Dienstag, 19. Juni 2018

I am a Hero #22 (Carlsen Manga)


I am a Hero #22 (Carlsen Manga)

Hideo hat sich mitten in Tokyo auf einen Baukran gerettet, von wo aus er versucht sich gegen die angreifende Zombiearmee zu verteidigen. Gleichzeitig stehen auch Kurusu und seine Truppe auf den Dächern Tokyos. Von dort aus versuchen sie mit einem Helikopter zu fliehen. Trotz einiger Verluste gelingt es ihnen sogar und so bleibt Hideo als letzter Überlebender in der Zombiestadt zurück.

Mit diesem letzten Band beendet Kengo Hanazawa seine Mangareihe „I am a Hero“ nach 264 Kapiteln. Ohne noch mehr als schon in der Storyzusammenfassung zu spoilern kann hier nur wenig geschrieben werden. Ich versuche daher möglichst wage zu bleiben. Die Story wird hier vermutlich für viele nicht gänzlich zufriedenstellend zu ende geführt. Es bleiben jedenfalls viele Fragen offen, was schade ist, aber vermutlich nicht anders funktioniert. Wenn Hanazawa nämlich alle offenen Fragen beantworten würde, könnte vieles hier seine Faszination verlieren. Stattdessen findet Hideos spirituelle Reise ein befriedigendes, wenn auch offenes Ende. Es ist sicherlich nicht das Ende, dass ich mir gewünscht hätte und besonders die vielen, auf dem Weg liegen gelassenen Nebenplots ärgern mich ein wenig, letztlich könnte ich mir für die Geschichte aber kein besseres Ende ausdenken. Ihr merkt schon, es handelt sich um ein Ende das viele ambivalente Gefühle bei mir auslöst, was wiederum die zweite Hälfte der Serie relativ gut beschreibt. „I am a Hero“ hat stark angefangen und wurde im Verlauf gleichermaßen besser aber auch schlechter. Am Ende hat Hanazawa sich wohl auch selbst ein wenig in eine Sackgasse geschrieben, aus der er heraus nicht mehr die Möglichkeit hatte alle aufgebrachten Ideen in eine passende Form zu bringen und alles zu verbinden. Das zeigt sich natürlich auch im etwas ausgefransten und vom Tempo merkwürdigen Ende. Gefallen hat es mir aber dennoch, vor allem da es sich um eine der wenigen originellen Zombiegeschichten handelt.

Umso stärker ist im letzten Band das Artwork. Vor allem die letzten zwei Kapitel gehören ganz klar zu den schönsten der gesamten Serie und bieten mehr Details und tolle Panoramaansichten. Atmosphärisch erinnert das teils an Katsuhiro Otomos ruhigen Momente in „Akira“. Ein wirklich schöner Manga mit einer einzigartigen und spannenden Geschichte, die vor allem von ihren besonderen Charakteren lebt. Die Charaktere bekommen dann auch ein befriedigendes Ende, während die Handlung um die Zombies etwas leer im Sand verläuft.

7 von 10 gartenplündernde Rehe