Das Geheimnis der 14 Geisterreiter
(1959) [Forgotten Film Entertainment]
Gastón (Gastón Santos), Westernheld
und mexikanischer Geheimagentencowboy, trifft mit seinem treuen, aber
leider etwas dümmlichen Begleiter Coyote Loco (Pedro de Aguillón)
in einem kleinen ländlich gelegenen Ort ein. Das Dorf hat
offensichtlich schon bessere Tage gesehen. Schuld am verwaisen des
Ortes trägt eine kriminelle Bande von maskierten Reitern, die
Teufelsfratzenringe verschenken, die den Tod ihrer Opfer ankündigen
sollen. Ein örtlicher Anwalt bat die Beiden um Hilfe, jedoch ist von
ihm keine Spur zu entdecken als sie dort eintreffen. Dafür können
sie der jungen Ana Teresa Pacheco (Alma Rosa Aguirre) helfen. Denn
auch sie ist gerade erst vor Ort eingetroffen und muss nun
feststellen, das ihr Onkel erst kürzlich von der reitenden Bande zu
Tode gehetzt wurde. Nun, wo sie das Erbe ihres Onkels antreten möchte, ist zu befürchten, dass auch sie bald prophezeiende Post überreicht
bekommt. Jetzt liegt es an unseren Helden nicht nur die junge Dame zu
beschützen, sondern auch den Grund für die Mordserie zu ermitteln.
Dunkle Höhlen, harte Muskelmänner und eine verrückte Fliege warten
dabei auf sie.
Mit „Ladrón de cadáveres“ bewies
Fernando Méndez bereits, dass er dazu in der Lage ist, Grusel und
Luchadore Action miteinander zu verknüpfen. Zwei Jahre später
gelang ihm selbiges mit „Los diablos del terror“, in Deutschland
unter dem Titel „Das Geheimnis der 14 Geisterritter“ in die Kinos
gekommen, nur schwerlich. Es handelt sich dabei um einen
Lucha-Western mit einem zu vernachlässigenden Grusel Touch. Auch wenn der Film insgesamt meist sein Tempo halten kann und somit nur selten langweilt - vor allem auch, da er handwerklich recht ordentlich macht wurde -, fehlt es dem Streifen insgesamt doch
stark an Substanz und Inhalt. Somit funktioniert der Film vor allem
durch seine kleinen schönen Momente. Zum Beispiel, wenn der
Kellereremit auftaucht und mehrmals den Tag rettet oder wenn ihr
feststellt, dass die 14 Geisterreiter eigentlich 21 sind. Selbst Coyote Loco, ein Charakter den ich eigentlich schrecklich finden müsste - ich hasse die meisten Comic Reliefs - ist so sehr drüber, dass seine Debakel mit dem Fliegenpapier am Ende sogar wieder lustig sind.
Abgesehen davon sind da noch die fiesen Luchadore, deren
signalfarbenen Umhänge nur wenig bedrohlich, dafür aber umso
lustiger erscheinen.
Leider ist die Story ziemlich lahm,
arbeitet nur die erwarteten Punkte ab und weder unser Held noch sein
Widersacher bieten charakterliche Facetten und nehmen sich zudem für
einen Film dieser Art leider viel zu ernst. Trotzdem geht von dem
Film ein eigenwilliger Charme aus, den ich nicht wirklich erklären
kann. Gut ist der Film keinesfalls, aber irgendwie war ich doch gut
unterhalten. Handwerklich solide, die Schauspieler*innen tun ihr
mögliches, es gibt ein wenig halbwegs unfreiwillige Komik und an
Slapstick fehlt es auch nicht. „Los diablos del terror“ ist zum Glück nur wenig langatmig und somit auch trotz seiner Versäumnisse
ein feines Stück mexikanische Filmgeschichte für Trashfans und
Lucha Enthusiast*innen.
Die DVD des Films kommt in einer fürs
Medium und die Art unerwartet guten Bildqualität und auch der Ton
kann überzeugen. Neben der sehr guten und mit bekannten Stimmen
besetzten deutschen Synchro von Riva-Synchron ist natürlich auch der
spanische O-Ton anwählbar. Als Extras enthält die Disc Filmografien
von Cast & Crew sowie einige Bildergalerien und den deutschen
Kinotrailer. Auch die Fullscreen Variante von „Outlaw Gang“, wie
der Film im deutschen VHS Release betitelt wurde, ist anwählbar. Die
DVD Case kommt mit einem coolen Variantwendecover und in einem
stabilen Pappschuber. Dem ganzen liegt noch ein 27 Seiten dickes
Booklet bei in dem ihr Infos zur deutschen Fassung findet, genauso
wie einige generelle Infos zu mexikanischen B-Movies und den
Lucha-Libre Streifen. Außerdem sind einige Kinoaushänge abgedruckt.
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