Black Hammer #3 – Age of Doom –
Buch 1 (Splitter)
Vor 10 Jahren verteidigten die größten
Held*innen von Spiral City die Stadt unter Einsatz ihres Lebens gegen
den Anti-Gott. Black Hammer zahlte für diesen Sieg mit seinem Leben
und auch die weiteren Held*innen verloren alles. Seit diesem Kampf
sitzen Abraham Slam, Colonel Weird, Talky-Walky, Barbalien, Golden
Gail und Madame Dragonfly in einer, ihnen fremden Parallelwelt fest,
die nur aus einem kleinen Dorf und der Farm, die sie bewohnen
besteht.10 Jahre und noch immer haben sie keinen Ausweg aus dieser
Welt gefunden. Doch dann taucht wie aus dem Nichts Lucy Weber in
ihrer Welt auf. Die mittlerweile erwachsene Tochter von Black Hammer
hat ihr Lebenlang nach einer Spur ihres Vaters gesucht und nun
scheint sie das Geheimnis um die mysteriöse Gefängniswelt gelüftet
zu haben. Doch noch bevor sie den anderen die Wahrheit erzählen kann
teleportiert etwas sie in eine neue Welt. Sich in einer dämonischen
Kneipe wieder findent muss Lucy sich nun von einer höllischen
Alptraumwelt in die nächste vorkämpfen um der Wahrheit wieder näher
zu kommen.
Schon in den ersten beiden Bänden war
Jeff Lemires Writing ungewöhnlich. Zwar erzählt er mit „Black
Hammer“ durchaus partiell eine Superheld*innengeschichte wie wir
sie kennen oder lässt sich zumindest von gewöhnlichen
Superheld*innencomics inspirieren und spickt seine Geschichte mit
Anspielungen an eben diese, Kern der Geschichte sind aber viel mehr
ein sehr ungewöhnliches Familiendrama im Kostüm einer
Science-Fiction Geschichte. Mit „Age of Doom“ lässt Lemire
gewohnte Erzählpfade jedoch noch weiter hinter sich und beschert
Lucy einen esoterischen Trip auf der Metaebene. Spannend ist dabei
vor allem, dass sein Writing auch in diesem Momenten nicht zu
abgehoben Artsy erscheint, sondern trotzdem noch sehr leicht
verdauliche Kost darstellt und zwar ohne die Geschichte platt wirken
zu lassen. Das Abenteuer nimmt große Formen an, zugleich lebt die
Erzählung aber gerade von den vielen sehr emotionalen, intimen
Momenten.
Die Zeichnungen von Dean Ormston
glänzen durchweg durch seine Stilsicherheit. Jede Seite ist ein
Hingucker und trotzdem läuft das Artwork nie Gefahr durch den coolen
Stil zu glatgebügelt zu sein, eher im Gegenteil. Für eine
Comicreihe die mittlerweile so erfolgreich geworden ist, konnte sich
„Black Hammer“ auch visuell noch alle seine Ecken und Kanten
bewahren. Das Seitenlayout ist ebenfalls sehr gut geraten und
zugleich clever arrangiert, als auch für Comicneulinge problemlos
verständlich. Und dann sind da noch die Farben von Dave Stewart, die
durchgehend fantastische sind. Schaut euch allein dieses Cover an und
dann ist klar wie gut dieser Mensch seine Arbeit macht.
In „Age of Doom“ kann das Team
hinter „Black Hammer“ das eh schon sehr hohe Niveau der Reihe
problemlos halten und in manchen Momenten sogar noch steigern. Die
Veröffentlichung vom Splitter Verlag ist qualitativ gewohnt hoch ihr
bekommt ein sehr stabiles Hardcover, sehr schönen Druck auf dickem
Papier. Als Bonus gibt es dazu noch eine Covergalerie und einige
kommentierte Seiten aus Dean Ormstons Sketchbook.
8,9 von 10 unwirkliche Farmen