Donnerstag, 15. Juni 2023

Motel Hell (1980) [cmv-Laservision]

Motel Hell (1980) [cmv-Laservision]

Motel Hello liegt ziemlich in der Pampa der vereinigten Staaten, allerdings ist das Haus der Geschwister Vincent (Rory Calhoun) und Ida Smith (Nancy Parsons) überall bekannt. Zuerst ist da das O in ihrer Leuchtreklame das einen Wackelkontakt hat, aber der wirkliche Hammer ist das Fleisch das die beiden verkaufen. So leckeres Fleisch gibt es sonst nämlich nirgends. Das liegt wohl an den Schlachttieren. Diese sind nämlich nichts anderes als von der Straße weg entführte Menschen, denen die Stimmbänder entfernt wurden und die erstmal in den Boden gepflanzt werden, bis sie irgendwann Reif für die Ernte sind. Und wieder findet sich eine neue Fuhre Frischfleisch in dem Motel ein…

Was für eine kaputte Horrorkomödie. Rory Calhoun (Night of the Lepus, 1972) und Nancy Parsons (Blast - Wo die Büffel röhren, 1980) als psychisch nicht ganz fitte Motel Betreiber*innen spielen richtig gut, sind dabei unheimlich und gleichzeitig auch wirklich sehr lustig. Die übrigen Darsteller*innen wie Nina Axelrod (Critters 3 - Die Kuschelkiller kommen, 1991), oder Paul Linke (Proxima Centauri 3 - Revolte im All, 1995) können ebenfalls überzeugen. Lohnend ist auch der Gastauftritt von Wolfman Jack (American Graffiti, 1973), als schmieriger Fernsehprediger. 

Hätte man den Comedy Anteil weggelassen wären die Schweinemasken der Geschwister und das Röcheln der Opfer, die ja keine Stimmbänder mehr haben, starke Stilmittel für einen gelungenen Horrorfilm gewesen. So machen diese Punkte die Comedy nur noch merkwürdiger und aus „Motel Hell“ einen ganz besonderen Film (zumindest für mich). Blut ist genug vorhanden und auch die Gags funktionieren, allerdings hätte Kevin Connor (Caprona - Das vergessene Land, 1974) zwischendrin die eine oder andere Minute weglassen können, denn so wirkt der Film teilweise etwas zu lahm und unfokussiert. Zwischen den den lustigen Momenten und dem Makaberen wird es teilweise verdächtig melodramatisch. Das dient sicherlich dazu noch mal einen Kontrast zwischen dem schockierenden und lustigen zu setzen, kann aber auch problemlos als Füllmaterial interpretiert werden.

Dafür das der Film schon 1980 in die Kinos kam ist der Humor schon ein sehr frühes Beispiel, bei dem viele Ideen auf die Schippe genommen werden, die schon bald durch Filme wie „Blutgericht in Texas“ (1974) und die aufkommende Slasher-Welle zum Standard-Repertoire des Genres gehören sollten.

Insgesamt funktioniert „Motel Hell“ allerdings ziemlich gut und vermag zu unterhalten. Eine billige Horrorkomödie mit zotigen Gags ist der Film allemal nicht und so kann man den Tipp schon mal raus hauen. Also schauen!

6,7 von 10 Schweine-Kettensägen-Duelle


Ausstattung:


Regie:
Kevin Connor
Drehbuch:
Robert Jaffe. Steven-Charles Jaffe
Originalitel:
Motel Hell
Weitere Titel:
Granja macabra
Hotel zur Hölle
Motel Diabólico
Мотел Ад
Nuits de cauchemar
Hotel Hell
Motel 'I Kolasi'
Μοτέλ «Η κόλαση»
Pokol fogadó
地獄のモーテル
La granja infernal
Piekielny motel
Inferno no Hotel
Адский мотель
El motel del infierno
Pakleni motel
Darsteller*innen:
Rory Calhoun, Paul Linke, Nancy Parsons, Nina Axelrod, Wolfman Jack