Samstag, 13. April 2013

Before Watchmen: Rorschach #4 (DC)

Before Watchmen: Rorschach #4 (DC)

*Trommelwirbel* Das große Finale! Der epische letzte Akt der Before Watchman Reihe über den undurchdringlichen Soziopathen Rorschach beginnt. Einst ein normaler Junge, wurde Walter durch eine schwere Kindheit früh mit dem Grauen der Welt konfrontiert und entwickelte über die Jahre eine ernste Persönlichkeitsstörung. Sein Drang, das vermeintlich Richtige zu tun, treibt ihn an wie ein wildes Tier auf der Jagd und daher muss es ihm gelingen, den Oberboss „Rawface“ zur Strecke zu bringen.

Die Falle hat zugeschnappt und das Raubtier sitzt fest, erneut brachte Rorschach seine Unachtsamkeit in die Hände der dunklen Seite. Sie entreißen ihm seine Maske und damit seine Identität. Erschüttert von einem Stromausfall verwandeln sich die Straßen von New York in einen Pool aus randalierenden Plünderern. Einst anständige Bürger werden zu wilden Tieren. „Rawside“ streift sich Rorschachs Maske über und glaubt durch diese „neue“ Identität noch mehr Macht und Kontrolle zu besitzen. Getrieben von einem Ego größer als das Empire State Building, zieht er auf die Straße, um paar Rowdies zu verprügeln, doch unterschätzt er dabei die Kraft eines wütenden Pöbels. Walter kann sich unterdessen aus seiner ungünstigen Lage befreien, um sich seine Maske wieder zu holen. Fünf Jahre später, durch eine Unachtsamkeit des Frauenmörders und dessen Begnadigung durch die Gesellschaft, bringt Rorschach auch diesen Fall zu einem Abschluss.

Wow, ich bin ziemlich überrascht. Waren die letzten Bände sehr seicht und boten kaum Spannungsmomente werden sie im „großen“ Finale alle nochmal unterboten. Die Auflösung der Geschichte vom stupiden Vorgehen des Oberbosses, der von einem einfachen Mob totgeschlagen wird, bis zu dem anschließenden fünfjährigen Sprung, wirkt alles viel zu konstruiert. Was bei manchem Leser jedoch noch unbefriedigender ankommen dürfe ist der bloße Umstand, dass Rorschach über die ganze Zeit so ziemlich nichts zu den Geschehnissen beiträgt, und einfach wie ein blindes Huhn von Band eins bis vier, von einer Falle in die Nächste stolpert und übel verprügelt wird.

Der letzte Band von Rorschach schließt eine unterdurchschnittliche Geschichte ohne Spannung und mit den immer selben Mustern, unterdurchschnittlich ab, wobei die Tiefe des Charakters durch dessen tumbes Vorgehen deutlich leidet. Malt lieber ein paar Rorschach-Tests und postet sie unter diesen Artikel dann habt ihr die Zeit sinnvoller genutzt.


4.1 von 10 epochalen Momenten der Untätigkeit