Blast - Wo die Büffel röhren (1980) [Schröder Media]
Gonzo Journalist Hunter S. Thompson (Bill Murray) und sein Anwalt Lazlo (Peter Boyle) reisen durch die USA und versuchen in stets chaotischer Manier immer wieder wichtige Events und Ereignisse zu kommentieren. Während der Anwalt versucht eine Gruppe Teens aus dem Knast zu holen, die wegen Drogenbesitz hochgenommen wurden, schreibt Dr. Hunter Kolumnen über den Super Bowl und die anstehende Präsidentschaftswahl im Jahre 1972. Drogen, Alkohol, Chaos und Gewalt verfolgen ihn überallhin und trotzdem wird immer wieder klar was Hunter für ein Genie ist.
Jeder und seine Tante kennen Terry Gilliams “Fear and Loathing in Las Vegas” aus dem Jahre 1998. Viel weniger Zuschauer hat hingegen “Where the Buffalo Roam” anziehen können, der 18 Jahre vorher erschienen ist und ebenfalls auf Hunters Ergüssen basierte. Während Gilliam wie für ihn Typisch den Fokus auf Artsy gelegt hat, hat die erste Hunter Semi-Biografische Verfilmung mehr Wert auf die sozialkritische Komponente des hunterschen Humors gelegt. Leider ist das Skript ziemlich schwach geraten und der Film wird allein von Murrays großartigen Hunter Verkörperung gerettet. An einigen Momenten funktioniert der Humor großartig, aber immer wieder erscheint der Film viel mehr wie ein Cartoon, als es für die Handlung gut ist.
Handwerklich hat Regisseur Art Linson, der Produzent von unter anderem auch Fight Club, solide Arbeit abgeliefert. Alles ist etwas chaotisch und wirkt ziemlich verplant, was aber doch zum ganzen ziemlich gut passt. Teilweise hätte das Skript aber weniger Comicartig sein müssen um eine wirklich gute Adaption hinzulegen. Neben Murray gefällt hier auch Peter Boyle (Kapitän Dotterbart), wobei man aber sagen muss, dass Benicio Del Toro als Sidekick besser war. In einer kleineren Nebenrolle kann auch noch Otis Day (Car Wash) entdeckt werden der eh immer eine Wonne ist. Kein Überhammer wie die Gilliam Variante, aber doch eine herrlich schräge Komödie mit einigen feinen Spitzen gegen die Gesellschaft und Murray der total frei dreht. Für Thompson Fans eh ein muss.
Bild und Ton gehen Qualitativ in Ordnung, wenn man bedenkt, dass jeweils drei Filme auf einer DVD zu finden sind. Man kann den Film jetzt auch in der “Hollywood Legenden Collection” von Schröder Media finden, in der sich neben diesem Film auf den beiden Discs noch “Mistress”, “Ghost Dad”, “Mr. Baseball”, “Dr. Detroit” und “Mond über Parador” befinden.
7 von 10 Tramper mit feuchten Händen