Montag, 28. September 2020

Eliminators (1986) [Wicked Vision]

Eliminators (1986) [Wicked Vision]

Einst stürzte er mit seinem Flugzeug über dem Dschungel von Mexiko ab, überlebte aber wie durch ein Wunder. Entdeckt wurde das Wrack vom zwielichtigen Forscher Abbott Reeves (Roy Dotrice), der ihn mit mechanischen Teilen wieder zusammenflickte. Nun ist er der Mandroid (Patrick Reynolds) und muss für Reeves in die Vergangenheit reisen und dort allerhand Devotionalien stibitzen. Als Reeves jedoch alles hat, was er für seinen perfiden Plan braucht, soll der Mandroid aufs Abstellgleis gestellt und ausgeschlachtet werden. Das lässt sich der laseräugige Kumpel jedoch nicht gefallen und übt den Aufstand. Mit der Unterstützung der Robotikexpertin Nora Hunter (Denise Crosby) und ihrem Roboter Spot (Spot der Roboter) will er dem fiesen Heini das Handwerk legen. Auf dem Weg zurück zum Labor bekommen sie noch Unterstützung von einem fadenscheinigen Bootsverleiher (Andrew Prine) und dem durchs Land ziehenden Ninja Kuji (Conan Lee). Gemeinsam legen sie sich mit Flussratten, Schleimbibern, Höhlenmenschen und sogar dem neuen Imperator des römischen Kaiserreichs an. WOW!

Dem Produzenten und Regisseur Peter Manoogian scheint nur wenig peinlich zu sein. Denken wir nur an die tollkühnen Aliendesigns in „Arena - Nur einer Überlebt“ (1989) oder die mörderischen Püppchen die sich in „Demonic Toys“ (1992) herumtreiben. Unverblümt und für viele B-Filme relativ untypisch unzynisch hat Manoogian hier vor allem selbst viel Spaß an dem Blödsinn, den er hier treibt. Alle Charaktere sind einige Oktaven drüber, alles ist etwas zu sehr betont und overacted und dennoch scheinen dies keine Makel einer sehr günstigen Charles Band (Castle Freak, 1995) Empire Produktion zu sein, sondern durchaus beabsichtigte künstlerische Entscheidungen.

„Eliminators“ ist bunt und tritt durchgängig aufs Gaspedal. Dabei verfährt sich der Plot zwar auch manchmal, was letztlich zu einer etwas zu langen Laufzeit führt, und coole Ideen wie der Mandroid Panzer bekommen hingegen etwas zu wenig Screentime, insgesamt aber ein toller anspruchsloser Spaß direkt aus der allerletzten Comicheft-Grabbelkiste.

Die Effekte sind dabei gar fulminant. Zum Beispiel wenn hier verschwenderisch gleich mehrere Sportboote kaltblütig in die Luft gejagt werden oder auch ein völlig unbeteiligtes Auto sinnlos explodiert wird. Dazu dann noch der Mandroid, Fliegengitter gewappnete Motorräder und niedlicher Robotkompagnon und viel Lasergeschiesse. Ohne die total unlustig und wenig motivierte Wet T-Shirt Szene somit auch ein toller Spaß für Kids mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne. Die deutsche Videothekensynchro tut ihr übriges und wirft um sich mit Wörtern wie Flussratten und Schleimbibern, dass es eine Wonne ist.

Der Film kommt als gewohnt schönes Mediabook von Wicked Vision. Die Blu-ray bietet uns zufriedenstellende Bild und Ton Qualität, mehr braucht es hier wohl auch nicht. Das Booklet bietet euch ein 24-seitiges Essay von Christoph N. Kellerbach. Auf den Discs bekommt ihr ein Vorwort von Charles Band, eine Bildergalerie, den deutschen VHS Vorspann, den restaurierten Originaltrailer und eine knapp einstündige Diskussionsrunde „Empire of the Full Moon“ mit Dr. Rolf Giesen, Dr. Gerd Naumann und Matthias Künnecke.

6 von 10 zauberhafte Centurionschilde