Japan in der, vielleicht, nicht so fernen Zukunft: Um die moralische Integrität der Bevölkerung wiederherzustellen hat die Regierung ein Verbot für jegliche unmoralischen Medien, Verhalten und Sprache erlassen. Durch technische Applikationen, die jede*r um den Hals tragen müssen wird zudem jegliches unreine Verhalten verhindert. So unterdrückt haben viele junge Menschen schon vergessen was Liebe und Sex eigentlich sind und nur eine mutige Frau stellt sich dieser Ungerechtigkeit entgegen. Dabei handelt es sich um die Oberschülerin Ayame, die mit einer Schlüpfermaske bekleidet die öffentliche Ordnung durcheinanderbringt. Die selbsternannte Schleckterroristin verteilt Pornographie in der Öffentlichkeit, klärt ihre Mitmenschen über Sexualität auf und benutzt möglichst viele, als vulgär wahrgenommene und verbotene Wörter.
Schon am ersten Tag an seiner neuen Schule Tanukichi gerät er an Ayame, die ihn dazu zwingt mit ihm gemeinsam unflätige Terrorakte zu verüben. Dabei wollte er doch gerade an diese Schule, weil sie die besten Moralwerte im Land hat und weil er die Schülervorsitzende Anna ziemlich gut findet. Gerade von ihr wird er dann auch noch in den Schülervorstand gebeten um mit ihr und Ayame auf die Suche nach der Sexagitatorin zu gehen. Das kann ja was werden...
„Shinometa“ ist ein quirliger, sehr unterhaltsamer Anime über Zensur im allgemeinen und vor allem über das biedere Moralverständnis der japanischen Mehrheit. Diese humorige Dystopieerzählung setzt allerdings nicht auf politische Science-Fiction sondern auf billigen Wortwitz und random eingefügte Schimpfwörter. Die satirische Beleuchtung von Zensur und überbordenden Moralismus funktioniert bisher, in diesem Volume sind lediglich Folgen 1-3 enthalten, überraschend gut und das obwohl der Inhalt so sehr aufs einfachste runter gebrochen wird wie nur möglich und auch ansonsten die Geschichte überraschend flach bleibt.
Bisher funktioniert das Konzept jedenfalls, obwohl ich mir schwer vorstellen kann das solch seichte Unterhaltung zu dem Thema über 12 Folgen tragen kann. Wird sich beweisen müssen. Die Animationen sind jedenfalls solide und die meisten Charaktere sympathisch. Wenn der Witz nicht weiterhin immer der gleiche bleibt (hihihi sie hat Schwanz gesagt, einfach so!) und die Charaktere etwas mehr Tiefgang bekommen, kann die Serie sich sicherlich gut halten. Ansonsten wirds vermutlich schon sehr bald öde.
Die limitierte Edition des ersten Volumes kommt zusätzlich mit einem stabilen Pappschuber, der Platz für alle vier Volumes bietet. Weitere Extras gibt es jedoch nicht.
7 von 10 Hosenschlangen
