Ich
bin eine Spinne, na und? #1 (Manga Cult)
Eine
junge Schülerin, introvertiert, clever, aber ein wenig merkwürdig
kommt bei einer Explosion in ihrer Schule ums Leben. Der stechende
Schmerz lässt nach und bald kommt sie wieder zu Bewusstsein. Jedoch
erwacht sie nicht in der Schule oder im Krankenhaus. Nicht mal der
Himmel oder die Hölle waren ihr vergönnt. Stattdessen schält sie
ihre acht Beine aus einem Ei und findet sich mitten in einem
Spinnennest wieder. Auch wenn es ihr zuerst ein wenig schwer fällt
ihr ungewöhnliches Schicksal zu akzeptieren, denkt sie sich schon
bald: „Ich bin eine Spinne, na und?“
Basierend
auf einem Roman von Okina Baba zeichnete Asahiro Kakashi nach
Charakterdesigns von Tsukasa Kiryu die Manga Reihe „Ich bin eine
Spinne, na und?“. In den letzten Jahren versuchen sich Autor*innen
und Verlage, vor allem im Mangabereich, gegenseitig mit absurden
Titeln zu übertrumpfen. Eigentlich ein Spiel, das ich ungern
mitspiele, aber bei „Ich bin eine Spinne, na und?“ war es dann
doch so absurd und irgendwie auch ansprechend, dass ich einfach einen
näheren Blick riskieren musste.
Und
wirklich enttäuscht wurde ich eigentlich nicht. Es handelt sich um
einen Abenteuer/Fantasy Manga mit vielen lustigen Elementen und einer
gehörigen Portion Online-Rollenspiel. Die Geschichte wird kurzweilig
erzählt, wobei lediglich die Videospielelemente das ganze etwas
unnötig in die Länge ziehen können. Ansonsten ist das Abenteuer
der kleinen Spinne jedoch unterhaltsam. Trotzdem werde ich aber wohl
eher nicht auch noch den zweiten Band lesen, dafür fehlt es mir dann
doch an Spannung und da es außer der Spinne keine Charaktere gibt
und die Spinne selbst ein relativ platter Charakter ist, interessiert
es mich nicht wirklich wie es weiter geht. Wenn ihr aber Spaß am
Konzept der Geschichte habt, bekommt ihr hier meist kurzweilige und
lockere Unterhaltung.
Das
Artwork hat zweifelsohne seine Stärken. Vor allem die Designs der
Monster und unserer kleinen Spinne sind ziemlich cool. Vor allem die
Mimik und Körpersprache der Spinne sorgt für lustige Momente. Auch
Actionsequenzen und die Kämpfe sehen ziemlich cool aus. Insgesamt
wirkt das Artwork aber relativ leer. Schuld daran ist wohl das
Setting in einem dunklen und kargen Dungeon. Pilze, Moose,
Stalaktiten, Pfützen oder sonst irgendwelche Details würden die
Welt weniger seelenlos erscheinen lassen. Stattdessen bietet der
Manga optisch vor allem Dunkelheit und Nichts. Dazu sehr viele
Bewegungseffekte, die Dynamik vermitteln sollen, da die Spinne aber
meist im dunklen Nichts agiert, wirkt alles zwar mit Effekten
überladen, führt dabei aber zu keiner visuellen Aufwertung.
„Ich
bin eine Spinne, na und?“ bietet seichte Unterhaltung und hat nur
wenige langweilige Momente. Die Monsterdesigns sind cool, der Rest
der Welt bleibt jedoch undefiniert und uninteressant. Ich hatte zwar
Spaß an dem ersten Band, habe aber nur sehr wenig Interesse daran
weiter zu lesen.
7
von 10 hartnäckige Eier