Dienstag, 12. Februar 2019

Frankensteins Höllenbrut (1972) [Anolis]


Frankensteins Höllenbrut (1972) [Anolis]

Der erfolglose Mangaka Gengo Kotaka (Hiroshi Ishikawa) findet nach einigen Verlagsabsagen, endlich doch noch eine Anstellung. Für das sich zur Zeit im Bau befindende Kinderland soll er Kaijû Designen. Er hat seine Anstellung bei dem Monsterpark für Kinder noch gar nicht richtig begonnen, da kommt es schon zu ersten Unstimmigkeiten. Scheinbar ist sein Chef nämlich schon seit einem Jahr verstorben und außerdem ist er doch etwas irritiert von der Geisel, die im Godzilla Turm gehalten wird. Bald wird klar: Die Kinderland Leute haben Böses vor und planen sogar die Monsterinsel samt Godzilla und Konsorten in die Luft zu sprengen. Zum Glück kommt Godzilla den Bösewichten noch zuvor, die bekommen allerdings schlagkräftige Unterstützung aus dem All.

King Ghidorah und Gigan gegen Godzilla und Anguirus. Die Story dieses Jun Fukuda (Frankenstein und die Ungeheuer aus dem Meer) Films ist nur marginal vorhanden und trifft dennoch viele Godzilla Klischees. Schlecht getarnte Aliens (in Wirklichkeit handelt es sich bei ihnen um Kakerlaken  oder wie die deutsche Synchro behauptet: Mistkäfer), haben ihren Planeten verschandelt und wollen jetzt unseren. Die Menschen nerven aber und daher werden Ghidorah und Gigan gerufen um das Problem zu lösen. Dabei haben sie zwar auch Godzilla und Anguirus bedacht, aber natürlich unterschätzt, die dann ihren Plan letztendlich vereiteln. Die Menschen selbst dienen eigentlich nur dazu, die Handlung irgendwie zum Finale zu steuern. Dabei sind sie aber wenigstens drollig und sorgen für den einen oder anderen lustigen Moment.

Die meist eher humorvollen Szenen der menschlichen Darsteller*innen stehen dabei im krassen Kontrast zu den bisher brutalsten Monsterkämpfen. Godzilla testet alle seine Wrestling Moves an Ghidorah aus, letzterer trägt in diesem Film übrigens erstmals seine stilvolle Perücke, und am Ende gibt es sogar ein Tag Team Match. Aber auch unsere Monsterfreunde bekommen die Hucke voll. Der Laserturm lasert Godzilla ein Auge weg und Gigan nutzt seine Bauchnabelkreissäge um seine Gegner anzusägen und hackt mit seiner Kralle ordentlich in Godzillas Kopf. Ganz schön brutal. Da machen sich besonders die kleinen Fans große Sorgen um ihren Godzilla.

Das Tempo des Films ist etwas durchwachsen. Zuerst gibt es zu wenig Monsterszenen – Die dazu noch etwas sehr albern sind, die Monster reden hier erstmals mit einander – und im Finale zieht sich der Kampf dann etwas zu sehr. Hinzu kommt noch, dass die Kämpfe und die Zerstörungssequenzen mit Szenen aus früheren Filmen ausstaffiert wurden. Zuerst fällt das vermutlich nur den Kenner*innen auf, aber im Finale kommt es dadurch zu ständigen Tag- und Nacht-Wechsel, was dann doch etwas peinlich ist.

Trotzdem ist der Film, gerade wegen des skrupellosen Finalkampf, einen guten Godzilla Kostüm (in dem hier zum letzten mal Godzilla Darsteller Haruo Nakajima steckt), einem etwas albernen, aber trotzdem coolen Ghidorah Kostüm und Gigan als aufregendes neues Monsters, insgesamt vor allem den Hardcorefans zu empfehlen. Die normalen Filmfans werden sich aber vermutlich oftmals eher langweilen oder über die vielen kleinen Unzulänglichkeiten des Films ärgern.

Die Blu-ray von Anolis verfügt über ein gutes Bild und eine saubere deutsche, sowie japanische Tonspur. Als Bonus gibt es wieder lediglich den japanischen Trailer. Ein Wendecover ist natürlich vorhanden.

6 von 10 tödliche Bauchnäbel