Enttäuscht auf dem Heimweg, nach einem weiteren Tag vergeigter Vorstellungsgespräche macht Saitama Bekanntschaft mit einem menschlichen Krabbenmonster. Das brutale Monster kann mit einem blutrünstigen Charakter und auf seinem Panzer gemalten Nippeln glänzen. Der Krabbenheini möchte sich an dem Kind rächen, dass ihm die Malereien verpasst hat und nur Saitama kann ihn retten. Seitdem ist auch ihn immer verlass, wenn irgendwo zwischen Stadt A und Stadt Z Alarmstufe Dämon ausgerufen wird. Drei Jahre Training haben ihm seine Haare gekostet, aber gleichzeitig auch zum unbesiegbaren Superhelden One-Punch Man werden lassen.
Nach dem Start der Mangareihe bringt Kazé ab 31. Mai auch die Anime Serie zu One Punch Man in Deutschland heraus. Im ersten Volume könnt ihr die ersten vier Episoden auf DVD und Blu-ray bestaunen, aber für Kinobesucher*innen ging der Spaß schon Gestern los.
In der Animenight im Februar gab es nämlich die ersten drei Folgen der Superheldenparodie zu sehen. Zuerst war ich doch sehr skeptisch ob es sich wirklich lohnt diese Serie im Kino anzuschauen, aber ehrlich gesagt verdanken wir One Punch Man einen der lustigsten Abende seit langem. Die Stimmung im Kino war durchgängig gut und der Humor konnte den ganzen Saal immer wieder sehr viel mehr belustigen als die meisten großen Komödien.
Wer den Manga kennt weiß was in den ersten drei Episoden geschieht. Saitama erzählt seine Origin, also den Kampf gegen das Krabbenmonster, er bekämpft Moskito Girl, den Bestienmeister und natürlich den Käfer des Gemetzels, sowie viele weitere, aber unbedeutendere Monster. Er lernt den jungen Cyborg Genos kennen, der prompt sein Schüler wird und gleichzeitig durchlebt er so manche existenzielle Krise.
Natürlich geht hier nichts über den abgedrehten Humor. Alles ist unglaublich over the Top und so manches Mal persifliert man dabei Dragonball und andere Action Anime dieser Sorte, dazu dann Saitamas einmalige Gleichgültigkeit. Gepaart ergibt es einen Humor mit perfekten Timing, großen Gags und vielen Schmunzlern. Interessanter wird die Geschichte jedoch noch durch Saitamas sehr eigenen Charakter, der weit davon entfernt ist perfekt zu sein. Er ist deprimiert, gelangweilt von den Kämpfen, pleite und kommt immer zu spät wenn Monster die Städte in Schutt und Asche legen. Durch diese Charakterzüge kommt es dann tatsächlich auch zu leisen Momenten, die dem sonstigen Wahnsinn mehr tiefe und Bedeutung verleihen. Der Held wird dadurch menschlich, sein Kampf greifbarer.
Wie es sich für eine Mad House Produktion gehört ist die Serie auch technisch einer der dicksten Karpfen, die aktuell im Teich schwimmen. Die Animationen sind geschmeidig und haben zugleich ein wunderbares gespür für coole Bewegungen. Dabei ist One Punch Man aber auch immer super stylish und wechselt gerne auch mal den Stil zu einer roheren, einfacheren Optik. Diese kann nicht nur gut rüberbringen wie monumental die Kämpfe oft sind, sondern erinnert an die simpleren Wurzeln des Manga als One Punch Man noch als Hobbyprojekt online zu lesen war. Hinzu kommt eine solide deutsche Synchro, sowie ein kraftvoller und abwechslungsreicher Soundtrack.
Fans von Action und humorvollen Anime machen hier absolut nichts falsch und auch alle One Punch Man Manga Fans können sich ohne Sorge die Serie ins Haus holen.
8,9 von 10 mürrische Mücken