Delusion
(2016)
Wie aus
dem Nichts bekommt Frank Parrillo (David Graziano) einen Brief von
seiner Frau. An sich je nichts besonderes, wäre Isabella (Carlyne
Fournier) nicht schon seit drei Jahren tot, nachdem sie unter
mysteriösen Umständen ums Leben gekommen ist. Dem emotional wieder
völlig aufgerüttelten Mann mittleren Alters steht sein Neffe Tommy
(Justin Thibault) zur Seite, aber auch seine Hilfe kann seinen Onkel
nicht davon abhalten nach Antworten zu suchen. Und diese Suche führt
ihn immer tiefer in seine Trauer und ungesundes Verhalten...
Independentfilmer
Christopher Di Nunzio ist mit einem neuen Abendfüllenden Spielfilm
zurück und tritt dabei erneut als Regisseur und Drehbuchautor in
Personalunion auf. Diesmal handelt es sich um ein Psycho-Drama im
Neo-Noir Gewand mit kleinen Ausflügen in die Gewässer des okkulten
Horrors. Wie auch schon „Under the Dark Wing“, sieht auch
„Delusion“ sehr schön aus. Die Ausstattung ist sehr nüchtern,
die Bildkompositionen aber immer durchdacht und ansprechend. Fast
jede Kameraeinstellung hält was fürs Auge bereit.
Auf gleichem
Niveau agiert David Graziano, der einen hohen Anteil des Films die
Handlung alleine tragen muss. Er spielt sehr natürlich und
glaubhaft. Dabei aber immer zwischen Trauer, Hoffnung, alter und
neuer Liebe und immer wieder aufflammenden Wahn gefangen. Auch
Carlyne Fournier, die seine verstorbene Frau spielt, spielt sehr gut.
Insgesamt kann allen Darstellenden eine sehr authentische Art
attestiert werden, auch wenn in den Nebenrollen auch immer Menschen
zu sehen sind, die ihrer Aufgabe nicht immer völlig gewachsen sind.
Dank einer
sehr starken Besetzung in der Hauptrolle und toller Kameraarbeit,
gepaart mit spannendem und nachdenklichem Psycho-Horror, der Ausflug
ins okkulte war hingegen nicht so ganz meins und ein paar Dialoge
klinen etwas ungelenk und zu gewollt. Abgesehen von den erwähnten
schwächen in den Nebenrollen, ist „Delusion“ aber ein packendes
und mitreißendes Horrorkleinod.
7 von 10
Frauen die aussehen wie Sie