Hatchet
– Victor Crowley (2017) [Tiberius Film]
Zehn
Jahre ist es nun her, dass Andrew Young (Parry Shen) als einziger das
Sumpfmassaker überlebte. Seiner Aussage nach war der Geist von
Victor Crowley (Kane Hodder) der Mörder, während die Medien
natürlich ihn als Massenmörder gebrandmarkt haben. Nun hat er ein
biographisches Buch über die Geschehnisse geschrieben und um dieses
zu promoten, lässt er sich dazu überreden den teuflischen Sumpf
erneut zu betreten, diesmal in Begleitung eines Filmteams.
Gleichzeitig schlagen auch die junge Regisseurin Chloe (Katie Booth)
und ihre Freunde im Sumpf auf, wo sie Probeaufnahmen für ihren Film
über Victor Crowley machen möchte. Schon bald muss sie erkennen,
dass ihr Filmmonster wohl doch realer ist, als sie es sich jemals
hätte vorstellen können.
Die
ersten drei Hatchet Filme des jungen Regisseurs Adam Green (Frozen - Eiskalter Abgrund)
gehören zu den wenigen Retro-Monster-Slashern der letzten Jahre,
die ganz ohne hippen Zynismus und die oftmals damit einhergehende
Überheblichkeit an die schönen Zeiten erinnern in denen Filme wie
„Friday the 13th“ das ganze Wochenende unterhalten konnten und
die VHS schon bald an den blutigsten Stellen anfingen zu leiern. Der
vierte Streich schlägt aber eine unglückliche neue Richtung ein.
Der Film nimmt sich zwar weiterhin selbst nicht ernst, doch der Humor
hat sich stark verändert. Anstatt um Referenzen, spaßige Dialoge
und viel Gory Fun wird auf sehr infantile Art und Weise versucht mit
Pimmeln, Titten und viel Kotze zu provozieren. Leider kann damit
nicht davon abgelenkt werden, dass fast der gesamte Film und vor
allem seine Klimax nur in einem 10qm Set spielt und zu keinem
Zeitpunkt kommt dabei Spannung auf. Leider kann der Humor in
dümmlicher „Scary Movie“ Manier nicht ein einziges Grinsen bei
mir erzeugen und letztlich ist der Pastcredit Stinger die einzig
wirklich coole Szene des Films.
Die
Goreeffekte sind ziemlich simpel und bis auf ein paar gute Make-Up
Arbeiten leider nicht der Rede wert, wenn auch wuchtig in Szene
gesetzt. Kane Hodders (Ed Gein) Monster Kostüm ist weiterhin gut und ekelt mit
einer bekannt schlimmen Visage. Zugleich ist Hodder gemeinsam mit
Laura Ortiz (Chillerama) darstellerisch die einzigen Lichtblicke.
Abgesehen vielleicht noch von den besseren Momenten von Parry Shen,
der hier seinen Charakter aus Hatchet 1 spielt, der aber wie sein
Charakter aus Teil 3 heißt. Ärgerlicher wird das ganze aber wenn
man erkennt wie schön Greens Kameraarbeit sein kann, denn die
wenigen Szenen die On-Location gedreht wurden sehen wirklich sehr
schön aus. Schade drum und vor allem schade um eine der wenigen
wirklich unterhaltsamen Horrorreihen der letzten Jahre.
Der
vierte Teil der Hatchet Reihe ist sicherlich kein „Halloween:
Resurrection“ aber auch keinesfalls besser als ein „Freitag, der13. Teil 8 - Todesfalle Manhattan“. Und damit ist der Film ziemlich
genau einsortiert.
Die
Bildqualität der Blu-ray ist perfekt, dafür ist die deutsche
Synchro nur teilweise mit guten Sprecher*innen besetzt der Rest ist
eher mittelmäßig bis ziemlich nervig. Als Bonus enthält die Disc
zwei Audiokommentare und den englischen, sowie deutschen Trailer zum
Film. Diese Fassung ist ungeschnitten.
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