Parasyte -
Kiseijuu #2 (Panini)
Der
japanische Teenager Shin'ichi Izumi wurde, wie so viele andere
Erdenbewohner auch, von einem außerirdischen Parasiten befallen.
Diese Parasiten übernehmen eigentlich die völlige Kontrolle über
ihre Opfer in dem sie in ihr Gehirn eindringen und sich dort
einnisten. Jedoch konnte Shin'ichi sich gerade noch retten indem er
seinen Arm abschnürte. So kam es das sein Parasit, genannt Migi, in
seinem rechten Arm verweilen muss und somit nur über dieses
Körperteil bestimmen kann. Seitdem die Beiden ihre unfreiwillige
Symbiose eingegangen sind, mussten sie schon gemeinsam gegen andere
Parasiten kämpfen und Izumi verliert dabei mehr und mehr seine
Menschlichkeit. Nun sind seine Eltern ohne ihn in den Urlaub
gefahren. Als er eines Nachts einen Anruf seines Vaters erhält,
ändert dieser sein ganzes Leben für ein weiteres Mal.
Während ich
noch auf meine Blu-ray der Parasyte Realverfilmung warte, verkürze
ich mir die Zeit mit dem zweiten Band der Mangareihe. Hier führt
Mangaka Hitoshi Iwaaki gekonnt fort, was er zuvor begonnen hat. Izumi
schlägt sich weiterhin mit einer Mischung aus Liebes- und
Familienproblem herum. Dazu kommt dann noch diese ärgerliche
Alieninvasion, die teilweise ja auch in einem Körper stattfindet.
Immer mehr verbinden sich Migi und er zu einer Einheit. Migi lernt
weiterhin menschliche Züge dazu, während Izumi selbst Teile seiner
Menschlichkeit und seines menschlichen Empfindens verliert. Somit
dient sein Parasitenbefall gleichzeitig als Gleichung für Izumis
aufblühende Adoleszenz, denn so wie er mit den neuen
Empfindsamkeiten des Parasits nicht umgehen kann, so verwirren ihn
auch seine neuen Gefühle zu Mädchen, er sucht Abstand zu seinen
Eltern und sein Körper verändert sich ständig. In diesem Punkt
unterscheidet sich Iwaakis Writing also nur wenig von anderen
Vertretern des Body Horrors, wie zum Beispiel Regisseur David
Cronenberg.
Der Inhalt
ist also zeitlos und spannend erzählt, während man dem Artwork
jedoch deutlich sein Alter anmerkt. Zwar sehen die Zeichnungen des
nun beinahe 30 Jahre alten Manga immer noch toll aus, stellen aber
ganz klar eine Zeitkapsel in die späten Achtziger dar, für die die
Zeichnungen sehr typisch sind. Das Artwork kann also entweder
nostalgische Wohligkeit auslösen oder etwas altbacken wirken,
handwerklich solide ist Iwaakis Arbeit aber in jedem Fall und ich
persönlich mag den Charme älterer Manga sehr gerne.
Man kann
Parasyte sein Alter mittlerweile ansehen, inhaltlich ist der Manga
jedoch zeitlos und bietet eine interessante Mischung aus Coming of
Age und Body Horror.
8 von 10
paarungsbegeisterte Mitbewohner