Peter, die Sportskanone, wird zu einem Probetraining in der neusten und angesagtesten Muckibude dem „Body Talk“ direkt am Sunset Boulevard von Rocky Beach eingeladen. Nach dem Training entdeckt er einen damenlosen Walkman auf dem Bürgersteig liegen, den er sofort stolz seinen Freunden in der Zentrale präsentiert. Beim reinhören in die knalligen Synthie-Beats auf der Kassette werden sie Zeugen einer echten Entführungsszene.
Wie die Detektive kurze Zeit später erfahren gehört der Walkman einem jungen Mädchen namens Bianca, diese scheint auf rabiate weise Entführt worden zu sein. Ein Anruf auf ihrem Handy landet einige hundert Kilometer entfernt hinter der mexikanischen Grenze in Tijuana. Die drei zögern nicht lange und fahren in Peters MG die Küstenstraße Richtung Süden bis über die Grenze nach Mexiko. Viele Stunden später gelangen sie im Außenbezirk der Stadt, in eine heruntergekommen Gegend die aus einem Drogenfilm stammen könnte. Mit einer Adresse bewaffnet finden sie schließlich ein Haus, in dem sich die Entführte aufhalten soll, doch das verfallene Gebäude ist bis auf eine mörderisch große Spinne und drei sonderbare Puppen völlig verlassen. Die gruseligen kleinen Plastikgestalten, mit ihren toten Augen, verbergen ein Geheimnis, dass die Jungen auf eine tödliche Spur bringt.
Für die 180. Folge schrieb der unter drei Fragezeichen Fans wohl bekannte Autor André Minninger das Buch und die Adaption zum Hörspiel. Schon der gruselige Epilog, in dem es so scheint, als würden Justus und Bob die Leiche einer alten Frau untersuchen aber letztlich nur ein Videospiel zocken, stimmt gut auf die folgenden ca. 78 Min. spannender Unterhaltung ein. Der Entführungsfall der jungen „Bianca“ dem die drei mit kleinen Spuren und einem abenteuerlichen Ausflug über die Grenze folgen, ist genau nach Minningers Geschmack, der seine Geschichten gern in großem Rahmen anlegt. Auch seine Affinität zur Musik mit dem Walkman samt Mixtape findet hier wieder seinen Platz, „ältere“ Zuhörer erinnern sich vielleicht noch an Folgen wie „Im Bann des Voodoo“ oder „Der Mann ohne Kopf“. Die unfreiwillige Übernachtung in der verlassenen Hütte am Rand von Tijuana bildet etwa in der Mitte des Hörspieles den ersten großen Spannungshöhepunkt, bei dem jedes Geräusch von Frau Körting, gut platziert wurde und ein beständige Anspannung in der Luft liegt. Von dort an wird die Geschichte eine Richtung einschlagen die sich, wie ihr beim zweiten durchhören feststellen könnt, bereits zu Anfang in kleinen Details andeutet („Foreshadowing“). Dessen erzählerische Entwicklung sowie die zu erwartende dramatische Wendung sind überraschend genug und nehme eine sehr unerwartete Richtung bis hin zu einem sehr alten „Freund“ der drei Detektive. Sehr gefreut habe ich mich über eine Szene im letzten Akt des Hörspieles in der Justus wieder alle Fäden im Geiste zusammengeführt hat und ihn Bob so direkt wie noch nie auf seine Unart anspricht, die Anderen beiden immer im Dunkeln über wichtige Ermittlungsdetails zu lassen und erinnert den sogenannten ersten dran, dass Sie Partner sind und nicht nur Begleiter von Sherlock Jones. Bravo!