23. November 1963 um 17:03 Uhr in Toten, Hamshire, England. Mr. Bob Dovie spielt an diesem milden Nachmittag mit seinen Kindern Fußball im Garten, als eine blaue Box durch das Dach seines kleinen Gartenhäuschens stürzt. Bei genauer Betrachtung stellt sich heraus, dass es sich um eine Polizeibox handelt. Die Tür schwingt mit einem leichten knarren auf und aus dem inneren der Kiste erscheint ein britisch gekleideter Mann mittleren Alters mit einem verwegenen Blick.
Dieses unscheinbare Ereignis löst eine Kettenreaktion aus, die sich durch den gesamten Zeitvortex erstreckt und alle acht Inkarnationen des Doctors erreicht. In den unterschiedlichsten Zeiten passieren exakt die selben Dinge, die TARDIS droht sich selbst zu vernichten bis plötzlich alles wieder normal zu sein scheint. Alles, mit Ausnahme einer kleinen rot leuchtenden Warnlampe, die vorher nicht dort gewesen ist. Die Raumzeitkoordinaten zeigen alle auf den 23. November 1963 um 17:03 Uhr. Doch außerhalb der TARDIS erstreckt sich ein vollkommen anderes Universum. Absolut unmöglich wie die Doktoren bemerkt, doch als im Kontrollraum der TARDIS verzerrte Projektionen seiner früheren und zukünftigen Inkarnationen erscheinen, wird ihnen klar das jemand das erste Zeitgesetz gebrochen und sämtliche Zeitströme des Doctors gekreuzt haben muss. Dieser Bruch des Zeitgefüges hat zur Folge das die Ereignishorizonte der Doktoren in sich zusammen zu fallen drohen. Die acht müssen gemeinsam mit ihren Begleitern alle ihre Kräfte vereinen um hinter die Ursache dieser fatalen Ereignisse zu gelangen.
Im Rahmen des 50. Geburtstags von Doctor Who (2013) gab es in den vergangenen Jahren eine Menge medialer Aufmerksamkeit für diese Ausnahmeerscheinung der britischen Fernsehlandschaft. Neben Büchern, Comics, einem TV-Special und vielem mehr gab die BBC auch grünes Licht für ein zweistündiges Hörspiel in dem alle „alten“ (noch unter uns weilenden) Doctor Who Darsteller in ihre Rollen schlüpfen und in einem großen Abenteuer auf einander treffen konnten. Dafür hat sich Doctor Who Autor Nicholas Briggs (auch bekannt für seine Sprachaufnahmen als Cyberman und Dalek) eine verschachtelte Geschichte einfallen lassen, die es ermöglicht geschickt alle Doktoren in einen Handlungsrahmen zu versetzen ohne dabei mit dem Kanon zu kollidieren und zugleich auch den Master als größten Feind und Freund des Doctors mit einzubinden. Das allein würde vielen Fans schon reichen um zwei Stunden gut unterhalten zu werden, doch erst durch die Stimmen der Originalschauspieler wird der Hörspiel zu einem wirklichen Jubiläumserlebnis. Die Darsteller scheinen alle mit Begeisterung bei der Sache gewesen zu sein, sie finden sich sehr gut wieder in ihre Rollen ein und das teilweise über zwei Jahrzehnten nach ihrer aktiven Fernsehzeit. Es ist wichtig in diesem Zusammenhang zu erwähnen, dass das Hörspiel auch hierzulande nur in englischer Originalsprache erscheinen wird und somit der angesprochene „Aha“-Effekt bzw. die Wiedererkennung der bekannten Stimmen nicht verloren geht.
Mir gefiel an der Handlung besonders, eine Doctor Who typische Erzählweise, die den Zuhörer zunächst mit einer Situation konfrontiert ohne die Ursache oder den genauen Rahmen der Ereignisse näher zu erläutern. Dadurch fühlt man sich zunächst etwas im dunkeln darüber gelassen, was genau vor sich geht und erst nach und nach verbinden sich die einzelnen Fragmente (bzw. Zeitlinien) zu einem Gesamtbild. Durch diesen Kniff werden die Handlungsfäden fein zusammengeführt und sorgen für spannende Science Fiction Unterhaltung.