The Garden of Sinners 3 - Verbliebener Sinn für Schmerz (2008) [Kazé]
Juli 1998: Seit geraumer Zeit, wird die junge Schülerin Fujino Asagami (Mamiko Noto / Ilona Brokowski) regelmäßig von einer Gruppe krimineller Jugendlicher vergewaltigt. Sie scheint ein sehr leichtes Opfer zu sein. Nie wehrt sie sich, auch Schmerzen scheint sie keine zu verspüren und hübsch ist sie ebenfalls. Eines Tages gehen die Jungs aber zu weit, was eine verborgene Fähigkeit in ihr weckt. Nur wenige Augenblicke später sind alle Jungs außer Keita Minato tot, der als einziger der Vergewaltiger entkommen kann. Kurze Zeit später entdeckt Mikiya (Ken'ichi Suzumura / Tobias Nath) das verstörte Mädchen auf der Straße im regen stehend. Er kümmert sich um sie und lässt sie bei sich übernachten, was der gutherzige Junge aber nicht weiß, ist dass Fujimo nun immer wieder wahllos Menschen tötet sobald ihr Bauch weh tut. Mikiya hat aber auch gerade andere Probleme. Schließlich bekommt er schon länger keinen Gehalt mehr ausgezahlt. Tōko (Takako Honda / Christin Marquitan) gibt nämlich viel zu viel Geld für magische Objekte aus und kann deshalb ihre Mitarbeiter nicht mehr auszahlen. Sie will sich manchmal sogar Geld leihen. Um über die Runden zu kommen nimmt Mikiya den Auftrag an Keita zu suchen, aber ohne zu wissen, dass es sich bei ihm um den letzten überlebenden Vergewaltiger handelt. Shiki (Maaya Sakamoto / Petra Barthel) wird derweil damit beauftragt eine junge Mörderin ausfindig zu machen. Nur eine Frage der Zeit bis all diese Schicksale aufeinander prallen.
Kapitel 3, auch chronologisch gesehen der dritte Teil der 7, ist ein sehr spannender Fall mit einer Mörderin, der man eigentlich nur alles gute wünscht. Dabei gönnt man ihr ebenso so sehr ihre Rache wie Nyu in Elfen Lied und ist dann ähnlich schockiert was aus dem süßen Mädchen wird, das letztlich nichts dafür kann wie böse sie wird. Der Stoff des dritten Films ist verdammt hart und wird auch nicht gerade schonend umgesetzt. Sexuelle Gewalt wird stark unterkühlt präsentiert auch die restliche Gewalt wird nicht actiongeladen, sondern meist nüchtern und ungeschönt oder verharmlost vorgetragen. Ein starker Anime, der sich nur im Finale ein wenig in gängigen Klischees verheddert. Sehr gelungen ist gerade in der Anfangszeit, wie geschickt die verschiedenen Handlungsstränge miteinander verwoben werden. Außerdem ist es dieser Film, der uns zeigt, wie Shiki zu ihrem Ersatzarm kam. Spannend und packend.
Technisch auch weitestgehend ein wirklich guter Film. Der Soundtrack besteht aus einigen sehr gelungenen Stücken. Allesamt mit einem Orchester eingespielt, teilweise aber auch mit kühlen elektronischen Klängen angereichert und mit einem etwas unheimlich klingenden Chor veredelt. Die Animationen sind butterweich, die Desgins klasse und gerade die Hintergründe strotzen vor Details und sind meist düster und dreckig. Dadurch kann eine sehr beklemmende Stimmung erzeugt werden, aber auch lockere Momente sind vorhanden. Auch die deutschen, sowie die japanischen Synchronsprecher machen ihren Job gut, neben ein paar uninteressanten Routinen in der Handlung, stören nur ein paar der 3D Animationen, die sich auffallend negativ vom Rest abheben. Tut dem Spaß aber keinen Abbruch, nimmt dem Film aber vielleicht das Bisschen, das ihn sonst zum zeitlosen Klassiker machen könnte.
Nachdem die Filme schon einzeln bei Kazé auf DVD und in einer Blu-ray Sammleredition erschienen sind, gibt es die Filme ab jetzt auch in insgesamt drei Volumes auf Blu-ray. Somit wird auch der kleinere Geldbeutel bedient, auch wenn man am Ende mit der limitierten Edition billiger wegkommt als wenn man sich die drei Volumes einzeln holt. Über den Sinn der Veröffentlichung lässt sich also streiten. Die Filme betören mit toller HD Qualität, dem deutschen, japanischen Ton in 5.1 und deutschen Untertiteln. Nichts zu meckern, Fans greifen trotzdem zur Sammleredition.
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