Mittwoch, 10. April 2019

Berserk: Ultimative Edition #1 (Panini)


Berserk: Ultimative Edition #1 (Panini)

Guts, auch bekannt als der schwarze Ritter ist ein einsamer Kämpfer in einer schwarzen Rüstung. Seine Erkennungsmerkmale sind sein gigantisches Breitschwert und das mysteriöse Brandmal an seinem Hals. Getrieben von Rache durchstreift er das Land und stellt sich wieder und wieder monströsen Wesen und Menschen, deren Taten nicht weniger schlimm als die der Monster sind in den Weg. Auf seinem Weg lernt er Puck kennen, eine kleine, wie er findet lästige, aber dennoch hilfreiche Elfe. Nach einigen Kämpfen gegen Ritter, Geister und Monster soll er sich für einen alten Alchimisten an einem Grafen rächen. Der Graf stellt sich als äußerst grausam heraus. Ein Pakt mit dem Bösen einer anderen Dimension macht ihn zudem fast unsterblich.

Kentarō Miuras Mangareihe „Berserk“ läuft seit 1989 und erscheint im Hakusensha Verlag im „Young Animal“ Magazin. Bisher umfasst die Serie 40 Sammelbände und wurde zwei mal als Anime-Serie verfilmt, auch drei Anime-Filme und einige Videospiele zum Manga existieren. Die Geschichte handelt von Guts, der als Söldner nach Rache sinnend durch eine mittelalterliche Fantasywelt reist. Die Geschichte wird dabei nicht chronologisch erzählt. Die verschiedenen Arcs springen zeitlich teilweise um viele Jahre, auch kann es vorkommen, dass Arcs unterbrochen werden und vorherige weitererzählt oder gänzlich neue begonnen werden. Stilistisch nutzt Miura viele Exploitation Elemente und eine sehr drastische Gewaltdarstellung, dazu kommen Horrorelemente die sich aus vielen klassischen Erzählungen von Poe bis Lovecraft, aber auch modernen Body Horrors im Stile von David Cronenberg zusammensetzen. Auch wenn die Geschichte immer ein wenig B-Movie Flair verströmt nimmt sie sich selbst meist sehr ernst und stellt durchaus auch philosophische Frage zur Natur des Menschen, Einsamkeit und Rache.

So wird unser Protagonist Guts schon im ersten Band als unaufhaltsame Kampfmaschine etabliert, die nichts mehr schocken kann. Zugleich wird ebenso klar gemacht, dass Guts eine psychisch völlig zerstörte Person ist, der es weder möglich ist Vertrauen zu anderen zu haben, noch an etwas anderes als seine Arbeit als Söldner zu denken. Zugleich steckt unter der Rüstung auch eine ängstliche Person, die dem Bild das sie nach außen Darstellt keinesfalls gerecht werden kann.

Gerade diese Verletzlichkeit des grausamen Ritters ist von Beginn an eines der fesselnden Elemente der Serie. Zudem wird schnell deutlich, wie gut auch die Nebenfiguren geschrieben sind. Zwar sind ein paar Figuren eher klassische Cartooncharaktere, die wenige Tiefe erkennen lassen, andere sind dafür umso interessanter. Die Zeichnungen sind zum Großteil sehr gut gealtert, die Monsterdesigns sind nach wie vor fantastisch und der der sehr düstere Stil gefällt mir immer noch wie vor vielen Jahren als ich „Berserk“ erstmals las.

Die Ultimative Edition von „Berserk“ kommt im Übergrößen Format. Jeder Band enthält zwei reguläre Sammelbände und wird mit einem PVC Umschlag geliefert. Zwar ist der Manga nun schon 30 Jahre alt, für Horror und Dark Fantasy Fans bleibt die Serie aber bis Heute ein muss.

8 von 10 Armbrustbolzen im Gesicht