Mit dem neuen Wissen, dass Titanen im Inneren der Mauern verbaut wurden und mit ihrem Freund und Mitstreiter Eren (Yûki Kaji) zurück in ihren Reihen beschließt der Aufklärungstrupp das Loch in der Mauer mit Erens Titanen zu stopfen. Das sie diese Idee zur Rettung der Menschheit jedoch nicht umsetzen können liegt jedoch an einer Intervention der Monarchen. Das Königshaus will um jeden Preis die Wahrheit der Mauern weiter unter Verschluss behalten und haben nun vor Eren und Historia (Shiori Mikami) zu entführen. Auch Kommandant Erwin (Daisuke Ono) soll hingerichtet werden. Doch widerstand erhebt sich und es kommt zu einem Putschversuch.
Nach langem warten nach der zweiten Staffel geht es endlich mit „Attack on Titan“ weiter. Die erste Staffel der Anime Serie basierend auf der Mangareihe von Hajime Isayama ist mittlerweile einer der modernen Klassiker des Mediums, jedoch konnte die zweite Staffel das Niveau nicht halten und und im Nachhinein wirkt sie nicht nur wegen ihrer verkürzten Laufzeit wie ein Lückenfüller.
Zumindest das kann man den hier besprochenen ersten sechs Episoden der dritten Staffel nicht vorwerfen. Von Anfang an geht die Serie rasant in eine neue Richtung. Doch ob diese Richtung gutes verheißt ist wieder eine andere Frage. Jede der Folgen des ersten Volumes hat neue Twists, Charaktere und gelüftete Geheimnisse zu bieten. Allerdings kommt der Großteil dieser Momente wie aus dem nichts. Im Gegenzug werden dafür schon etablierte Handlungszweige unvermittelt abgebrochen und vergesse. Der Plot dreht sich lediglich nur noch um die Handlung selbst. Charaktere selbst dienen der Geschichte nur noch um selbige voran zu bringen. Das was die Figuren bisher ausmachte bleibt auf der Strecke. Somit fehlt es der Serie leider an Emotionen und es fällt zusehend schwerer mitzufiebern. Vor allem wenn selbst die wenigen guten Figuren sich ethisch schrecklich benehmen und dies nicht hinterfragen oder wegschauen.
Somit scheint die Serie endlich wichtige Schritte nach vorn zu gehen nachdem sie lange auf der Stelle stand. Was dann aber passiert ist zwar reißerisch und imposant dargestellt, stets so theatralisch wie möglich aufbereitet (teilweise auf eine Art das es nur noch zum lachen ist) aber all das zündet nicht. Jedenfalls noch nicht. Die Titanen sind zudem bisher völlig verschwunden und nicht mehr Teil der aktiven Bedrohung. Was ich einerseits schade finde, letztlich haben aber auch die Titanen an Reiz verloren seitdem wir wissen das eigentlich so gut wie jeder wichtige Charakter selbst einen Titanen mit teils abstrusen Kräften in sich hat und sich das wohl auch nicht mehr ändern wird.
Otpisch mach die Serie meist relativ viel her, ein Makel bleiben die vielen Slideshows und oftmals nur sehr einfache Mimik und Gestik. Die Action sieht toll aus und auch die Designs neuer Charaktere sind nicht schlecht. Die japanische Synchro bleibt stark. Auch der deutsche Ton kann zumindest bei den Hauptcharakteren gefallen. Leider sind diesmal bei den Nebenfiguren einige Sprecher*innen nicht ganz so gut.
Nach den ersten sechs Episoden dieser Staffel kann ich noch keine Empfehlung aussprechen. Die Handlung geht zwar endlich nach vorn, ist zugleich aber auch zerfahren und nur selten schlüssig. Beliebte Figuren verhalten sich gegenteilig zu dem wie wir sie bisher kennengelernt haben und der Handlung gelingt der Staffelübergang nur wenig schlüssig.
Die Veröffentlichung von Kazé ist wie immer qualitativ hochwertig. Auf der Blu-ray Disc von Volume 1 befinden sich sechs Folgen in bester Bild und Tonqualität. Als Bonus bietet die Disc clear Opening und Ending sowie ein Interview mit Regisseur Tetsurō Araki. Die Disc kommt in einem Digipack, welches wiederum Platz in einem Sammelschuber für die gesamte dritte Staffel findet. Als physische Extras bekommt ihr ein booklet mit Steckbriefen der neuen Figuren, einem Episodenguide und Gag Manga zu den enthaltenen Folgen. Zudem noch drei Chibi Sticker, ein Poster und das Beste: eine schöne Stoffflagge.
6 von 10 Kennys
