Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung #29 - Ultimates: Nationale Sicherheit (Hachette)
Dieser Sammelband enthält die sechs US-Hefte The Ultimatas #7-#13.
Nachdem Bruce Banner sich noch mal absichtlich mit dem Serum gespritzt hatte, verlor er vollkommen die Kontrolle über sich und tötete über 300 Menschen in New York. Nun sitzt er in einer Hochsicherheitszelle im Triskelion und wird behandelt. Pym soll jetzt eigentlich seine Blutproben untersuchen, doch auch Hank ist zur Zeit keine Hilfe für die Ultimates. Der Erfinder der Pym-Partikel ist nämlich selbst auf der Flucht. In der vergangenen Nacht hat er nach einem Streit nämlich seine Ehefrau Janet, auch als Wasp bekannt, brutal verprügelt, so dass sie nun für einige Wochen ihrer Heldenarbeit nicht nachgehen kann und vermutlich auch danach kein Teil der Ultimates mehr sein möchte. Für Fury sieht es also schlechte, er hat Stress mit dem Hulk und das Pym Ehepaar fällt auch aus. Hinzu kommt noch, dass durch den Kampf gegen den Hulk nun ganz New York von der Superheldentruppe der Regierung weiß, die zur Zeit allerdings ein extrem schlechtes Bild in den Medien abgibt. Schlimmer ist aber, dass er eigentlich jeden Kämpfer gebrauchen kann, da es gilt eine seit Jahrzehnten andauernde Invasion der Chitauri auf zu halten.
Ich habe schon im ersten Ultimates Sammelband klar gemacht was für Probleme ich mit Millars Art zu schrieben habe. Auch hier wirken die meisten Charaktere wie coole over the Top Actionhelden aus dem Mainstreamkino. Zwar hat die Geschichte auch ein paar starke Momente, insgesamt soll die Handlung aber cool sein und ist sehr filmisch angelegt und vollgestopft mit ekligem Pathos und vielen versuchen derbe zu wirken damit alles erwachsener rüberkommt als es eigentlich ist. Millar eben. Man könnte jetzt lange davon reden wo genau meine Probleme mit diesem Comic liegen, aber Millar bringt in einem kleinen Dialog alles zusammen was ich an seinem Writing so blöd finde. Also lassen wir ihn für sich selbst sprechen. Hulk: “HALT’S MAUL! HALT’S MAUL! HALT’S MAUL! HALT’S MAUL! HALT’S MAUL!” Captain America: “Diese Typen nannten dich eine Tunte, Kumpel…” Hulk: “Nein! Hulk ist keine Tunte… HULK HETERO!!”. Cleverer Writer der Herr Millar.
Optisch gibt es wenig auszusetzen. Ich finde diesen dunkleren, realeren modernen Filmstil zwar ziemlich langweilig, wenn man aber darauf steht, gibt es daran nichts zu meckern. Gerade die großen Actionmomente sehen damit super aus. Künstlerisch ist das ganze aber weniger Anspruchsvoll und erfüllt nur den simplen Auftrag Millars Vision in Bildern wiederzugeben. Ein wirklich guter Comic sollte dann aber doch etwas mehr Anspruch an sich selbst haben. Ich kann verstehen, dass man diese Reihe als Fast Food Lesestoff für zwischendrin wegknabbert aber wie so ein Comic Begeisterung auslösen kann, kann ich nicht verstehen Jedenfalls nicht bei erwachsenen Lesern. Als Teenager hätte ich darüber vielleicht noch anders gedacht.
Auch diese sechs Hefte kamen nun auch als Hardcover Variante bei Hachette, in der Marvel Sammlung heraus. Qualitatitv gibt es mittlerweile nichts mehr zu meckern und sie ist dem Preis angemessen. Als Extramaterial gibt es wieder ein Vorwort, eine “Was bisher geschah” Seite und im Anschluss an den Comic noch eine Doppelseite mit Infos zum Ultimate Universum.
5,8 von 10 homophone Hulks