Seit einem Jahrzehnt ist John jetzt bereits im Geschäft und das bedeutet in seiner Profession das er zu den Besten gehören muss, denn John Tiffany ist ein Kopfgeldjäger. Nur vier Menschen gibt es in dieser Welt die ihm etwas bedeuten (von ihm selbst natürlich mal abgesehen) doch einer dieser Vertrauten scheint ihn verraten zu haben.
Mit einem Mal ist ein immenses Kopfgeld von 800.000 US-Dollar auf den draufgängerischen Amerikaner ausgesetzt. Kein kleines Sümmchen und natürlich versucht sich jeder klein Ganove, der etwas auf sich hält daran die Kohle einzustreichen. Für den sonst mit Erfolg und Frauen verwöhnten Tiffany wird es brenzlig, denn irgendwer aus einem früheren Job hat es nun auf ihn abgesehen und ständig nagt an ihm die schreckliche Ungewissheit von einem seiner Leute ans Messer geliefert zu werden. Die dünne Spur des hinterhältigen Auftraggebers führt den smarten, Dreitagebartträger zurück nach Pakistan, wo er vor einigen Monaten „O Animal“ an die CIA ausgeliefert hatte, zumindest glaubte er das bisher…
Viel Ego, etwas Patriotismus, einiges an Sexismus und sehr wenig James Bond beschreiben den Charakter Tiffanys am Besten. Der Comic ist leichte Draufgänger versus Schurken-dieser-Welt Kost und etabliert in der ersten Episode der Reihe, eine Geschichte die zu weilen wenig Anreize bietet den weiteren Ausgaben mit großem Interesse weiterverfolgen zu wollen. Zwar ist John kein ganz so typischer „Actionman“ dafür gibt es in ihm zumindest noch den ein oder anderen Ansatz von Moral, allerdings genügt das kaum um über die restlichen platten Figuren hinweg zu sehen. Eine Jäger wird zum Gejagten Geschichte mit einer unbekannten Organisation im Hintergrund und reichlich bekannter Ansätze aus diesem Genre, sorgen für den Rest.
Die Gestaltung des 56-seitigen Hardcover Comics ist von Verlagsseite her anstandslos. Die Verarbeitung und Druckqualität sind vorbildlich und die Entscheidung für ein großes Format lässt die einzelnen Panels gut zur Geltung kommen. Leider sind die dargestellten Zeichnungen meiner Meinung nach eher im Mittelfeld moderner Comic-Illustrationen angesiedelt, wenige Details und teils arg kantige Charakterbilder trüben das Gesamtbild, welches in seiner etwas schmutzigeren Aufmachung mit kräftiger Linienführung, starken Falten und atmosphärischen Schattierungen eigentlich ganz gut wäre.
Für Comic-Fans die alle ihre Hefte gern bei sich tragen, legt Dani Books als besonderes Bonbon das entsprechende eBook, gegen Vorlage des Kaufbelegs, noch oben drauf.