Lucky Luke - Die neuen Abenteuer Vol. 1 (2001) [FilmConfect]
Zwar erwarten Lucky Luke viele neue Abenteuer aber die Umstände bleiben ja doc die gleichen. Er ist immer noch der einsame Cowboy der schneller als sein Schatten zieht. Ganz allein ist er dann aber doch nicht, denn unterstützt wird er wie eh und je von seinem hochnäsigen, weißen Ross Jolly Jumper und dem nicht gerade cleveren Wachhund Rantanplan. Bekämpft werden wie immer die vier Dalton Brüder, sowie alle anderen Arten von Betrügern, Gunslinger und anderes Gesockse. Egal wie hart es kommen sollte, Luke behält immer die Ruhe, wie auch die Oberhand und lässt sich von Niemanden unterbekommen.
Auf die beiden T-Serien von Hanna-Barbera und FR3 aus den Jahren 1984 und 1991 folgte 2001 die neuen Abenteuer von Lucky Luke. Produziert wurde diesmal für den FR2, wobei 52 halbstündige Episoden entstanden sind. Dabei handelt es sich aber nicht um Remakes der Alben, sondern um vollkommen neue Abenteuer. Der Titel lügt also schon mal nicht. Wirklich toll sind die neuen Abenteuer allerdings nicht. Zuerst einmal ist die Serie schrecklich modern und jede Folge kommt mit ein paar Anspielungen auf unsere Zeit. So was gab es in den vorherigen Verfilmungen auch immer, aber nie so plump. Hier versucht man ein paar mal ganz schrecklich cool und hip zu sein, was richtig nervt. Allein schon das Intro ist verzweifelt versucht cool zu sein, hat dabei aber absolut keine Seele.
Die Abenteuer selbst sind teilweise ganz nett. Zum Beispiel muss Luke versuchen die letzten beiden lebenden Büffel zu retten. Doof nur, dass in der nächsten Folge wieder riesigen Büffelherden durch die Prärie stampedieren. Der Humor dreht sich aber schon nach ein paar Folgen stark im Kreis und die immer selben Gags werden wieder und wieder verwendet. Im Verlauf der ersten 11 Folgen habe ich mich allerdings langsam dran gewöhnt und ganz unlustig ist die Serie ja wirklich nicht. Vor allem das aufeinandertreffen eines Libertärs und den Daltons, die zusammen den anarchistischen Staat Freedonia gründen wollen ist ulkig. Klar dass die Daltons den gutmütigen Anarcho nur ausnutzen wollen. Genauso komisch ist dann wie Luke zusammen mit den Indianern gegen den beschränkten und rassistischen General Custer kämpft und dabei ihn und seine Männer richtig fies reinlegt. Dafür ist Luckys Besuch in Chinatown eine extrem daneben gegangene Folge, die selbst in den frühern Sechzigern als zu rassistisch gegolten hätte.
Die Deutsche Synchro ist zwar hochkarätig mit Sprechern wie David Nathan (Larry Brent) und Klaus Dieter Klebsch (Jack Slaughter) besetzt, allerdings passen diese nicht immer zu ihrer Rolle und können nicht wirklich den erwünschten Humor rüberbringen. Wer aber französisch versteht, kann sich über die wirklich sehr gute Originalsynchro freuen. Eine englische Tonspur ist überdies auch noch vorhanden. Der Introsong klingt aber in allen drei Sprachen total albern.
Vom Animationsstil her wirkt die Serie wie eine etwas aufpoliertes Flashwebvideo. Feine Bewegungsabläufe darf man auf keinen Fall erwarten. Unschön ist auch die plumpe Farbgebung und als Gag immer wieder Charaktere einfach nur mit einer Farbe einzufärben ist echt nicht witzig und sieht schrecklich aus. Außerdem sind die Hintergründe noch eintöniger und repetitiver als die der Hanna-Barbera Serie v on 1984. Und das soll schon was heißen.
Die erste Box präsentiert drei DVDs mit elf Folgen in drei schön gestalteten Digipacks die samt Schuber kommen. Leider ist die Bildqualität recht matschig und auf einem großen Fernseher echt unansehnlich. Als Bonus gibt es nur einen Trailer zu Käpt’n Blaubärs Seemannsgarn und dem Musical der drei Bärchen.
5,4 von 10 Pferde mit Dauerwelle