Wolfman (1979)
Durch den Tod seines Vaters, erfährt Colin Glasgow (Earl Owensby), dass nicht nur sein Vater, sondern auch sein Großvater unter einem dunklen Fluch zu leiden hatten. Immer wenn der Vollmond am Himmel scheint, wurden sie zu Werwölfen und auch er selbst bleibt nicht mehr von dem Fluch verschont. Nun liegt es an ihm, den satanischen Reverend Leonard (Ed Grady) zu besiegen, der seine Familie verflucht hat.
Nicht wirklich gut und vielleicht sogar zu Recht vergessen, so könnte man Wolfman beschreiben. Der Plot ist die einfachste und gradlinigste Version der Werwolfsfluch Thematik, die man sich vorstellen kann, vom Talent der Darsteller darf man nicht sprechen, da keines vorhanden ist und große Effekte, Horror, Blut, irgendetwas aufregendes oder sogar eine gute Wolfsmaske oder Verwandlung darf man nicht erwarten. Es kommt allerdings ein großes Aber.
Denn egal wie schlecht der Film auch wirklich ist und wie sehr sich so manche Minute zieht. Charme ist schon vorhanden. Am besten gefällt mir die Kombination aus dem edwoodesken Writing und der ebenso woodartigen Regie von Worth Keeter, der mit Wolfman sein Debüt als Autor und als Regisseur feierte und der unbekümmerten und unfähigen Art Earl Owensby irgendwelche Emotionen in seine Figur zu bringen. Beide sind wirklich nicht talentiert, aber scheinen mit dem Herzen dabei zu sein, was es nicht besser, aber leichter auszuhalten macht. Wer noch mehr von Keeter sehen will kann sich auf einen schier unendlichen Vorrat an Power Rangers und anderen Super Sentai Serien freuen, bei denen er zig Folgen abgedreht hat. Neben dieser famosen Mischung aus Elan und Nichtkönnens, sind noch drollige Dinge vorhanden, wie zum Beispiel die vielen Anachronismen. Denn trotz des viktorianischen Settings, scheut man sich nicht davor elektrisches Licht zu nutzen und auch so mancher Artefakt unserer Epoche lässt sich bei nicht mal so genauem Hinsehen entdecken. Schön ist auch, dass neben den Hauptfiguren niemand richtige Kostüme hat. Während die Hauptdarsteller in zwar recht billige, aber historisch nicht völlig falsche Kleidung gesteckt wurden, tragen alle anderen einfach nur möglichst unauffällige aktuelle Mode.
Horror kommt bei all der Langeweile leider nicht auf und selbst wenn, wäre er bei der nächsten sehr unfreiwillig komischen Szene lange wieder vergessen. Dafür ist die Wolfsmaske aber ganz okay geraten. Zwar nur das nötigste damit man wirklich glauben kann, dass da ein wenig Wolf im Manne ist, aber es reicht. Ernsthaft überzeugen kann von den Darstellern nur Ed Grady (Kinder des Zorns II+III) der hier ebenso wie der Regisseur debütierte, aber ohne Frage die beste Performance ablieferte. Dafür ist seine Rolle aber auch wie geschaffen. Der satanische Priester hat nämlich einen Hang zum dramatischen. Absolut keine Empfehlung, mich reizt der Film aber schon ein wenig. Zumindest bin ich mir sicher das einige der Beteiligten wirklich versucht haben was gutes zu produzieren, so fühlt es sich wenigstens an, auch wenn nicht jeder sonderlich erfolgreich war.
3 von 10 fiese Kutten