Nach der wehmütigen Trennung von seiner Begleiterin Donna reist der zehnte Doctor allein durch Raum und Zeit, um sich auf andere Gedanken zu bringen. Doch ein Ort im Universum zieht wie immer besonders seine Aufmerksamkeit auf sich, eine Art zweite Heimat zu der er bisweilen häufig zurückkehrt - die Erde.
Es ist der mexikanische Feiertag „Día de los Muertos“, der Tag der Toten, als die TARDIS mitten im Sunset Park in New York City materialisiert. Die junge Gabriella Gonzales ist von ihrem Leben nicht sonderlich begeistert, pendelnd zwischen dem Waschsalon sowie dem Restaurant der Familie und den Besuchen in der Abendschule, hat sie das Gefühl nicht ihre eigenen Träume zu verfolgen, sondern nur die ihres Vaters. Doch ein einziges Ereignis soll ihr folgendes Leben auf den Kopf stellen, als sich in der Wäscherei eine Dimensionsbrücke öffnet und die bösartigen „Zerebravoren“ in die Psychosphäre der Erde eindringen. Diese transzendentalen Wesen laben sich an den Ängsten der Menschen und übernehmen anschließend ihre Körper, um in das Gefüge der Realität überzugreifen.
Mitten in diesem Chaos begegnet Gabriella einem charmanten Mann mit Chucks und einem gut sitzenden Anzug. Er stellt sich als der Doctor vor und auch wenn Gabby nur die Hälfte von dem versteht was er ihr sagt, versuchen die beiden die Erde vor der Herrschaft des Schreckens zu bewahren.
In der zweiten Geschichte des Bandes reisen der Doctor und Gabby zu einer der besten Kunstsammlungen des Universums, die Pentaquoteque-Gallerie von Ouloumos. Begeistert und clever, wie immer zeigt und erklärt der Doctor die Wunder des Museums, bis sie zum Ausstellungsraum für Blocktransfer-Skulpturen kommen. Hier sollten eigentlich die berühmten Kunstwerk von Zhe Ikiyuyu ausgestellt werden, doch die exzentrische Künstlerin hat sich von der Außenwelt auf ihren eigenen Mond zurück gezogen. Für den Doctor ist, klar das hier etwas nicht stimmen kann und so statten sie dem Anwesen im geostationären Orbit einen Besuch ab, wo sie bald Zeugen der erschreckenden Ereignisse werden.
Selbst einige Jahre nach dem 50. Jubiläum der Kult-SciFi-Serie hält die Begeisterung für den Time Lord in seiner blauen Polizeinotrufzelle ungebrochen an. Sei es die Serie selbst, die Bücher, Videospiele oder der Erlebnispark im britischen Cardiff, für Whovians (so nennen sich Doctor Who Fans) ist grade eine gute Zeit und da wundert es nicht das auch die Comic-Künstler mitmischen wollen. Es ist angenehm den zehnten Doctor wieder bei seinen Abenteuern begleiten zu können und ich schätze es ist auch kein Zufall das grade diese Inkarnation für den Comic-Start gewählt wurde, wo es sich ja um einen der bis heute beliebtesten handelt.
Die erste Geschichte, dient als Aufhänger für die Etablierung seiner neuen Begleiterin Gabriella „Gabby“ Gonzales und liest sich ganz unterhaltsam, wenn gleich es auch etwas schwer ist den vielen Erklärungen des Doctors zu folgen (er „redet“ wirklich viel und schnell, mit jeder Menge Time Lord Chinesisch), aber andererseits ist das auch genau die Essenz an die ich mich beim zehnten Doctor erinnere, ein brillanter aber sehr zerstreuter Time Lord. Auf der ersten richtigen Reise in der TARDIS stellt sich dann schon das heimische Gefühl ein und man will einfach wissen was wohl als nächstes passieren könnte und immer mehr Wunder des Universums erblicken. Dabei finde ich den absolut fließenden Übergang zwischen der ersten und der zweiten Geschichte sehr gut gelungen und würde mir solche Kontinuität auch für folgenden Ausgaben wünschen.
Den grafische Stil möchte ich vorsichtig als pragmatisch und „franciseig“ bezeichnen, also wie man ihn in den meisten Comic-Adaptionen berühmter Serien (Star Trek, Star Wars etc.) wiederfinden wird. Er geht zwar schon in eine realistische Richtung bietet aber meiner Meinung nach in vielen Panels zu wenige oder reduzierte Details, hier wäre mehr Plastizität ganz ansehnlich gewesen.
Als Extras beinhaltet der Band eine Covergalerie mit den Titeln der englischen Ausgaben Doctor Who: The Tenth Doctor #1 - #5 und eine Konzeptseite zur neusten Begleiterin und ihren Stil.
Trotz der etwas behäbigen Anfangsgeschichte, etabliert sich die neue Begleiterin des zehnten Doctors gut für die Comic-Serie und auch wenn die Zeichnungen, sehr gewöhnlich sind, kann ich den Comic jedem empfehlen der gern etwas mehr Abenteuer mit dem Mann in der blauen Kisten verbringen will.