Mittwoch, 6. September 2017

Stephen King: Katzenauge (1985) [Koch Media]

Stephen King: Katzenauge (1985) [Koch Media]

Ein Kater kommt rum! Nachdem er fast von einem mörderischen Bernhardiner gefressen und einem merkwürdig bekannt scheinenden Auto überfahren wurde kann er in einem Lieferwagen nach New York fliehen. Dort wird er im Büro von Quitters Inc., einer Organisation die Menschen dabei behilflich sein möchte mit dem Rauchen aufzuhören, Zeuge ihrer unfeinen Methoden. Doch dies ist nur das erste von drei schaurigen Abenteuern die ihr mitansehen muss, wobei er beim dritten Mal selbst dem Bösen entgegen stehen muss.

Katzenauge ist sicherlich nicht die beste Verfilmung eines Stephen King Stoffes, aber schon seit Ewigkeiten eine meiner liebsten. Schon als relativ kleines Kind habe ich Katzenauge erstmals gesehen. „Quitters Inc.“ und „Der Mauervorsprung“, beide aus Kings berühmter Kurzgeschichten Anthologie „Nachtschicht“ konnten mich damals nicht sonderlich begeistern, aber „Katzenauge“ war aufregend. Katze gegen Kobold? Ziemlich cool.

Seitdem sind circa 20 Jahre vergangen und ich habe seitdem mehrmals die Geschichten gelesen auf denen der Film basiert und kann mittlerweile auch die ersten beiden Storys sehr viel mehr wertschätzen. Heute erscheint das letzte Segment das schwächste zu sein. Die Geschichte zieht sich etwas unnötig und der sehr eigenwillige düstere Humor, der den Rest des Films so köstlich macht, ist hier völlig verloren. Dafür gibt es Drew Barrymore in einer ihrer ersten Rollen. Höhepunkt bleibt hier aber der Kobold, der klasse Designt wurde, schöne Mischung aus Animatronic, Puppentechnik und Kostümeffekten. Sieht auch heute noch klasse aus.

Ansonsten sind die anderen beiden Geschichten deutlich stärker. Vor allem „Quitters Inc.“ lebt von seinem bösartigen Humor und lustig fiesen Ende, das an die Twists aus „Geschichten aus der Gruft“ erinnert. Aber auch „Der Mauervorsprung“ kann sehr gut unterhalten, vor allem dank der übelst miesen Killertaube, die hier zu den größten Ungeheuer des Films gehört.

Solide darstellerische Leistungen, ein paar nette Effekte, guter Humor und ein klein wenig Horror gibt es dann auch noch. Vor allem ist „Katzenauge“ aber ein überraschend gut gealtertes und darüber hinaus auch relativ Klischee freies Horrorfilmkleinod der Achtzigerjahre.

6,9 von 10 Baby Kermits