BLAME!
0: NOiSE (Manga Cult)
Die
Gesellschaft wie wir sie kennen ist schon vor Jahrhunderten
zusammengebrochen. Anstelle von Megacitys existiert nur noch die, von
den Konstrukteuren erbaute, Megastruktur. Hier bauten Generationen
ihre Welt auf den Trümmern der vorherigen auf, alte Gegenstände
sind so Antik, das sie den wenigen überlebenden Menschen wie
Zauberei erscheinen. Zu den Letzten Menschen gehören auch die
Polizistin Musubi Susono und ihr Kollege Kroser, die zur Zeit eine
Serie grausamer Kindsmorde und Entführungen untersuchen. Bei diesen
Ermittlungen wird Kroser von einem dunklen Orden entführt. Als ihre
Vorgesetzten erfahren, dass Musubi alleine weiter ermittelt wird sie
vom Dienst suspendiert. Doch auch ohne staatliche Legitimation
forscht sie weiter an dem Fall, nur um immer schlimmere Dinge ans
Licht zu bringen.
Tsutomu
Niheis „BLAME!“ Reihe ist ganz klar nicht mein liebster seiner
Manga. Das Konzept der Megastrukter, die in der Hauptserie sogar den
Mond in die Erde mit eingebaut hat ist fantastisch und hat unendliche
Möglichkeiten. Letztlich ist dieses Konzept aber nur Niheis
Entschuldigung zu zeichnen was er am besten kann: Kalte, alles
überragende architektonische Strukturen. Nihei ist der König der
lebensfeindlichen Bauten und hat in seiner Karriere eine dystopische
Optik perfektioniert an der sich viele Science-Fiction Autor*innen
versuchen aber oftmals scheitern. Nur gelingt es ihm dabei häufig
nicht eine Geschichte zu erzählen die auch nur annähernd an seine
atemberaubenden Zeichnungen heranreichen können.
Bei
„NOiSE“ handelt es sich um das, in einem Sammelband
abgeschlossene, Prequel zu „BLAME!“. Es ist auch hier genug
Handlung zu entdecken um von einer abgeschlossenen Geschichte
sprechen zu können. Um den Manga zu genießen bräuchte es
eigentlich keinerlei Textblasen. Der groben Handlung kann man auch
ohne zu lesen folgen und die letztlich sind die Erklärungen für das
gesehene eh so rudimentär, dass es eigentlich auch reicht die Optik
auf sich wirken zu lassen.
Während
die Handlung okay ist und gerade so ausreicht um einen
funktionierenden Science-Fiction Thriller darzustellen ist das
Artwork auf jeder Seite faszinierend. Nihei bekommt es hin mit
wenigen Strichen teils unglaublich monumentale Szenen aufzubauen. Die
gefühlte Leichtigkeit mit der er es schafft die völlig leblose Welt
von „Blame!“ mit dermaßen dynamischen Bewegungen und
Actionszenen zu füllen ist immer wieder atemberaubend. Allein für
das Artwork lohnt sich dieser Manga für Science-Fiction Fans.
Das
Prequel erscheint, wie auch schon die Master Edition von „Blame!“
bei Manga Cult, dem Manga Sublabel von Cross Cult. Hier bekommt ihr
den Manga im Hardcover Übergrößen Format. Als Bonus enthält die
Veröffentlichung noch „Blame“, das erste Kapitel, dass noch vor
dem regulären Start von „Blame!“ erschienen ist.
7
von 10 aktivierte Schwerter