Star Wars Sonderband: Lando (Panini)
Enthält die gesamte Miniserie “Lando” #1-#5.
Lando Calrissian, Gauner, Schmuggler, Trickdieb, Glücksspieler, cooler Dude. Das Imperium hat das gesamte Universum unter seine Kontrolle gebracht und Yavin, den Planeten der die Rebellen beheimatete zerstört. Lando Calrissian, der gerade Ssaria, eine Handlangerin des Imperators, bezirzt um ihr schließlich einen kostbaren Kunstgegenstand zu stehlen, interessieren solche politische Querelen allerdings eher weniger. Er hat Schulden bei einigen wirklich finsteren Typen und sein letzter Coup stellt sich als Luftnummer heraus. Mit seinem Kumpel Lobot wird er nun dazu gedrängt einen noch viel brenzligeren Auftrag zu erfüllen. Er soll den Lieblingscruiser des Imperators stehlen. Lando weiß jedoch gar nicht was für heiße Ware er sich da unter die Nägel reißt und schon versperren ihm drei Sternzerstörer den Fluchtweg.
Landos Soloabenteuer spielt kurz nach “Eine neue Hoffnung” und somit lange bevor unser liebster Verräter im Star Wars Universum zum ersten mal etwas mit der Rebellion zu tun bekommen hat. Die Geschichte zeigt sein erstes großes aufeinandertreffen mit dem Imperium. Viel mehr ist diese Miniserie dann auch nicht, nicht mehr als ein kleiner Ausschnitt aus Landos kriminellen Leben. Hier werden keine großen Geheimnisse des Star Wars Universum gelüftet, keine aufregenden neuen Charaktere eingeführt, nur eine Momentaufnahme aus Landos Leben. Dafür wird eine kleine Kuriosität aus der Schatzkammer des Imperators gezeigt. Ganz ohne Überraschungen oder coole Momente bleibt der Comic dann doch nicht. Für mich hätte es aber gerne mehr um Landos tun gehen können und zwar um seine alltäglichen Gaunereien, die ihn nicht in Konflikt mit dem Imperium zeigen. Somit haben wir hier einen Comic der nur am Rande etwas mit den Filmen zu tun hat, aber sich trotzdem nicht traut eigene Wege zu gehen und Star Wars um eine neue Note zu erweitern. Wäre schön gewesen wenn Charles Soule entweder mehr auf Fanservice gesetzt hätte oder sich eben etwas neues traut. So wie der Comic jetzt vor mir liegt, handelt es sich zwar um eine solide Erzählung, in ein paar Monaten wird sich an dieses Abenteuer aber niemand mehr erinnern können.
Die Zeichnungen bestehen aus einem düsteren Einheitsbrei von Alex Maleev mit einer noch düsteren Kolorierung von Paul Mounts. Sieht wirklich nicht schlecht aus, ist auf Dauer aber etwas eintönig, wenn auch atmosphärisch recht dicht. Das Problem daran ist aber, dass diese Atmosphäre konstant aufrecht gehalten wird, also auch in eher unspektakulären Momenten, wodurch sich der Effekt leider ziemlich schnell abnutzt.
Solider Comic für Star Wars Fans. Ärgerlich ist nur, dass da noch mehr drin gewesen wäre, wenn die Künstler nur etwas mehr Mut gehabt hätten. So bleibt es bei einem gehobenen “okay”.
6,8 von 10 Jar Jar Fruchtbarkeitstotems