Freitag, 11. Januar 2019

I am a Hero in Ibaraki (Carlsen Manga)

I am a Hero in Ibaraki (Carlsen Manga)

Japan wird von einer ungeklärten Zombieepidemie heimgesucht. Die sogenannten infizierten ZQN verlieren jegliche menschlichen Regungen und versuchen alle Überlebenden zu töten. Auch in der Präfektur Ibaraki machen sich die lebenden Toten bald breit. Zu den wenigen nicht Infizierten der Großstadt Tsuchiura gehört auch Yugo. Ein Waisenjunge der bei seiner Tante und seinem Onkel lebt. Jedoch haben sie ihn nur bei sich aufgenommen um an das Erbe zu kommen. Den Jungen behandeln sie schrecklich und wollen ihn sogar dazu zwingen seinen treuen Begleiter, den Schäferhund Iggy auszusetzen. Stattdessen flieht er jedoch in sein Geheimversteck, eine Höhle im Wald. Noch ahnt er nicht, dass er dadurch nur knapp der Zombieapokalypse entkommen ist. Doch wie immer geht die Gefahr auch diesmal nicht nur von den Untoten aus und eine alte, zerbrochene Freundschaft droht ihm zum Verhängnis zu werden.

Nach „Osaka“ und „Nagasaki“ ist mit „Ibaraki“ nun auch das dritte Spin-Off zu Kengo Hanazawas Zombiepsychodrama bei Carlsen Manga erschienen. Schlecht waren auch die Beiden anderen Einzelbände nicht, doch Kazuya Fujisawas Ausflug nach Ibaraki kann das Niveau noch etwas heben und kommt somit etwas näher an Hanazawas ursprüngliche Idee des Manga heran.

Künstlerisch weniger auf der Metaebene unterwegs und auch die Handlung ist etwas gradliniger und einfacher gehalten, für einen One-Shot ist die Erzählung von einem Jungen und seinem Hund jedoch sehr gelungen. Vor allem durch die interessanten Nebenfiguren, die nicht einfach gut oder böse sind, bekommt die Kurzgeschichte ein paar schöne Wendungen und auch die benötigte emotionalität.

Das Artwork ist Hanazawas Stil sehr ähnlich. Die Gewalt wird sehr direkt und explizit gezeigt, übersteigt jedoch einen gewissen Ekelfaktor nie. Gleichzeitig sind die Charakterdesigns ziemlich gut und die meisten Panel sehr detailliert. Einziges Manko der optischen Umsetzung sind auch hier wie bei der Hauptserie, photographischen Hintergründe, die als solche manchmal zu sehr zu erkennen sind und somit den Stil etwas durcheinanderbringen.

Gutes Zombiedrama mit spannenden Charakteren und einigen emotionalen Momenten, aber immernoch einen Schritt hinter der Hauptserie.

8 von 10 Ablenkungshunde