Das Todescamp der Shaolin (1979) [Maritim Pictures]
Rebellenführer Ching Chang Feng wurde von den Männern des fiesen Warlords Lu Ping (Robert Tai) entführt und fehlt den Rebellen nun natürlich sehr. Damit sie nicht lange nach ihrem Chef schmachten müssen, beauftragt der Rebellenchefvertreter Pa Lung den Kung Fu Meister Shi Tien Kang (John Liu). Da man selbst als meisterlicher Kämpfer solch einen Auftrag nicht allein bewältigen kann, stellt man ihm noch fünf weitere Krieger an die Seite. Eine fatale Fehlentscheidung, denn wie selbst einer der Kämpfer zugibt: “Ich bin Lee Ching. Beruf: Holzfäller. Besondere Fähigkeiten: Keine. Tut mir Leid, ich kann nichts!“ Auch der einzige Kampfmeister der Truppe muss neidlos gestehen: “Tali Sing. Ich bin der größte Kung Fu Kämpfer. War ich bis vorhin, als ihr mir aufs Maul gehauen habt.“ Klar das diese fünf Halunken erstmal trainiert werden müssen, denn außer Holzhacken, Särge bauen und käufliche Damen zu beglücken (bis zu acht in einer Nacht) verfügen sie über keinerlei hilfreiche Skills.
So beginnt dieser taiwanesische Kung Fu Flick, der leider weder Todescamp noch darin befindliche Shaolin aufweisen kann, wie viele Filme dieses Kalibers mit einigen Trainingsmontagen. Diese sind sowohl humoristischer Art, als sportlich teilweise beeindruckend. Wie ihr euch vorstellen könnt wimmelt es dabei nur so vor Chancen für feiste Slapstick Einlagen. Die natürlich auch alle wahrgenommen werden. Das der Film somit kein so harter Exploiter ist wie man vom Titel her denken könnte liegt wohl auf der Hand. Das Hauptaugenmerk liegt also auf dem Humor und den Kampfsequenzen.
Zum lachen gibt es jedenfalls einiges. Die Slapstick Momente sind oftmals gut getimed und fast immer recht amüsant. Ein paar Zirkusnummern schleichen sich auch noch ein und einer der Kämpfer darf sich später noch als Frau verkleiden und mit den Generälen des Unrechtsregimes flirten. Klar, dass da am Ende die Pampelmuse in der Bluse verrutscht und sein wahres Geschlecht entblößt. Dumme Sprüche gibt es auch zu Hauf. Einer dämlicher als der andere, aber immer was zum schmunzeln dabei. Auch bei den fantasievollen Beleidigungen hält man sich nicht zurück. “Hurenhund” ist vermutlich noch eine der gemäßigten. Sollte also für jede Art des schlechten Humors was dabei sein. Urkomisch ist auch de Dialog in dem die Namen Ching Chang Feng und Lu Ping gute zwanzig mal vorkommen. Wer da nicht kichern muss kann sich wohl einfach nicht für lustige Namen begeistern.
Kommen wir also zu den Kampfszenen. Da diese sich eigentlich immer um den Großmeister John Liu drehen, gibt es da absolut nichts zu meckern. Gerade der finale Kampf gegen Robert Tai ist ziemlich cool, gerade weil er selbst auch verdammt talentiert und schließlich auch selbst Choreograph ist. Die übertriebenen Sounds dürfen natürlich nicht fehlen, genauso wenig wie verschiedenen Kampfstile, coole Posen, kämpfen mit verschiedenen Waffen und Gegenständen. Auch das Terrain wird ständig gewechselt. Wald, Wiese, Feld, Berg, Burg, Freudenhaus, sucht euch was aus, alles vorhanden.
Wenn ihr also nichts erwartet außer viel Spaß und einige Coole Fights, bekommt ihr was ihr wollt. Mehr darf man natürlich nicht erwarten, aber um 90 Minuten rum zubekommen ist es genug. Ein paar Minuten kürzer hätte der Schinken trotzdem sein dürfen. Außerdem ist der Western Soundtrack sehr merkwürdig, aber lustig.
Ihr findet den Film jetzt auch in der neuen John Liu Superstar Box von Maritim Pictures. Darin gibt es nicht nur das Todescamp, in der ungeschnittenen Version zu sehen, wobei die geschnittenen Szenen auf englisch mit deutschen Untertitel eingefügt wurden, sondern noch 11(!) weitere Filme auf drei DVDs. Die da wären: “Der Superfuß der Shaolin”, “Fausthieb des Todes”, “Der Vollstrecker der Shaolin”, “Todesgrüße von Bruce Lee”, “Die Rache der gelben Spinne”, “Der Todesstoß”, “Die Zwillingsbrüder von Bruce Lee”, “Bruce Lee - Wir rächen dich”, “Die Stahlfaust”, “Eine Prise für tödliche Pfeifen” und “Kung-Fu-Man”. Außerdem kommt die Box mit einem Pappüberstülper und einem alternativen Wendecovermotiv.
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