Samstag, 13. April 2013

Fear and Desire (1953) [Schröder Media]

Fear and Desire (1953) [Schröder Media]

Vier junge männliche Soldaten stürzen bei irgendeinem wahllos ausgewählten fiktiven Krieg mit ihrem Flugzeug in einen dichten Wald. Sie überleben zwar, stellen aber erschrocken fest, dass sie sich im feindlichen Gebiet befinden. Wo, warum und wann sie sind ist vollkommen egal, es geht nur um die Furche der Männer. Jederzeit könnte man sie entdecken und sofort töten. Um schnellstmöglich wieder hinter die Front zu kommen, beginnen sie ein Floß zu bauen. Doch schon bald melden sich ihre Mägen zu Wort. So kommt es dazu, dass sie eine Gruppe von Frauen überfallen, die zu ihren Feinden gehören.

Auch so jemand wie Stanley Kubrick fängt irgendwann mal an. Einer seiner ersten Filme war “Fear and Desire”, den er 1953 noch während des Studiums filmte. Seine Bemühungen waren groß, das Ergebnis eher mau. Die Story ist überaus prätentiös und versucht sehr viel tiefsinniger zu wirken als sie eigentlich ist. Soldaten treffen im Krieg auf Frauen. Der Krieg macht aus den Männern angsterfüllte und gewaltgierige Monster. Recht plump wird darauf hingewiesen das Krieg nicht so toll ist und alles nimmt sich extrem wichtig. Tief-, beziehungsweise Höhepunkt des ganzen sind die teilweise komatös anmutenden Dialoge aus einer anderen Welt. Klingt merkwürdig. Ist merkwürdig. Immer wieder wird darüber geschwafelt wozu Menschen in der Lage sind, die um ihr Leben fürchten. Ist ja im Ansatz alles nicht verkehrt, doch die Art wie Kubrick daran geht ist furchtbar und die Dialoge sind wirklich ganz schlimm. Auch die Darsteller machen es nicht besser.

Aber auch handwerklich stimmt hier so gut wie nichts. Am interessantesten ist jedoch, dass Kubick sich blad nach erscheinen selbst darüber im klaren war, wie fehlerhaft und amateurhaft sein Film war. Dann wurde es allerdings ganz schön albern. Kubrick begann damit alle verbreiteten Filmrollen aufzukaufen und zu vernichten. Dies führte Dazu, das nur noch eine Handvoll Rollen übrig geblieben sind. Auch eine VHS und eine DVD Auswertung gab es bisher nicht. Da der Film allerdings irgendwann einmal im amerikanischen Fernsehen lief waren in den letzten Jahren ein paar Bootlegs in schäbiger Qualität im Anlauf, die allerdings Unsummen kosten sollten. Woher jetzt dieser restaurierte und fabelhaft aussehende Print stammt ist mir unbekannt, cool ist es jedenfalls alle mal, dass der Film nun endlich für alle Ewigkeiten in guter Qualität archiviert wurde. Das es kein guter Film ist, ist natürlich schade, aber für Kubricks Werdegang war er ohne Zweifel ein wichtiger Schritt.

Die DVD wartet mit einem guten Bild und gutem Ton auf deutsch und englisch auf. Ich würde allerdings den O-Ton empfehlen, da die Synchro doch recht gewöhnungsbedürftig ist. Untertitel gibt es für diesen Fall allerdings nicht. Auch abgesehen von einem Wendecover und Trailern zu Titeln wie “Im Bann des weissen Zombies”, “Das unsterbliche Monster”, “Der Schlitzer von London”, “Ein Riss in der Welt”, “Das Biest”, “Die Bestie von Monte Bravo” und “Die schwarze Katze” gibt es leider keinerlei Extras.

4,5 von 10 widerspenstige Gedanken