Shining in the Darkness (Sega Mega Drive)
Der fiese Dark Sol ist zurück und hat Prinzessin Jessica entführt und in ein düsteres Labyrinth geschleppt. So geht es nicht! Daher beauftragt der König einen Kämpfer des Lichts damit sie zurück zu holen. Hilfe bekommt der schillernde Held von einem miesepeterigen Mönch und einer launischen Zauberin.
“Shining in the Darkness” ist auf sich allein gestellt und aus dem zeitlichen Kontext gerissen ganz sicher nicht mehr der heißeste Tipp. Der Dungeoncrawler von Sega macht zwar nichts grundlegend verkehrt, ist aber mittlerweile hoffnungslos veraltet. Leider gibt auch die Handlung nichts neues her und Prinzessinnen haben wir wohl alle zu genüge gerettet.
Allerdings ist das Game natürlich vor allem ein spannender Titel für Taktik RPG Fans, ist die Handlung von “Shining in tue Darkness” doch die Vorgeschichte zum SRPG Shining Force und somit der Begründer des Franchise. Abgesehen davon war der Titel einer der ersten, der Team Based Dungeoncrawler auch für Konsolenspieler*innen spielbar machte, ein Genre das bis dato fast völlig Gamern am PC vorbehalten war.
Aber auch aus eigener Kraft kann das Spiel einige Punkte sammeln. Das rundenbasierte Kampfsystem ist zwar sehr einfach gestrickt, fordert aber dennoch vom ersten bis zum Kampf. Zu Beginn steht auch bei den einfachsten Kämpfen alles auf dem Spiel und wenn ihr euch dann auch noch im Labyrinth verlaufen haben solltet ist der Game Over Screen schneller da als ihr denkt. Aber hey, wo könnt ihr sonst Affen mit Sonnenbrillen verprügeln?
Die Labyrinthe haben den Namen wirklich verdient und sind derartig komplex und verwinkelt, dass kein Weg um eine selbst angefertigte Karte herumführt. Und auch mit der Karte könnt ihr euch noch schnell verzetteln. Ein letzter positiver Punkt sind die lustigen Dialoge, denn obwohl die Handlung eher lahm ist, haben die verschiedenen Figuren doch ein paar nette Momente und es geht eher flapsig zu. Der Soundtrack ist ganz okay und insgesamt dürfte Item Management und Menüführung gerne weniger Träge und etwas komfortabler sein, aber es passt schon alles irgendwie.
“Shining in the Darkness” kann heute wohl nur noch wenige am Bildschirm fesseln, ist dafür aber ein nicht leichter Dungeoncrawler, der vor allem die Purist*innen unter den Genrefans ansprechen wird und dann auch schnell zum Zeitfresser werden kann. Auch für Fans von Shining Force lohnt sich ein Blick, der allerdings wohl nicht sonderlich tief gehen muss.
6 von 10 betrunkene Vogelmenschen