Kampf des Drachen (1999) [M.I.G.]
In einer fernen dystopischen Zukunft, die näher ist als wir denken in irgendeinem asiatischen Land: Mit eisernem Zeigefinger regiert General Ruechang (Cary-Hiroyuki Tagawa) sein reich. Als feiner Despot benötigt man natürlich auch eine schicke Dame und so möchte er sich eine Prinzessin entführen. Prinzessin Halo (Valerie Chow) zeigt sich wenig bis nicht begeistert von der angedachten, erzwungenen Hochzeit und versucht zu fliehen. Kann man ihr nicht übelnehmen. Der General schickt sogleich seinen besten Kämpfer nach ihr los, seinen Ziehsohn und besten Kämpfer Warchild (Dolph Lundgren). Der verguckt sich jedoch selbst in die nach einem Videospiel benannte Schönheit und wechselt vor Geilheit die Seiten. Wird der General nicht dufte finden, was man ihm wiederum auch nicht übel nehmen kann.
Soweit man vom Poster schließen konnte, erwartete ich irgendwas in der Richtung von Lundgren (Der Tempelritter der Apocalypse) verprügelt asiatische Kommunisten und bringt ihnen Demokratie. Zum Glück ist dem nicht so. Vielmehr befinden wir uns in einer düsteren Zukunft, was ja eine meiner Lieblingssettings darstellt. Kein schlechter Start also. Dazu kommt noch das immer gern gesehene Nu Image Logo, das schon mal verheißt das es trashig wird. Dann wird das Intro auch noch von Joachim Kerzel gesprochen. Bisher alles gut. Darauf geht es direkt über in eine gleichermaßen übertriebene wie peinliche Actionsequenz. Wenn ein Raketenwerfer herunter fällt macht er das selbe Geräusch wie ein Auto das irgendwo hinunter stürzt. Von Lundgren ganz zu schweigen, der macht nämlich immer Geräusche, selbst wenn er schleicht. Außerdem reicht seine bloße Präsenz dazu aus mickrige Holztische zu Schilden gegen Gewehre zu machen. Nicht viel später darf Lundgren sich dann immer wieder von der Prinzessin veralbern lassen, die ihn zuerst nicht so richtig für voll nehmen möchte.
Lundgren hat jedenfalls halbwegs bock auf den Film, die Story ist so einfach gehalten wie möglich und hat auch ein wenig Romantik zu bieten, was wohl jeden Lundgren Fan erfreuen wird. Durch die albernen Cartoon Geräusche und durchgehenden Micky Mousing erinnert der Film sehr stark ein Serien wie Hercules oder Xena, der Humor ist jedenfalls der selbe, wenn auch die Action härter ist. Obwohl der Film, meistens auch absichtlich, sehr schlecht ist (ich hoffe das es absichtlich ist), reicht das nicht immer aus um zu unterhalten. Ganz besonders das Fehlen von wirklich kessen Schnacks hält “Fight of the Dragon” davon ab Hochglanz Trash zu sein. Zwischenzeitlich wird es aber leider immer wieder sehr langweilig. Trotz allem unglaublich, dass der Film Ende der Neunziger entstanden ist, denn die Achtziger waren selten stärker zu spüren als in diesem Filmchen. Zuletzt frage ich mich noch ob der General absichtlich so stark an Raul Julia in Street Fighter erinnert, in dem er als M. Bison gegen van Damme kämpfte.
Der Film ist in akzeptabler Qualität bei M.I.G. in der “Action Superstars Box” erschienen, die außerdem mit “Black Tiger”, “Nachtfalken”, “Tödliche Rache”, “Dragon Fighter” und “Pit Fighter” zwei DVDs füllt.
4,9 von 10 verkrüppelte Helikoptoren