Mittwoch, 24. Februar 2016

Fünf Freunde - 115 - Helfen den Flutopfern (Europa)

Fünf Freunde - 115 - Helfen den Flutopfern (Europa)

Sommer, Sonne, Sonnenschein, was kann schöner sein? Es sind wieder große Ferien für die Fünf Freunde und ein mehrwöchiger Aufenthalt in Kirrin verspricht Spaß und Abenteuer. Aber bereits kurz nach dem festlichen Willkommens-Brunch von Tante Fanny erfahren die Kinder, dass die örtliche Schule über die Sommerferien neue „Gäste“ beherbergt, es sind Flutopfer.

Ein fürchterliches Hochwasser hat die Leute aus ihren Häusern und Siedlungen vertrieben und ihnen alles genommen was sie besaßen. Viele von ihnen konnten nur knapp in Schlauchbooten aus den reißenden Fluten gerettet werden. Ein trauriges Schicksal, dass die vielen Familien, denen oft nicht mehr blieb als die Kleidung am Leib, durchmachen müssen.
Zum Glück gibt es nette Menschen wie Rosa und Steve, die von einer Hilfsorganisation geschickt wurden, um bei den freundlichen Bewohnern von Kirrin Sach- und Kleidungsspenden einzusammeln und unter den Bedürftigen zu verteilen. Klar lassen es sich Julian, Anne, Dick und George nicht neben ihren Teil dazu beizutragen, dass es den Menschen etwas besser geht.
Doch nicht jeder sieht diese Neuankömmling so herzlich und mancher Bürger der Stadt glaubt eher es handele sich um kriminelle Schmarotzer. Als es in den Tagen darauf zu einer Reihe von  ungeklärten Einbrüchen kommt, ist für manchen der Fall völlig klar. Es können nur diese Leute aus der Notunterkunft gewesen sein.
Das halten die Fünf Freunde, die sich mittlerweile mit dem jungen Peter angefreundet haben für völligen Unsinn und machen sich auf die Spurensuche nach den wirklichen Tätern, die ein gefährliches Spiel mit der Hilfsbereitschaft und Not anderer Menschen spielen.

Bereits bei früheren Folgen der Fünf Freunde ist mir aufgefallen, dass sich diese Hörspielserie dadurch von ihren Genrekollegen abhebt das sie auf ihre eigene unverwechselbare Art aktuelle und gesellschaftsrelevante Themen, in ihre Geschichten einbaut. Bereits der Titel der 115. Folge „Fünf Freunde helfen den Flutopfern“ verdeutlicht die Thematik der sich zur Zeit niemand, der das Zeitgeschehen verfolgt, entziehen kann. Diese parallele zur europäischen „Flüchtlingskrise“, gekleidet in ein abgewandeltes Szenario sind mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Zufall. Selbst wenn diese Ähnlichkeiten nicht gewollt sein sollten, so wäre das Buch von Autorin Katrin McClean in seiner Aussagekraft dennoch sehr relevant. Die Figur des voreiligen Urteilers, des empörten Bürgers, hier verkörpert durch Mr. Hammersmith, ist ein Beispiel für jene Art von Menschen die durch ein vollkommenes Fehlen jeglicher Empathie im Elend anderer Menschen eine Bedrohung der eigenen Existenz zu sehen glauben und daraus absurde Feindbilder entwickeln. Natürlich greift die Folge nicht ganz so tief in die Thematik ein, es handelt sich schließlich immer noch um ein Europa Kinderhörspiel, aber bereits das Aufgreifen einiger wichtiger Kernpunkte und die moralische Platzierung unserer Protagonisten im Kontext dieses Geschehens ist interessant und unterhaltsam. Die Kernhandlung der „Räubergeschichte“ ist im Hinblick auf diese inhaltliche Stärke zwar etwas dünn, zieht aber auf Grund interessanter Charaktere, einer soliden Produktion und tollen Sprechern das hohe Gesamtniveau nicht runter.


8.1 von 10 fleißigen Helferlein