The Last of Us: American Dreams (Cross Cult)
Enthält alle vier US-Hefte der Miniserie “The Last of Us: American Dreams”
Vor 19 Jahren hat ein neuartiger Pilz eine apokalyptische Epidemie ausgelöst. Dieser Pilz befällt wie ein Parasit die Hirne der Menschen, macht sie zu ihren Wirten und lässt sich zugleich zu seelenlosen Zombies mutieren. In diese untergegangene Welt wurde Ellie geboren, die nun mit ihren 13 Jahren, genauso wie alle anderen Jugendlichen zur Militärschule muss. Sie ist allerdings eher ein sturköpfiger Charakter und lässt sich wenig sagen. So kommt es, dass sie immer wieder aufs neue wegläuft oder Schlägereien beginnt. Als sie mal wieder von einer Schule auf die Nächste geschickt wird, lernt sie die etwas ältere Riley kennen. Riley ist genauso wie sie oft auf Stress aus, versucht allerdings aus der Schule frei zu kommen, um den “Fireflies”, einer paramilitärischen Rebellenarmee beizutreten, da seit dem Zusammenfall der Zivilisation eine totalitärer Polizeistaat errichtet wurde, gegen den sie kämpfen will. Bei einem nächtlichen Ausflug gerät Ellie so zwischen die Fronten und erfährt zugleich etwas über ihre Herkunft.
Das PS3 Game “The Last of Us” konnte, völlig zu recht, sämtliche Game of the Year Preise abstauben und etwas zu spät bin nun auch ich in den Genuss gekommen. An dieser Stelle also eine klare Empfehlung für die remastered PS4 Version des Spiels. Nachdem also das Hauptspiel und auch der DLC bewältigt sind würde ich gerne noch etwas länger in dieser schrecklichschönen Pilzwelt verweilen. Eine Möglichkeit dies zu tun ist indem man sich die vierteilige Comicserie “The Last of Us: American Dreams” von Neil Druckmann, Faith Erin Hicks und Rachelle Rosenberg zur Brust nimmt.
Neil Druckmann hat es nicht gerade leicht, das Niveau der Naughty Dog Autoren zu halten. Schafft er leider auch nicht. Die Story ist zwar nicht gerade schwach, es werden sogar 2-3 ganz interessante Lücken des Spiels gefüllt, trotzdem kann der Comic nicht annähernd die emotionale Dichte aufbauen und es gibt keinen einzigen Moment der schocken oder allzu sehr beeindrucken kann. Allerdings muss der Comic dafür auch in immens große Fußstapfen treten. Nur als Comicfan hätte ich wohl nie zu dem Comic gegriffen und als solcher würde ich das Heft auch nicht weiterempfehlen, dafür bleibt am Ende doch ein zu lascher Eindruck zurück.
Als Fan des Games allerdings empfehle ich den Comic dann aber doch und wenn auch nur um etwas länger in seiner Welt verweilen zu können. Die Zeichnungen von Faith Erin Hicks sind zwar nicht schlecht, passen teilweise durch ihre doch sehr comictypische Darstellung nicht zum Style des Spiels. Auch die Farbgebung durch Rachelle Rosenberg ist handwerklich gut und auch schön anzusehen, dennoch nicht dass, was ich erwartet und erhofft hätte.
Insgesamt bleibt der Comic weit hinter seinen Möglichkeiten zurück und ist nicht mehr als ein wenig überzeugendes Tie-In zum Game. Große Fans davon sollten sich den Comic wohl trotzdem holen, alle anderen können sich die Anschaffung sparen. 104 Seiten im Paperback US-Format. Neben den vier Heften sind auch ein paar Skizzen enthalten.
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