Montag, 29. April 2013

Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung #28 - Ultimates: Übermenschlich (Hachette)

Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung #28 - Ultimates: Übermenschlich (Hachette)

Dieser Sammelband enthält Ultimaten #1-#6.

Wir befinden uns im alternativen Ultimate Marvel Universum. Nach dem zweiten Weltkrieg ist Captain America spurlos verschwunden und viele Jahre später, genauer gesagt im Jahre 2001 beginnt der Multimillionär, Playboy und Iron Man Pilot die Avengers zu gründen. Ein paar Meilen vor der New Yorker Küste hat er in Zusammenarbeit mit S.H.I.E.L.D. auf einer Insel das Triskelion erbaut. Eine riesige Basis mit Büroräumen, einem Gefängnis, Laboren und vielem weiteren. Neben Nick Fury und den Männern von S.H.I.E.L.D., ist auch noch das Ehepaar Pym dabei. Die beiden können nicht nur ihre Größe verändern, sondern auch Ameisen per Gedankenkontrolle befehligen. Iron Man ist als Geschäftsführer von Stark Industries natürlich auch mit von der Partie und außerdem noch der scheinbar vom Hulk befreite Bruce Banner und der nordische Donnergott Thor. Gerade als sie dabei sind das Triskelion zu beziehen entdeckt man im ewigen Eis den verschollenen und seit dem zweiten Weltkrieg eingefrorenen Captain America. Gerade noch rechtzeitig, denn Bruce Banner mutiert bei seiner Arbeit an einem neuen Supersoldaten Serum erneut und wenn der Hulk in New York randaliert, kann man jede Hilfe gebrauchen, die man bekommen kann.

Ich mag das Ultimative Marvel Universum nicht wirklich. Es gibt ein paar Klassiker wie zum Beispiel der Ultimative Spider-Man von Bendis. Ansonsten halte ich das Universum aber für recht öde weil zu viel nur darauf aus ist modern und hip zu sein und Leser anzulocken die eigentlich gar nichts mit Comics anfangen können. Für die gibt es dann derbe Action und viel BUMM BUMM. Welcher Comicautor passt genau dazu besser als der großschnäuzige Mark Millar. Talentlos ist der Engländer zwar nicht, doch bis auf kleinere Ausnahmen finde ich fast alles was er schreibt schrecklich überbewertet und nur schwer zu lesen. Wie auch in Interviews versucht er bei seinen Geschichten immer sehr cool, clever und merkwürdig erwachsen zu wirken. So was bekommt er meist durch Schimpfwörter hin, weil wir wissen wer oft Fuck sagt ist schon ein großer Junge.

Hierbei handelt es sich nicht unbedingt um eine seiner schlechten Arbeiten, ich finde es nur einfach sehr uninteressant. Thor als Aussteiger wirkt albern und Bruce Banner als Klischeenerd bringt mir auch nicht viel. Genauso wenig favorisiere ich Iron Man als blöden Playboy, dann doch lieber den Trunkenbold. Natürlich ist seine Blockbuster typische Erzählart nicht schlecht, aber einfach nichts was ich gerne lese. Am Anfang im Flashback während des zweiten Weltkriegs funktioniert es gut, wird aber trotzdem nie spannend. Wenn ich eine Geschichte dieser Art sehen will, kann ich mir auch irgendeinen Comicfilm anschauen und muss nichts lesen. Sehr merkwürdig wird es wenn Captain America wieder aufwacht und den schwarzen Nick Fury für einen Nazi hält. Kurz darauf wird er dann von Giant Man zerquetscht und das Heft endet. Und im nächsten Heft mögen der Cap und Fury sich. Ich bin total verwirrt. Aber es wird in der Szene sogar noch schlimmer. Zusammen statten sie Bucky unangemeldet einen Besuch ab, der mittlerweile mit der damaligen Freundin des Captains zusammen ist und sofort bedroht Fury den alten Mann vollkommen grundlos. Ich bin noch verwirrter.
Ansonsten sehen wir hier wie das Team zusammengestellt wird und abgesehen von dem Kampf gegen Hulk wird hier einfach nur der Grundstein für die Ultimates gelegt. Nicht mehr und nicht weniger.

Für die Zeichnungen war Bryan Hitch zuständig, der genauso wie Millar ehemals an “The Auhority” gearbeitet hat. Sein Stil ist sehr realitätsnah und gefällt mir eigentlich ganz gut. Vor allem die Double Splashpages sind ihm sehr gelungen. Allerdings gefallen mir die Bondagekostüme der Helden nicht und auch die Action kommt etwas steif rüber. Dafür sind die Farben von Paul Mounts recht düster und stimmig. Teilweise erscheinen die ganzen Brauntöne dann aber doch etwas öde wie auch bei modernen Videospielen oft.

Es gibt wieder mal eine Einleitung, die “Was bisher geschah” Box hat man sich gespart da hier ja etwas vollkommen neues angefangen wurde, wobei es für neue Leser sicherlich hilfreich gewesen wäre wenn man sie über das Ultimate Universum aufgeklärt hätte. Als Bonus gibt es eine Mini Cover Galerie, einen Vergleich der Charaktere des original Marvel Universum und ihren ultimativen Zwillingen, sowie einige Informationen über Mark Millar und Bryan Hitch. Auch hier war der Druck wieder vorbildlich und wenn man diese Qualität beibehalten kann wird es zumindest in dem Punkt keine Kritik mehr geben können.

Wer einen Einstieg ins ultimative Universum sucht kann einen Blick riskieren, für mich sind die Avengers aber sehr viel reizvoller als die Ultimativen.

6 von 10 Riesen die aussehen wie Serienmörder