Mittwoch, 24. April 2019

BLAME! 0: NOiSE (Manga Cult)


BLAME! 0: NOiSE (Manga Cult)

Die Gesellschaft wie wir sie kennen ist schon vor Jahrhunderten zusammengebrochen. Anstelle von Megacitys existiert nur noch die, von den Konstrukteuren erbaute, Megastruktur. Hier bauten Generationen ihre Welt auf den Trümmern der vorherigen auf, alte Gegenstände sind so Antik, das sie den wenigen überlebenden Menschen wie Zauberei erscheinen. Zu den Letzten Menschen gehören auch die Polizistin Musubi Susono und ihr Kollege Kroser, die zur Zeit eine Serie grausamer Kindsmorde und Entführungen untersuchen. Bei diesen Ermittlungen wird Kroser von einem dunklen Orden entführt. Als ihre Vorgesetzten erfahren, dass Musubi alleine weiter ermittelt wird sie vom Dienst suspendiert. Doch auch ohne staatliche Legitimation forscht sie weiter an dem Fall, nur um immer schlimmere Dinge ans Licht zu bringen.

Tsutomu Niheis „BLAME!“ Reihe ist ganz klar nicht mein liebster seiner Manga. Das Konzept der Megastrukter, die in der Hauptserie sogar den Mond in die Erde mit eingebaut hat ist fantastisch und hat unendliche Möglichkeiten. Letztlich ist dieses Konzept aber nur Niheis Entschuldigung zu zeichnen was er am besten kann: Kalte, alles überragende architektonische Strukturen. Nihei ist der König der lebensfeindlichen Bauten und hat in seiner Karriere eine dystopische Optik perfektioniert an der sich viele Science-Fiction Autor*innen versuchen aber oftmals scheitern. Nur gelingt es ihm dabei häufig nicht eine Geschichte zu erzählen die auch nur annähernd an seine atemberaubenden Zeichnungen heranreichen können.

Bei „NOiSE“ handelt es sich um das, in einem Sammelband abgeschlossene, Prequel zu „BLAME!“. Es ist auch hier genug Handlung zu entdecken um von einer abgeschlossenen Geschichte sprechen zu können. Um den Manga zu genießen bräuchte es eigentlich keinerlei Textblasen. Der groben Handlung kann man auch ohne zu lesen folgen und die letztlich sind die Erklärungen für das gesehene eh so rudimentär, dass es eigentlich auch reicht die Optik auf sich wirken zu lassen.

Während die Handlung okay ist und gerade so ausreicht um einen funktionierenden Science-Fiction Thriller darzustellen ist das Artwork auf jeder Seite faszinierend. Nihei bekommt es hin mit wenigen Strichen teils unglaublich monumentale Szenen aufzubauen. Die gefühlte Leichtigkeit mit der er es schafft die völlig leblose Welt von „Blame!“ mit dermaßen dynamischen Bewegungen und Actionszenen zu füllen ist immer wieder atemberaubend. Allein für das Artwork lohnt sich dieser Manga für Science-Fiction Fans.

Das Prequel erscheint, wie auch schon die Master Edition von „Blame!“ bei Manga Cult, dem Manga Sublabel von Cross Cult. Hier bekommt ihr den Manga im Hardcover Übergrößen Format. Als Bonus enthält die Veröffentlichung noch „Blame“, das erste Kapitel, dass noch vor dem regulären Start von „Blame!“ erschienen ist.

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