Auch mit Mitte Zwanzig sind die Spürnasen der Fünf Freunde noch kein bisschen gealtert und so sind sie überglücklich, dass wiedermal ein Fall gelöst werden konnte. Anders als sonst trifft es dieses mal sogar die nähere Verwandtschaft, denn die Beschuldigten sind ihr krimineller Cousin Rupert und seine Frau. Aber irgendwas ist anders als noch zu ihren Jugendzeiten, die Anerkennung bleibt aus und auch sonst interessiert sich nicht wirklich jemand für die vermeintliche „Heldentat“. Stattdessen steht bereits am nächsten Tag eine Mitarbeiterin des Jugendamtes vor der WG Tür und verkündet den völlig überforderten Freunden, dass sie nun das Sorgerecht für Ruperts kleine Tochter Lily übernehmen müssten.
Ein anfänglicher Schock, hatte doch niemand von ihnen auch nur einen Gedanken daran verschwendet in nächster Zeit die Fürsorge für ein Kleinkind zu übernehmen. Ziemlich alleingelassen stellen sie sich aber der Herausforderung vom nächtlichen Schlafentzug, über das erste Windelwechseln, die frühkindlichen Entwicklungskurse, die Sorge wegen einer möglichen Erkrankung bis hin zur Wahl der besten Schule in London durchleben sie gemeinsam die Leiden und Freuden der Elternschaft. Nach und nach finden sie sich dabei immer mehr in ihre Rolle ein und lernen dabei, dass ihre anfängliche Versagensangst, vollkommen normal ist. Doch wird sich erst zeigen ob das neu gewonnene Glück der WG wirklich von Dauer ist.
Wussten wir im ersten Teil der neuen Fünf Freunde - Endlich erwachsen Reihe noch nicht so Recht in welche Richtung sich das Ganze entwickeln sollte, so wird es dieses Mal etwas deutlicher. Ganz klar wird ein älteres Publikum angesprochen genauer gesagte jene Generation, die vermutlich in ihrer Kindheit mit den Fünf Freunde Hörspielen auf gewachsen ist und nun selbst in der Position sein dürfte sich Gedanken über Kindererziehung und anderen „Erwachsenenkram“ zu machen. Dabei ist für mich erstaunlich wie gut die Geschichte funktioniert, sieht man einmal von der Entscheidung des Jugendamtes ab, weil das Thema mit überraschendem Ernst verfolgt wird und sich der Unterhaltungswert mehr aus den alltäglichen Sorgen und den vollkommen verständlichen Unzulänglichkeiten der neuen Eltern ergibt. Es ist weniger auf witzig gemacht als der erste Teil und zieht mehr aus der Erzählung als solches, was meiner Meinung nach gut funktioniert, ob es gelingt dieses Konzept über die Dauer einer ganzen Serie beizubehalten ohne an Reiz zu verlieren, werden die Autor*Innen allerdings noch beweisen müssen.