The Rejuvenator - Das Serum des Schreckens (1988) [cmv-Laservision]
Fieberhaft tüftelt der Wissenschaftler Dr. Gregory Ashton (John MacKay) an einem Mittel um Menschen zu verjüngen und sie auf ewig jugendlich zu halten. Zur Zeit kann er erste erfolge bei Nagetieren feiern, obwohl der Maus es wohl tendenziell egal ist ob sie Falten hat oder nicht. Bis zum Einsatz am Menschen ist es aber trotzdem noch ein weiter Weg. Sieht die alternde Filmdiva Ruth Warren (Jessica Dublin) allerdings anders. Durch ihr fortgeschrittenes Alter bekommt sie keine großen Rollen mehr und so will sie nicht mehr leben. Mit der Hilfe des magischen Blankoschecks überzeugt sie den befreundeten Doktor davon sein Mittel an ihr zu testen. Erst läuft auch alles super. Ruth ist plötzlich wieder jung und hat einen gesunden Appetit auf Männer in ihrem Bett. Damit es nicht auffällt, dass sie plötzlich wieder jugendlich ist, gibt sie sich als ihre eigene Verwandte Elizabeth (Vivian Lanko) aus. Doch schon bald treten erste Nebenwirkungen auf. Wenn sie ihre, aus menschlichen Hirnzellen, bestehende Kur nicht einnimmt mutiert sie zu einem schrecklichen Monster. Schon bald kann Dr. Ashton nicht mehr genügend Leichen ins Labor karren um das Medikament herzustellen. Da übernimmt die Dame einfach selbst die Aufgabe den Nachschub ranzuholen und versorgt sich einfach selbst mit sehr frischen Gehirnen.
Brian Thomas Jones kleine und recht unspektakuläre Filmkarriere begann 1987 als er eine Episode für die Horroanthologieserie “Tales from the Darkside” schrieb. Gleich danach schrieb er ein weiteres Drehbuch aus dem dann auch seine erste Regiearbeit wurde. Nach “The Rejuvenator” kam dann aber auch schon nichts wirklich auffegendes mehr, abgesehen von ein paar Folgen für irgendwelche Serien. Da nun aber seine erste Regiearbeit als der 101. Dalmatiner der Trashcollection von cmv erschienen ist beschäftigen wir uns mal mit diesem Schundklassiker, an den sich wohl nicht mehr so viele Leute erinnern können.
Positiv ist schon mal zu nennen, dass der Film hiermit zum ersten mal ungeschnitten bei uns auf den Teller kommt. Ist ja schon mal was. Jetzt müsste der Rest nur noch gut sein oder zumindest unterhaltend. Am coolsten sind wohl die Effekte geworden. Die Monsterversion von Ruth sieht eigentlich ganz cool aus. Mag mir gar nicht vorstellen wie so was heute bei einer billigen Produktion mit CGI aussehen würde. Dafür also schon mal ein wenig Respekt. Ansonsten ist gefällt mir das Tempo eigentlich ziemlich gut. Ich mag diesen etwas behäbigen Stil oftmals ja ganz gerne. Vielleicht auch weil man in heutigen Horrorfilmen nur noch mit Jumpscares und Folterungen genervt wird. Hier haben wir jedenfalls einen handwerklich nur bedingt gelungen Film, mit einer sehr dünnen Plot und wenig durchdachtem Drehbuch, aber im Gegensatz zu heutigen Horror Regisseuren versucht er wenigstens noch so was wie Atmosphäre aufzubauen. Schafft er leider aber nur in ein paar kleinen Momenten. Ist aber besser als gar nichts.
Fraglich ist aber was man damals geschnitten hat. Das Monster sieht schon eklig aus, aber ein deformiertes Gesicht allein sollte kein Grund zur Zensur sein. Ansonsten gibt es noch ein noch zuckendes Gehirn, weil wir alle Wissen: “Dein Hirn ist ein Muskel, in der Größe deiner Faust!” Oder zumindest so ähnlich. Ansonsten gibt es wenig Blut zu sehen und die kurze Nippelszene ist ja nun auch nicht sonderlich schlimm. Etwas mehr Blutpampe hätte der Film jedenfalls vertragen können. Jessica Dublin (Die Teuflischen der Insel), die beste Darstellerin des Films ist leider nur kurz zu sehen, dafür übernimmt dann Vivian Lanko ihre Rolle, die ein paar Jahre später auch am Dreh des Killerkühlschrank Films “Der Kühlschrank” beteiligt war. Besser als nichts. Die anderen Darsteller sind nicht unbedingt total schlecht, aber schrecklich langweilig. Dafür bekommen wir einen Auftritt der All-Female Metalband “Poison Dolly‘s”. Die wenigstens noch durch ihren Trashfaktor, nicht zu verwechseln mit dem von ihnen nicht gespielten Thrash-Metal, ein bisschen Spaß in die Backen bringen. Lustig ist noch das IMDb behauptet es würde sich hierbei um ein Remake von Cormans Wespenfrau handeln. Was natürlich totaler Blödsinn ist, da nur das Remake der Wespenfrau ein Remake der Wespenfrau ist. Das Motive aus Cormans Klassiker entliehen wurden ist aber unbestreitbar, genauso wie sich der Macher auch von Re-Animator hat beeinflussen lassen. Wer also eine Kombination aus beidem Sucht kann hier vielleicht ein paar nette Momente erleben. Für mich war es jedenfalls ziemlich mittelmäßig mit ein paar ganz netten Momenten, aber auch viel öden Strecken. Geht so.
Wer also einen langsamen, aber nicht wirklich atmosphärischen Horrorfilm ertragen kann, der ein paar ganz nette Gedanken zum Älterwerden und dem Umgang damit in unser Gesellschaft bietet kann Rejuvenator mal anchecken. Die Effekte sind cool, der Sountdrack beiweilen ulkig und außerdem bekommt ihr den Film zum ersten mal in der 18 Sekunden längeren Fassung mit allen Gehirnszenen und einem gebrochenen Genick.
Die cmv DVD kommt natürlich wie gewohnt in einer Buchbox, das Bild ist leider nicht das beste, passt aber toll zur Machart des Films (glaub nicht das so ein Film in besserer Qualität besser wäre) und die deutsche Synchro geht in Ordnung. O-Ton ist aber natürlich auch dabei. Dafür aber leider keine weiteren Extras, abgesehen von den hauseigenen Trailern zu Titeln wie “Rush 2”, “Return of the Moonwalker”, “Black Zombies”, “Endgame”, “Die Leichenfabrik des Dr. Frankenstein” und “Rawhead Rex”. Die Buchbox ist mal wieder mit zwei verschiedenen Motiven zu bekommen.
5,7 von 10 hirnlose Penner