Samstag, 13. Juli 2019

Black Hammer #3 – Age of Doom – Buch 1 (Splitter)


Black Hammer #3 – Age of Doom – Buch 1 (Splitter)

Vor 10 Jahren verteidigten die größten Held*innen von Spiral City die Stadt unter Einsatz ihres Lebens gegen den Anti-Gott. Black Hammer zahlte für diesen Sieg mit seinem Leben und auch die weiteren Held*innen verloren alles. Seit diesem Kampf sitzen Abraham Slam, Colonel Weird, Talky-Walky, Barbalien, Golden Gail und Madame Dragonfly in einer, ihnen fremden Parallelwelt fest, die nur aus einem kleinen Dorf und der Farm, die sie bewohnen besteht.10 Jahre und noch immer haben sie keinen Ausweg aus dieser Welt gefunden. Doch dann taucht wie aus dem Nichts Lucy Weber in ihrer Welt auf. Die mittlerweile erwachsene Tochter von Black Hammer hat ihr Lebenlang nach einer Spur ihres Vaters gesucht und nun scheint sie das Geheimnis um die mysteriöse Gefängniswelt gelüftet zu haben. Doch noch bevor sie den anderen die Wahrheit erzählen kann teleportiert etwas sie in eine neue Welt. Sich in einer dämonischen Kneipe wieder findent muss Lucy sich nun von einer höllischen Alptraumwelt in die nächste vorkämpfen um der Wahrheit wieder näher zu kommen.


Schon in den ersten beiden Bänden war Jeff Lemires Writing ungewöhnlich. Zwar erzählt er mit „Black Hammer“ durchaus partiell eine Superheld*innengeschichte wie wir sie kennen oder lässt sich zumindest von gewöhnlichen Superheld*innencomics inspirieren und spickt seine Geschichte mit Anspielungen an eben diese, Kern der Geschichte sind aber viel mehr ein sehr ungewöhnliches Familiendrama im Kostüm einer Science-Fiction Geschichte. Mit „Age of Doom“ lässt Lemire gewohnte Erzählpfade jedoch noch weiter hinter sich und beschert Lucy einen esoterischen Trip auf der Metaebene. Spannend ist dabei vor allem, dass sein Writing auch in diesem Momenten nicht zu abgehoben Artsy erscheint, sondern trotzdem noch sehr leicht verdauliche Kost darstellt und zwar ohne die Geschichte platt wirken zu lassen. Das Abenteuer nimmt große Formen an, zugleich lebt die Erzählung aber gerade von den vielen sehr emotionalen, intimen Momenten.

Die Zeichnungen von Dean Ormston glänzen durchweg durch seine Stilsicherheit. Jede Seite ist ein Hingucker und trotzdem läuft das Artwork nie Gefahr durch den coolen Stil zu glatgebügelt zu sein, eher im Gegenteil. Für eine Comicreihe die mittlerweile so erfolgreich geworden ist, konnte sich „Black Hammer“ auch visuell noch alle seine Ecken und Kanten bewahren. Das Seitenlayout ist ebenfalls sehr gut geraten und zugleich clever arrangiert, als auch für Comicneulinge problemlos verständlich. Und dann sind da noch die Farben von Dave Stewart, die durchgehend fantastische sind. Schaut euch allein dieses Cover an und dann ist klar wie gut dieser Mensch seine Arbeit macht.

In „Age of Doom“ kann das Team hinter „Black Hammer“ das eh schon sehr hohe Niveau der Reihe problemlos halten und in manchen Momenten sogar noch steigern. Die Veröffentlichung vom Splitter Verlag ist qualitativ gewohnt hoch ihr bekommt ein sehr stabiles Hardcover, sehr schönen Druck auf dickem Papier. Als Bonus gibt es dazu noch eine Covergalerie und einige kommentierte Seiten aus Dean Ormstons Sketchbook.

8,9 von 10 unwirkliche Farmen