Frankensteins
Höllenbrut (1972) [Anolis]
Der erfolglose Mangaka Gengo Kotaka (Hiroshi Ishikawa) findet nach
einigen Verlagsabsagen, endlich doch noch eine Anstellung. Für das sich zur Zeit im Bau befindende Kinderland soll er Kaijû Designen.
Er hat seine Anstellung bei dem Monsterpark für Kinder noch gar
nicht richtig begonnen, da kommt es schon zu ersten Unstimmigkeiten.
Scheinbar ist sein Chef nämlich schon seit einem Jahr verstorben und
außerdem ist er doch etwas irritiert von der Geisel, die im Godzilla
Turm gehalten wird. Bald wird klar: Die Kinderland Leute haben Böses
vor und planen sogar die Monsterinsel samt Godzilla und Konsorten in
die Luft zu sprengen. Zum Glück kommt Godzilla den Bösewichten noch
zuvor, die bekommen allerdings schlagkräftige Unterstützung aus dem
All.
King
Ghidorah und Gigan gegen Godzilla und Anguirus. Die Story dieses Jun
Fukuda (Frankenstein und die Ungeheuer aus dem Meer) Films ist nur
marginal vorhanden und trifft dennoch viele Godzilla Klischees.
Schlecht getarnte Aliens (in Wirklichkeit handelt es sich bei ihnen
um Kakerlaken – oder wie die deutsche Synchro behauptet: Mistkäfer),
haben ihren Planeten verschandelt und wollen jetzt unseren. Die
Menschen nerven aber und daher werden Ghidorah und Gigan gerufen um
das Problem zu lösen. Dabei haben sie zwar auch Godzilla und
Anguirus bedacht, aber natürlich unterschätzt, die dann ihren Plan
letztendlich vereiteln. Die Menschen selbst dienen eigentlich nur
dazu, die Handlung irgendwie zum Finale zu steuern. Dabei sind sie
aber wenigstens drollig und sorgen für den einen oder anderen
lustigen Moment.
Die
meist eher humorvollen Szenen der menschlichen Darsteller*innen stehen dabei
im krassen Kontrast zu den bisher brutalsten Monsterkämpfen.
Godzilla testet alle seine Wrestling Moves an Ghidorah aus, letzterer
trägt in diesem Film übrigens erstmals seine stilvolle Perücke,
und am Ende gibt es sogar ein Tag Team Match. Aber auch unsere
Monsterfreunde bekommen die Hucke voll. Der Laserturm lasert Godzilla
ein Auge weg und Gigan nutzt seine Bauchnabelkreissäge um seine
Gegner anzusägen und hackt mit seiner Kralle ordentlich in Godzillas
Kopf. Ganz schön brutal. Da machen sich besonders die kleinen Fans
große Sorgen um ihren Godzilla.
Das
Tempo des Films ist etwas durchwachsen. Zuerst gibt es zu wenig
Monsterszenen – Die dazu noch etwas sehr albern sind, die Monster
reden hier erstmals mit einander – und im Finale zieht sich der
Kampf dann etwas zu sehr. Hinzu kommt noch, dass die Kämpfe und die
Zerstörungssequenzen mit Szenen aus früheren Filmen
ausstaffiert wurden. Zuerst fällt das vermutlich nur den
Kenner*innen auf, aber im Finale kommt es dadurch zu ständigen Tag- und Nacht-Wechsel, was dann doch etwas peinlich ist.
Trotzdem
ist der Film, gerade wegen des skrupellosen Finalkampf, einen guten
Godzilla Kostüm (in dem hier zum letzten mal Godzilla Darsteller
Haruo Nakajima steckt), einem etwas albernen, aber trotzdem coolen
Ghidorah Kostüm und Gigan als aufregendes neues Monsters, insgesamt
vor allem den Hardcorefans zu empfehlen. Die normalen Filmfans werden
sich aber vermutlich oftmals eher langweilen oder über die vielen
kleinen Unzulänglichkeiten des Films ärgern.
Die
Blu-ray von Anolis verfügt über ein gutes Bild und eine saubere
deutsche, sowie japanische Tonspur. Als Bonus gibt es wieder lediglich
den japanischen Trailer. Ein Wendecover ist natürlich vorhanden.
6
von 10 tödliche Bauchnäbel