World War Hulk (Panini)
Vor geraumer Zeit sandten die Illuminati, bestehend aus Reed Richards, Dr. Strange, Iron Man und Black Bolt den Hulk ins All (siehe: Planet Hulk #1 & Planet Hulk #2). Somit sollte die Gefahr, die vom jadegrünen Giganten ausgeht endgültig gebannt sein. Die Rakete in der er sich befand kam allerdings vom Kurs ab und landete so nicht auf einem friedlichen unbewohnten Planeten, sondern auf einer von Monstern bevölkerten Welt, über die der rote König grausam herrschte. Hulk wurde von dessen Soldaten gefangen und gezwungen in der Arena gegen Bestien anzutreten. Gemeinsam mit anderen Gladiatoren wie Korg, Miek, Elloe, der Brood und Hiroim, mittlerweile seine Kriegsbrüder, konnte Bruce Banner die Gefangenschaft beenden. In Caiera fand er bald nicht nur eine starke Verbündete im Kampf, sondern auch eine Liebevolle Gattin. Gemeinsam wurden sie zu König und Königin über Sakaar.
Wer aber die Geschichten des Hulks kennt, weiß dass es nicht so harmonisch bleiben konnte. Kurze Zeit später erschütterte eine gewaltige Explosion den Planeten und zerstörte ihn. Die einzigen überlebenden waren Hulk und seine Kriegsbrüder. Angetrieben von Rache kehrt der Kampfklotz zurück zur Erde und will die Helden dafür büßen lassen, was sie ihm angetan haben. So erwischt er die Helden der Erde in einer schwachen Sekunde in der sie noch unter den Nachwehen des Bürgerkriegs zu leiden haben, überwältigt sie und lässt New York evakuieren. Nicht mal Rick Jones kann ihn noch irgendwie beschwichtigen. So wird der mittlerweile psychisch schwer erkrankte Sentry der Erde zu ihrer letzten Hoffnung.
Nachdem Greg Pak mit “Planet Hulk” einen der modernen Klassiker um Hulkie geschrieben hat, waren die Erwartungen an den hulkischen Weltkrieg ziemlich groß. Letztlich war es dann aber doch kein wirklich Weltkrieg sondern nur New York wurde ein wenig zerstört und die, durch einige Tie-Ins zum Megaevent ausgewalzte Miniserie scheiterte an dem Versuch möglichst episch zu sein. Die Reihe sollte der Gipfel von allem sein was sich bei Planet Hulk aufgebaut hat. Stattdessen aber handelt es sich eigentlich nur um eine Aneinanderreihung von, teils übertrieben brutalen, aber zugegeben sehr schön von John Romita Jr. In Szene gesetzten Kloppereien.
Wichtig ist eigentlich nur das Hulk zurückkehrt, die Wahrheit über die Explosion, der Cliffhanger der letzten Seite ist auch wichtig für die folgenden Hulk Storys aber mehr gibt es nicht zu sehen und lesen. Der interessanteste Charakter ist vermutlich sogar Sentry, der vielleicht oder vielleicht auch nicht endgültig an seinen psychischen Unzulänglichkeiten zerbricht. Ansonsten ist vielleicht Dr. Strange noch ganz interessant, der Rest ist wirklich nur Gehaue, teils auch mit völlig unsinniger Begründung. Insgesamt also ein moderner Comicevent, wie man sie halbjährlich zu lesen bekommt. Die Qualität von Planet Hulk wird dabei nie erreicht und letztlich ist es auch schade, dass dieser Zyklus so zu Ende gehen musste.
Egal wie fantastisch Romita Jr. Auch sein mag, bei manchen Emotionen, die sich in den Gesichtern seiner Charaktere abzeichnen sollen scheitert er jedes mal. Sieht jedenfalls oft sehr komisch aus. Iron Man geht meist gar nicht. Abgesehen davon aber optische eine sichere Bank mit krasser Action. Gerade durch die heftigen Actionsequenzen und wenig Text, kann man die Minireihe schnell mal abhaken. Als Lektüre vor zwischendurch also nicht schlecht, wenn ihr wirklich auf Action steht. Ansonsten bleibt lieber beim Planeten des Hulks.
Im Gegensatz zum Sammelband von Hachette bekommt ihr im Panini Trade auch noch den Prolog und den Epilog dazu. Falls ihr also Interesse an der Story habt, dann würde ich diese Version empfehlen.
6 von 10 zermatschte Götter