Montag, 10. Juni 2013

Conan #19: Im Zeichen des Phoenix (Panini)

Conan #19: Im Zeichen des Phoenix (Panini)

Dieser Sammelband enthält die gesamte Miniserie King Conan: The Phoenix on the Sword #1-#4 und Kurzgeschichten aus “Conan: Iron Shadows in the Moon and other Stores - TPB”, “Conan: The Daughters of Midora and other Stores - TPB” und “Robert E. Howard’s Savage Sword #5”.

Die Zeiten in denen der Cimmerier Conan als einfacher Barbar durch die Länder zog und jeden Feind zu Boden brachte der ihm von Crom zugesandt wurde sind lange vorbei. Er ist ein alter bärtiger Mann geworden. Vor einiger Zeit konnte er den Thron von Aquilonia erobern und wird von seinen Untertanen als eine Art Erlöser angesehen. Ein Schreiberling kommt zu ihm um seine alten Geschichten aufzuschreiben. So kommt es das König Conan ihm erzählt wie er sich nicht mehr in offenen Kämpfen schlagen musste sondern sich gegen Intrigen und Verrat zur Wehr setzte. Seine Feinde zu Hofe verbündeten sich nämlich einst mit dem stygischen Zauberer Thoth-Amon. Doch im weingeschwängerten Traum erhielt sein Schwert in den Tempeln der alten namenlosen Götter das Zeichen des Phoenix, durch das er einen finsteren Zauber aufhalten konnte.

1932 erschuf Robert E. Howard seinen Barbaren Conan, den er damals in sein erstes Abenteuer schickte. The Phoenix on the Sword erschien damals im Weird Tales Magazin und wurde 79 Jahre später von Tim Truman für Dark Horse als Comic adaptiert. Nun liegt die vierteilige Reihe auch auf deutsch vor und kommt in einem Trade mit drei weiteren Kurzgeschichten. Die Story zeigt uns den alten König Conan der von seinen frühen Zeiten als König spricht. An sich jetzt keine weltbewegende Geschichte, aber wir bekommen Conan gleich als mächtigen Kämpfer zu sehen, wie auch als erfahrenen und nicht ganz blöden Politiker. Er kämpft gegen Feinde die seine Macht haben wollen und auch magische Wesen machen ihm zu schaffen. Ein feines rundum Paket also. Der Plot ist eigentlich recht gradlinig, gewinnt durch die Zeitsprünge, verschiedene Blickwinkel und Traumsequenzen aber im Verlauf zunehmend an tiefe und auch der übernatürliche Faktor hat viel Raum bekommen. Durchweg gute Geschichte.

Wie er den alten König Conan angelegt hat gefällt mir vielleicht nicht allzu sehr, jedenfalls sieht er nicht so aus wie ich ihn mir vorstellen würde. Andererseits passt sein Look gut zu Tomás Giorellos Vision von Hyborien und seinen Bewohnern. Die Tempel der alten Götter sehen beeindruckend aus und auch ansonsten legt der Künstler großen Wert auf Details und gibt sich gerade bei der Bekleidung seiner Figuren viel Mühe. Aber auch die Gesichter sind ausdrucksstark. Einige Splashpages gibt es zudem auch und die Action sieht auch klasse aus. Da gibt es nichts zu meckern.

Die Kurzgeschichten haben mir allerdings nicht ganz so gut gefallen. Den Anfang macht da “Two Birds…” adaptiert und umgesetzt von Howard Chaykin. Weiß ja nicht was mit ihm los ist. Sein Artwork ist hier genauso wie auch in Black Kiss v2 nicht mehr annähernd wie auf dem Niveau einige Jahre zuvor. Sieht jedenfalls schlimm aus. Chaykins Stil ist eh nicht unbedingt immer der ästhetischste, gefällt mir meistens aber ziemlich gut. Hier wirkt es einfach nur hässlich und passt vor allem überhaupt nicht zur Geschichte. Sein Einfärber Jesus Aburto macht die Sache auch nicht gerade angenehmer. Bei “Kiss of the Undead” hat Ron Marz (DC Retroactive: Green Lantern – The '90s) das Skript geschrieben, solide Sache wie gewohnt und Mark Roberts bedient das Auge. Kleine ganz nette Zombie Story. Wirklich nichts besonderes aber als Dreingabe wird’s gerne genommen. “Conan and the mad King of Gaul” hat sich dann Darick Robertson (Transmetropolitan) im Alleingang vorgenommen. Sicherlich nicht seine Beste Arbeit, aber ich mag seinen Stil sehr gerne. Leider schlucken die Farben einige Feinheiten, aber auch diese Geschichte ist als Bonus nicht zu verachten.

Hinzu kommt noch eine Covergalerie und so haben wir einen eigentlich ganz gelungenen Sammelbands auf dem Schreibtisch liegen. Conan Fans bekommen eine gute Hauptstory und die Kurzgeschichten wird man je nach Geschmack auch ganz nett bis gut finden.

7 von 10 Werpaviane