The Walking Dead #12 - Schöne neue Welt (Cross Cult)
Da niemand anders es übers Herz brachte, war es Carl der Ben erschossen hat. Genau wie bei Shane auch tat er es nicht weil er es so wollte, sondern weil er musste. Beide stellten eine Gefahr für die Gruppe dar. Doch Carl wird von Bildern verfolgt und trauert sehr um Ben, denn er war sein Freund und Carl ist noch viel zu jung um so eine schwere Entscheidung treffen und in die Tat umsetzen zu müssen. Und auch den Rest der Gruppe plagen trübe Gedanken. Als Rick kurz vor Maryland den Funk abhören will, wird Eugene, der diese Aufgabe sonst übernimmt, nervös. Und kurz darauf wird klar warum. Die Batterie ist schon seit mehreren Tagen leer und Eugene hat den anderen, aus Angst nicht mehr gebraucht zu werden, nichts davon gesagt. Nun werden sie das Risiko eingehen müssen, weiterhin auf gut Glück Richtung Washington zu reisen. Und während Rick und Abraham noch beratschlagen ob das eine gute Idee ist, taucht bereits die nächste Überraschung auf. Ein Typ namens Aaron möchte den Anführer der Gruppe sprechen, doch der ist so misstrauisch, dass er Aaron kurzerhand bewusstlos schlägt und fesselt. Als er wieder zu sich kommt, berichtet er dass er als Scout für sein Camp unterwegs ist und die Gruppe schon seit einigen Tagen beobachtet. Warum tut er das?
Durch die vielen Rückschläge die die Gruppe schon erleben musste, ist Rick zurecht sehr achtsam was Fremde betrifft. Denn auch wenn Aaron einen sehr netten Eindruck macht, klingt sein Angebot einfach zu gut um wahr zu sein. Und niemand ist wild darauf ein zweites Woodburry zu erleben.
Doch gerade Michonne, die vom Gouverneur brutal misshandelt worden ist, ist dafür ihm zu vertrauen und mit ihm zu gehen in die sichere Siedlung.
Obwohl es diesmal kaum Auseinandersetzungen mit den Untoten gab, ist dieser Band recht düster. Es schwingt zwar gen Ende auch ab und an ein wenig Hoffnung mit, doch die Grundstimmung bleibt gedrückt. Ob wegen Dales Tod, der neuen unwirklichen Umgebung oder der ständigen Angst im Nacken, so wirklich entspannen kann sich niemand.
Carl macht in jedem Band so krasse Sprünge in der Entwicklung, dass ich ein bisschen Angst habe wo das mal enden wird. Man merkt ihm in ruhigen Momenten immer wieder an wie kindlich er innendrin noch ist und wie verletzlich und doch tut er so viele Dinge zu denen sich nichtmal die Erwachsenen im Stande fühlen.
Da in letzter Zeit so viele meiner liebsten Charaktere gegangen sind, Tyrese und Dale zum Beispiel, fällt es mir grade wirklich schwer zu sagen wer mir gerade am liebsten ist. Aber Michone ist klar vorne und bei Morgan bin ich gespannt wie es weitergeht.
Die Zeichnungen sind fantastisch und treffen immer genau ins Schwarze. Sie bringen die Emotionen exakt auf den Punkt und schaffen eine drückende Atmosphäre die sehr gut zur Geschichte passt.
Als Extra gibt es auch diesmal einen weiteren Teil des Zombie-Guide. Hier werden die Zombiefilme der 1990er behandelt wie z.B. der italienische Dellamorte Dellamore von 1994 oder Braindead von 1992. Außerdem geht es um Videospiele und Vermarktung aus Asien. Also mal wieder recht spannend.
9,1 von 10 blöde Halloweenpartys