Montag, 14. November 2016

Parasyte - Kiseijuu #2 (Panini)

Parasyte - Kiseijuu #2 (Panini)

Der japanische Teenager Shin'ichi Izumi wurde, wie so viele andere Erdenbewohner auch, von einem außerirdischen Parasiten befallen. Diese Parasiten übernehmen eigentlich die völlige Kontrolle über ihre Opfer in dem sie in ihr Gehirn eindringen und sich dort einnisten. Jedoch konnte Shin'ichi sich gerade noch retten indem er seinen Arm abschnürte. So kam es das sein Parasit, genannt Migi, in seinem rechten Arm verweilen muss und somit nur über dieses Körperteil bestimmen kann. Seitdem die Beiden ihre unfreiwillige Symbiose eingegangen sind, mussten sie schon gemeinsam gegen andere Parasiten kämpfen und Izumi verliert dabei mehr und mehr seine Menschlichkeit. Nun sind seine Eltern ohne ihn in den Urlaub gefahren. Als er eines Nachts einen Anruf seines Vaters erhält, ändert dieser sein ganzes Leben für ein weiteres Mal.

Während ich noch auf meine Blu-ray der Parasyte Realverfilmung warte, verkürze ich mir die Zeit mit dem zweiten Band der Mangareihe. Hier führt Mangaka Hitoshi Iwaaki gekonnt fort, was er zuvor begonnen hat. Izumi schlägt sich weiterhin mit einer Mischung aus Liebes- und Familienproblem herum. Dazu kommt dann noch diese ärgerliche Alieninvasion, die teilweise ja auch in einem Körper stattfindet. Immer mehr verbinden sich Migi und er zu einer Einheit. Migi lernt weiterhin menschliche Züge dazu, während Izumi selbst Teile seiner Menschlichkeit und seines menschlichen Empfindens verliert. Somit dient sein Parasitenbefall gleichzeitig als Gleichung für Izumis aufblühende Adoleszenz, denn so wie er mit den neuen Empfindsamkeiten des Parasits nicht umgehen kann, so verwirren ihn auch seine neuen Gefühle zu Mädchen, er sucht Abstand zu seinen Eltern und sein Körper verändert sich ständig. In diesem Punkt unterscheidet sich Iwaakis Writing also nur wenig von anderen Vertretern des Body Horrors, wie zum Beispiel Regisseur David Cronenberg.

Der Inhalt ist also zeitlos und spannend erzählt, während man dem Artwork jedoch deutlich sein Alter anmerkt. Zwar sehen die Zeichnungen des nun beinahe 30 Jahre alten Manga immer noch toll aus, stellen aber ganz klar eine Zeitkapsel in die späten Achtziger dar, für die die Zeichnungen sehr typisch sind. Das Artwork kann also entweder nostalgische Wohligkeit auslösen oder etwas altbacken wirken, handwerklich solide ist Iwaakis Arbeit aber in jedem Fall und ich persönlich mag den Charme älterer Manga sehr gerne.

Man kann Parasyte sein Alter mittlerweile ansehen, inhaltlich ist der Manga jedoch zeitlos und bietet eine interessante Mischung aus Coming of Age und Body Horror.


8 von 10 paarungsbegeisterte Mitbewohner