JLA/JSA: Tugend und Sünde (Panini)
Enthält die Graphic Novel: JLA/JSA: Virtue and Vice
Wie jedes Jahr treffen sich Batman, Superman, Wonder Woman und die anderen Heldinnen der JLA an Thanksgiving mit ihren Partnerinnen aus der anderen Dimension. Also mit der JSA und ihren Mitgliedern Hawkman, Captain Marvel, Power Girl und anderen. Was ein schönes Treffen auf dem Satelliten der Justice League werden sollte, nimmt schnell andere Züge an. Erst kommt es nur zu kleineren Unstimmigkeiten und Streits, aber plötzlich kippt die Stimmung völlig und die Helden gehen sich gegenseitig an die Gurgel. Dabei bleibt es nicht, denn sieben der Helden sind vollkommen verändert und verkörpern von nun an die sieben Todsünden und könnten mit ihrem Tun die Erde in den Abgrund reißen. Bald wird klar, dass es sich bei dem Initiator dieser Verwandlung um Despero handelt, der Lex Luthor als Präsidenten der freien Welt ablösen möchte.
Das JLA/JSA Crossover “Tugend und Sünde” ist ein von David S. Goyer und Geoff Johns sehr solide geschriebener One Shot, der allerdings nichts bietet was nicht auch andere Crossover bieten können. Ganz im Gegenteil: Ihr bekommt sogar die plumpste aller Crossover Ideen um die Ohren geworfen. Helden treffen sich, werden von irgendwem verhext und bekämpfen sich dann gegenseitig. Kein Crossover kommt ohne dieses Klischee aus und hier nimmt es fast den gesamten Raum ein. Nervt und ist langweilig. Abgesehen davon, dass man diese Art von Story schon so oft gelesen hat und wie oft hat Despero schon versucht seine Feinde auf diese Weise aus dem Weg zu räumen? Ist der Comic schon unterhaltsam, nur eben das genaue Gegenteil von innovativ oder interessant. Mehr gibt es eigentlich leider schon nicht mehr dazu zu sagen. Okay, aber nichts besonderes.
Carlos Pacheco leistet sich beim Artwork ein paar Unmöglichkeiten. Alle seine weiblichen Figuren werden krass übersexualisiert, was bei Figuren wie Power Girl, Star-Spangled Kid und Wonder Woman schon allein wegen deren Kostümen nicht mehr nötig und generell einfach völlig daneben ist. Dafür werden dann aber auch die Herren als dicke Machoklötze dargestellt, ist also alles krass überzeichnet und weit entfernt von subtil. Die Hauereien wirken dann aber ganz cool und auch einige nette Bildspielereien zu bieten, genauso wie die, ebenfalls überzeichneten, Mimiken der Helden die durchaus ausdrucksstark geworden sind.
In Allem also kein schlechter Comic, aber einer der weit vom richtigen Weg abgekommen ist. Aus einem netten Crossover ist am Ende wieder etwas geworden, das jeder Comicfan schon zig mal gelesen hat und auch ansonsten werden Fehler wiederholt die dem Medium schon seit so vielen Jahren anhaften. Öde.
6 von 10 sexistische Plastikmänner