Samstag, 8. Juni 2013

Predator: Primal #1 & #2 (Dark Horse)


Predator: Primal #1 & #2 (Dark Horse)

Ein Predator landet im Denali Nationalpark in Alaska. Wie es sein Naturell möchte macht er sich sogleich auf die schwerste Beute zu erlegen, die es im Park gibt: Den majestätischen Grizzly. Sehr bald tötet er ein junges, wird aber von der Mutter verletzt, so dass er sich zurückziehen muss. Durch seine Feuerkraft hat er allerdings den trockenen Park in Brand gesetzt, wodurch nun auch die Parktangerin Anna angelockt wird. Was sie in unmittelbarer Nähe zum Brand entdeckt ist für sie natürlich unfasslich und lebensbedrohlich zugleich.

Bei Primal handelte es sich ursprünglich um eine zweiteilige Predator Mini, die mir allerdings als nur innerhalb des "Predator Omnibus: Volume" 4 vorliegt. Ist auch sehr viel besser so, denn nicht mal komplett ist genug Substanz vorhanden um die Seiten zu füllen. Liegt vor allem daran, dass auch noch viele Seiten verschwendet werden und das Finale zudem noch sehr antiklimatisch geraten ist. Es passiert folgendes: Wir beobachten einen scheinbar sehr jungen Predator bei seiner allerersten Jagd. Zumindest sieht er einen Hirschkopf als Trophäe an und lässt sich kurz danach von einem Bären tödlich verletzen, worauf seine Reaktion ist sich heroisch, durch eine riesige Explosion, selbst zu töten. Man kann es zwar nicht wirklich sagen, aber ich vermute einfach mal dass der Predator jung ist. Wenn ein angehöriger einer Rasse die auch Aliens töten kann trotz all der Waffengewalt keine Chance gegen einen Bären hat, muss etwas nicht stimmen. In seinem Schiff sind auch noch keine anderen Schädel zu sehen als der des Rehbocks den er auf der Eröffnungsseite tötet. Wie dem auch sei, es kommt so oder so albern rüber wie der Jäger von seiner Beute besiegt wird. Plötzlich wirkt dieses Monstrum recht lächerlich. Dafür wurde komplett auf Narration während der Predator Szenen verzichtet. Wenn die beiden involvierten Menschen auf die Bildfläche treten, wird munter drauflos geplappert, was ein wenig die Atmosphäre kaputt macht. Gerade weil die Gespräche fast nur aus sehr offensichtlichen fore Shadowing bestehen. Im Endeffekt spielen Menschen absolut keine Rolle. Daher schaden sie eben auch der Atmosphäre so sehr. Der einzige Grund warum die Menschen da sind, ist um dem Predator Dialoge zu geben, die er samplen kann und zum Schluss verkünden kann, dass er heroisch abtreten möchte.

Das Artwork ist ziemlich gut, leider aber nicht im Stil wie das Cover gehalten, was ich großartig gefunden hätte. Stattdessen gibt es von Scott Kolins gewohnte Comickost der Spätneunziger. Der Predator sieht großartig aus und auch der Hirsch vom Anfang ist cool. Auch die Menschen sind eigentlich ganz ansprechend gezeichnet. Nur die Bären sind ein wenig albern geraten. Keine Ahnung die gucken so komisch. Die Farbgebung ist meist ganz nett, gerade beim Predator wirkt sie cool, aber oftmals wird es im Kontrast zum Inhalt viel zu bunt.

Kein schlechter, aber auch kein guter Predator Zweiteiler. Da wäre noch sehr viel mehr drin gewesen. Die Idee an sich gefällt, aber die Umsetzung hat dann doch zu viele Macken.

6 von 10 Rehe die gucken wie ein Auto