dem Namen der Opfer in Verbindung stehen. Doch wer könnte Interesse daran haben Kommissare, Angehörige, Journalisten und Weinkritiker zu terrorisieren und warum?

Wie sollte es anders sein, erwartet euch auch im zweiten, auf der äußerst erfolgreichen Manga und Animeserie von Gosho Aoyama basierende Detective Conan Kinofilm ein spannender, abgefahrener und überaus clever ausgeführter, sowie gelöster Kriminalfall. Die Ermittlungen sind natürlich wieder der helle Wahnsinn, total abgedreht und auch abgehoben, aber trotzdem nachvollziehbar. Der Anfang ist etwas humorvoller und lockerer als sonst, da wir erst einmal Conan und seine Detective Boys begleiten. Nur langsam schleicht sich die eher ernstere, spannende und dunklere Erzählweise in den Film. Das Finale wird im Vergleich zum Rest ganz schön intensiv und auch brenzlig, aber auch schon vorher kommt es zu manch einer haarigen Situation. Der Fall baut sich also diesmal etwas langsamer auf, dafür kann der Spannungsbogen auch gleichmäßig und stetig aufrecht gehalten werden. Langweilig sollte es jedenfalls nicht werden.

Die deutsche Synchronisation ist ziemlich gut, aber auch der bessere japanische O-Ton ist samt deutschen Untertiteln vorhanden. Von den deutschen Einblendungen, die mal wieder klobig und hässlich aussehen, kann man sich aber nicht retten. Genauso doof aber einfach nicht anders realisierbar, sind die nicht in andere Sprachen übertragbaren Rätsel, bei denen immer wieder japanische Wortspielchen zum Einsatz kommen, die oftmals auch auf bestimmte Kanji Schriftweisen anspielen. Da geht natürlich wieder einiges an Witz und auch am Rätselspaß verloren. Viel besser kann man das Problem aber wohl nicht lösen. Dem Problem wird aber mit dem 20-seitigen Booklet entgegen gewirkt. Denn darin sind nicht nur ein paar Charakter Skizzen, samt Figurenprofile enthalten, sondern auch ein recht umfangreiches Glossar, das die Wortspielereien etwas genauer erklärt. Somit wird dieses Problem zumindest bestmöglich aufgefangen.

Die Zeichnungen sind gut, die Animationen meist ziemlich flüssig. Für einen Kinofilm kann sich dieser Fall vom technischen Aspekt nicht sehr von einer normalen TV-Folge absetzen. Eigentlich ist ausschließlich die Spielzeit länger und der Fall hat dadurch mehr Platz zum wachsen und somit auch für Komplexität. Vom Gefühl her gibt es aber keinen wirklichen Unterschied zur Animeserie. Einige Fans werden dies zwar begrüßen, anderen wird das aber nicht bombastisch und groß genug sein. Unterhalten konnte mich aber auch der zweite Film auf kurzweilige Art und Weise ohne große Effekte dazu zu bemühen. Wenn der Kriminalfall so abgedreht und unterhaltsam ist und die Dialoge so clever geschrieben sind, macht mir das fehlende Krachbum, von dem aber allerdings auch ein wenig vorhanden ist nichts aus.

Bild und Ton der Kazé DVD sind ordentlich, es gibt ein Wendecover und wie schon erwähnt ein umfangreiches Booklet. Auf der Scheibe selbst könnt ihr noch eine Bildergalerie und ein paar Trailer, unter anderen den zu “Das Mädchen, das durch die Zeit sprang” entdecken, weiteres Bonusmaterial gibt es allerdings nicht.

7,3 von 10 Katzen die wie Dachse aussehen