Im Jahre 1965 sind die Völker der Erde vereint, schließlich gibt es auch einen neuen Feind. An mehreren Orten wurde die Erde mit einer neuartigen Frostkanone attackiert. Daher kommt in Japan die Earth Defense Force zusammen, die ein internationales Team zum Mond schickt wo ein Vorposten der kriegerischen Aliens vermutet wird. Noch ahnen die Raumfahrer*innen aber nicht, dass schon einer von ihnen von den Aliens kontrolliert wird. Und selbst wenn sie die Basis zerstören können, ist die Invasion aus dem All noch lange nicht beendet.
Eigentlich sind wir seit jeher in Filmen immer den gleichen dramaturgischen Abläufe gewohnt. Dadurch wirkt „Krieg im Weltenraum“ erst mal etwas verwirrend, wenn das Finale des Films schon nach der Hälfte an uns vorbeirauscht. Darauf folgt dann aber ein zweites Finale, dass allerdings eher wie ein angeklebter Epilog wirkt. Abgesehen von diesem sehr gewöhnungsbedürftigen Erzählrhythmus bringt der Zoff im Weltenraum aber ziemlich viel Spaß. Natürlich sind die Spezialeffekte heute leicht durchschaubar und wirken in einigen fällen auch ziemlich albern. Vor allem in HD sieht man hier natürlich jeden Faden, jeden gemalten Hintergrund und auch wie die Modellstädte im Wind wackeln. Charmant ist es aber allemal und für das Entstehungsjahr beeindruckend sowieso. Interessant ist auch, dass die Raumschiffcrew nicht nur aus Japanernbesteht, sondern sowohl andere Nationalitäten an der Mission teilhaben als auch Frauen auf den Raumschiffen arbeiten und zwar nicht nur in Jobs, die zu damaliger Zeit gesellschaftlich mit ihrem Geschlecht in Verbindung gebracht wurden
Zwar sind die Darstellenden zum Großteil bekannte und talentierte Leute, aber die meisten Rollen dürfen entweder nicht viele Facetten ihres Können beweisen oder ihnen wird höchstens Overacting erlaubt.Schuld daran ist aber sicherlich auch, dass der Film Probleme damit hat, Spannung aufzubauen. Zwar geht es diverse Male um den Untergang der Erde und nur eine Handvoll Raumfahrer*innen stehen den Feind*innen auf dem Mond entgegen und trotzdem wirkt ihre Mission nicht wie Krieg, sondern eher wie ein lustiger Schulausflug. Selbst als eine der Wissenschaftlerinnen von den Aliens entführt wird, wird diese Situation leider völlig spannungsfrei aufgelöst.
„Krieg im Weltenraum“ glänzt mit tollen Effekten, starken Schauspieler*innen, einer progressiven Sichtweise und einem unheimlich niedlichen Kettenfahrzeug (man will dieses Laserhotdog einfach nur knutschen), trotzdem hat der Film krasse Probleme mit dem Spannungsaufbau, Pacing und einer viel zu trockenen Erzählart. Für Fans von klassischen Science-Fiction Filmen gibt es hier dennoch viel zu entdecken. Für die Gelegenheitszuschauer*innen des japanischen Effektkinos gibt es aus dem Hause Toho aber deutlich unterhaltendere Filmchen.
Als achter Teil der „Die Rache der Galerie des Grauens“ Kollektion erscheint „Krieg im Weltenraum“ als DVD / Blu-ray Combopack. Neben dem Film in der japanischen Originalfassung, sowie der amerikanischen/deutschen Schnittfassung enthalten die Discs wie von Anolis gewohnt wieder viele Extras. Es gibt einen Audiokommentar von Dr. Rolf Giesen und Jörg M. Jedner und einen von Steve Ryfle und Ed Godziszewski. Dazu kommen der deutsche Trailer und die Super-8 Fassung. Außerdem noch einige Galerien. Diese enthalten den amerikanischen und den deutschen Werberatschlag, das Filmprogramm und eine Bildergalerie. Und damit natürlich nicht genug, dem Film liegt noch ein ausführliches Booklet bei.
6,9 von 10 zu süße Kampffahrzeuge